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The Village Next to Paradise
The Village Next to Paradise
© eksystent distribution filmverleih

The Village Next to Paradise (2024)

Gemächlich erzähltes, aber inhaltlich interessantes Drama über den somalischen AlltagKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5.0 / 5

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In einem abgelegenen Dorf in Somalia kämpft Mamargade, ein alleinerziehender Vater, mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Er ist Totengräber, durch Konkurrenz eines großen Unternehmens werden die Aufträge knapp. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm ein neues Zuhause, sie träumt von einem kleinen Schneidergeschäft und einer unabhängigen Zukunft. Cigaal hingegen, Mamargades Sohn, wird in den Turbulenzen dieses Alltags manchmal übersehen.

Als die lokale Schule wegen Geld- und Personalknappheit schließen muss, drängt die Direktorin den Vater dazu, seinen Sohn in die Stadt in ein Internat zu schicken. Cigaal ist hochbegabt, talentiert, besonders das Zeichnen und Malen liegt ihm - und eine Kindheit ohne Bildung wäre eine verschenkte Chance. Durch Liebe, Vertrauen und Zuversicht findet die somalische "Patchwork-Familie" in einer komplexen Welt voller Herausforderungen ihren eigenen Weg.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse4 / 5

"The Village next to Paradise" ist Mo Harawes erster Lang-Spielfilm. Der Austro-Somalier lebt lebt seit 2009 in Österreich, zuvor hatte er eine Kunstschule in der somalischen Hauptstadt besucht. Nach mehreren Kurzfilmen, die durchwegs erfolgreich bei diversen Filmfestvals liefen, durfte er mit seinem seinem Werk 2024 in Cannes in der Reihe Un certain regard antreten. Eine Premiere: Es war das erste Mal, dass ein somalischer Film (es handelt sich hierbei um eine Koproduktion unter somalischer Beteiligung) in einem Cannes-Wettbewerb stand.

Der Film hebt sich wohltuend von von manch anderem, in Afrika beheimatetem Werk ab, da es auch jeglichen "Elends-Kitsch" verzichtet und den Alltag und die Probleme vor Ort in realistischer Weise abbildet. Das hat natürlich auch mit der Erfahrung des Regisseurs zu tun, der seine Heimat kennt und akkurat wiedergeben kann. Er verbindet gekonnt die Ästhetik des "Weltkinos" mit spezifischer Kenntnis seiner Film-Sujets.

Die Absenz von Kitsch heißt aber auch nicht, dass das Leben vor Ort exotistisch glorifiziert wird. Vielmehr ist "The Village next to Paradise" die Darstellung eines "normalen Alltags normaler Menschen", der Sorgen umfasst, die viele kennen: Wie komme ich an genug Geld, wie kann ich meinen Lebensunterhalt bestreiten? Woher kommen die nächsten Aufträge? Welche Schule ist die richtige für mein Kind? Wie gehe ich mit meinem Ex-Partner um? Wie baue ich mir ein neues Leben auf? Was bringt die Zukunft? Die 3 Protagonisten, Mamargade, Cigaal und Arweelo, stehen für diese Fragen und versuchen, Antworten darauf zu finden, alles im somalischen Kontext, der natürlich spezifische Bedingungen vorweist. Und doch: Die Fragen sind universell.

Harawe bedient sich einer ruhigen, langsam beobachtenden Ästhetik, die den Eindruck filmischen Realismus' weiter fördert, manche Sequenzen wirken beinahe dokumentarisch. Die Kamera verharrt oft in ruhigen Einstellungen, auf den Gesichtern der Figuren, vorurteilsfrei. Wenn man "The Village next to Paradise" etwas vorwerfen will, ist es eine gewisse Sperrigkeit, die Absenz von "Höhepunkten". Das kann über die Laufzeit von über 2 Stunden beizeiten herausfordernd für das Publikum sein, ist aber stets der Sache dienlich.

Fazit: Mo Harawe legt mit "The Village next to Paradise" ein gelungenes Spielfilm-Debüt hin, das seine Heimat Somalia auf äußerst realistische und damit für ein westliches Publikum auch ungewohnte Weise darstellt. Darin liegt zum einen der Verdienst dieses ganz und gar unprätentiösen Werks, aber auch sein Nachteil: Für ein breites Publikum ist es kaum geeignet.





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Besetzung & Crew von "The Village Next to Paradise"

Land: Frankreich, Österreich, Somalia
Jahr: 2024
Genre: Drama
Länge: 132 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 30.01.2025
Darsteller: Axmen Cali Faarax, Canab Axmed Ibraahin, Ahmed Mohamoud Salleban
Kamera: Mostafa El Kashef
Verleih: eksystent distribution filmverleih

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