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© mindjazz pictures
Röbi geht (2023)
Der schweizerische Dokumentarfilm begleitet einen krebskranken Rentner in den letzten Monaten seines Lebens.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Robert Widmer-Demuth, genannt Röbi, erfährt im Alter von 76 Jahren, dass er unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist. Der Schweizer und seine Frau Heidi Demuth Widmer entscheiden gemeinsam, eine medizinische Therapie abzulehnen. Sie wollen Röbis Lebensqualität während der Zeit, die ihnen bleibt, so lange wie möglich erhalten. Röbi schreibt seinen Angehörigen, dem Freundes- und Bekanntenkreis einen Brief, in welchem er seine Lage schildert. Besuche seien willkommen.
Auf Röbis Sofa in seinem gemütlichen Haus im Dorf Robenhausen finden sich nacheinander außer Heidi auch ein Bruder, ein Sohn, eine Schwiegertochter, die Enkel*innen, Freund*innen und Weggefährten ein. Sie halten Rückschau, sprechen über den Tod und das Sterben, nehmen Abschied. Röbi und seine Frau waren immer sozial engagiert, er arbeitete in der Obdachlosenhilfe. Viele Momente seines glücklichen Familienlebens hat Röbi früher auf Super-8-Filmen festgehalten. Er will selbstbestimmt aus dem Leben scheiden, in seinem Haus, wenn die Schwäche und die Schmerzen zu groß werden. Mit 77 Jahren stirbt Röbi im August 2022.
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Filmkritik
"Röbi geht“: Die letzten Monate des Lebens
Der Protagonist dieses Dokumentarfilms weiß, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Der 76-jährige Schweizer lehnt Chemotherapie und andere lebensverlängernde Behandlungen ab. Er möchte seine verbleibende Zeit im Kreis seiner Familie und vor allem mit seiner geliebten Frau verbringen und dankbar auf das Leben zurückschauen. Freunde und Weggefährtinnen kommen, um Abschied zu nehmen. "Röbi geht“ begleitet Robert Widmer-Demuth in den letzten Monaten seines Lebens unter der Regie von Christian Labhart und seiner Frau Heidi Schmid, die auch für die Kamera zuständig ist.
Zunehmend schwach, aber dankbar
Ob er nicht Angst vor dem Tod habe, fragt ein Besucher, der ebenfalls an Krebs erkrankt ist. Röbi hat selbst schon viele Menschen beim Sterben begleitet und von ihnen gelernt. Sohn Andrin findet es tröstend, dass der Vater sein Schicksal akzeptiert. Er erinnert sich an die Freiheiten, welche die antiautoritär erzogenen Kinder des in der Sozialarbeit verankerten Ehepaars genossen. Die Ehefrau Heidi erinnert sich gemeinsam mit Röbi, wie sie ihr Leben trotz Gehbehinderung bei den Hörnern packte. Später kreisen die Gespräche um seine zunehmende Schwäche, ihre Ermüdung, vor allem aber um beider Dankbarkeit, dass sie sich haben.
Mit Humor und Fantasie
Ein Freund bewundert Röbis Humor, mit dem dieser die Krankheit als "Krebslein“ bezeichnet. Nicht nur Humor, auch Fantasie besitzt Röbi, der seinen Enkel*innen selbst erdachte Geschichten über Elefanten, den Wischiwaschiwuschiba und den Zapzarappli erzählt. Auch die Kinder bereitet er sachte auf den Abschied vor. Aus dem Off sind berührende Gedichte und Texte von Röbi zu hören, in denen er den "Bruder Tod“ adressiert, den Krebs, ohne Wehleidigkeit. Die Liebe zur Natur und Lebensfreude sprechen aus ihnen. Man sieht Röbi im Winter, Frühling, Sommer mit seinem Hund spazieren gehen.
Die Frau an seiner Seite
Das Regieduo verzichtet auf Kommentare. Ausschnitte aus Super-8-Filmen aus Röbis Archiv zeigen ihn und seine Frau als glückliche junge Eltern mit zwei kleinen Kindern, auf Ausflügen, in geselligen Runden. Einmal tanzt das alte Paar nun wieder zusammen. Im Grunde ist dieser Film auch, ähnlich wie "Für immer“ von Pia Lenz über ein norddeutsches Ehepaar, das Dokument einer lebenslangen Liebe, die den gemeinsamen Weg bis zum Ende geht. Labhart und Schmid beweisen als Beobachter Fingerspitzengefühl und überlassen es Röbi, inwiefern er sich im Gespräch öffnen oder über die Schulter schauen lassen will. Es beeindruckt, wie würdevoll er seinen letzten Lebensabschnitt gestaltet.
Fazit: Der schweizerische Dokumentarfilm von Christian Labhart und Heidi Schmid begleitet einen Mann in den letzten Monaten seines Lebens. Unheilbar krebskrank, ringt der Rentner gemeinsam mit seiner Frau den Tagen auf unspektakuläre Weise Freude und dankbare Zufriedenheit ab. Dieses Porträt würdigt nicht nur die Lebensleistung eines Mannes und seine Haltung im Angesicht des Todes, sondern zeigt beispielhaft, wie hilfreich es ist, sich auf den letzten Metern selbstbestimmt und zugleich geborgen und geliebt zu fühlen.
Der Protagonist dieses Dokumentarfilms weiß, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Der 76-jährige Schweizer lehnt Chemotherapie und andere lebensverlängernde Behandlungen ab. Er möchte seine verbleibende Zeit im Kreis seiner Familie und vor allem mit seiner geliebten Frau verbringen und dankbar auf das Leben zurückschauen. Freunde und Weggefährtinnen kommen, um Abschied zu nehmen. "Röbi geht“ begleitet Robert Widmer-Demuth in den letzten Monaten seines Lebens unter der Regie von Christian Labhart und seiner Frau Heidi Schmid, die auch für die Kamera zuständig ist.
Zunehmend schwach, aber dankbar
Ob er nicht Angst vor dem Tod habe, fragt ein Besucher, der ebenfalls an Krebs erkrankt ist. Röbi hat selbst schon viele Menschen beim Sterben begleitet und von ihnen gelernt. Sohn Andrin findet es tröstend, dass der Vater sein Schicksal akzeptiert. Er erinnert sich an die Freiheiten, welche die antiautoritär erzogenen Kinder des in der Sozialarbeit verankerten Ehepaars genossen. Die Ehefrau Heidi erinnert sich gemeinsam mit Röbi, wie sie ihr Leben trotz Gehbehinderung bei den Hörnern packte. Später kreisen die Gespräche um seine zunehmende Schwäche, ihre Ermüdung, vor allem aber um beider Dankbarkeit, dass sie sich haben.
Mit Humor und Fantasie
Ein Freund bewundert Röbis Humor, mit dem dieser die Krankheit als "Krebslein“ bezeichnet. Nicht nur Humor, auch Fantasie besitzt Röbi, der seinen Enkel*innen selbst erdachte Geschichten über Elefanten, den Wischiwaschiwuschiba und den Zapzarappli erzählt. Auch die Kinder bereitet er sachte auf den Abschied vor. Aus dem Off sind berührende Gedichte und Texte von Röbi zu hören, in denen er den "Bruder Tod“ adressiert, den Krebs, ohne Wehleidigkeit. Die Liebe zur Natur und Lebensfreude sprechen aus ihnen. Man sieht Röbi im Winter, Frühling, Sommer mit seinem Hund spazieren gehen.
Die Frau an seiner Seite
Das Regieduo verzichtet auf Kommentare. Ausschnitte aus Super-8-Filmen aus Röbis Archiv zeigen ihn und seine Frau als glückliche junge Eltern mit zwei kleinen Kindern, auf Ausflügen, in geselligen Runden. Einmal tanzt das alte Paar nun wieder zusammen. Im Grunde ist dieser Film auch, ähnlich wie "Für immer“ von Pia Lenz über ein norddeutsches Ehepaar, das Dokument einer lebenslangen Liebe, die den gemeinsamen Weg bis zum Ende geht. Labhart und Schmid beweisen als Beobachter Fingerspitzengefühl und überlassen es Röbi, inwiefern er sich im Gespräch öffnen oder über die Schulter schauen lassen will. Es beeindruckt, wie würdevoll er seinen letzten Lebensabschnitt gestaltet.
Fazit: Der schweizerische Dokumentarfilm von Christian Labhart und Heidi Schmid begleitet einen Mann in den letzten Monaten seines Lebens. Unheilbar krebskrank, ringt der Rentner gemeinsam mit seiner Frau den Tagen auf unspektakuläre Weise Freude und dankbare Zufriedenheit ab. Dieses Porträt würdigt nicht nur die Lebensleistung eines Mannes und seine Haltung im Angesicht des Todes, sondern zeigt beispielhaft, wie hilfreich es ist, sich auf den letzten Metern selbstbestimmt und zugleich geborgen und geliebt zu fühlen.
Bianka Piringer
Besetzung & Crew von "Röbi geht"
Land: SchweizJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Kinostart: 27.02.2025
Regie: Christian Labhart, Heidi Schmid
Kamera: Heidi Schmid
Verleih: mindjazz pictures