Weekend in Taipei (2024)
In diesem US-Actionfilm von Regisseur George Huang trifft Luke Evans als Agent in Taiwans Hauptstadt auf seinen von Sung Kang gespielten Erzfeind.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
John Lawlor (Luke Evans) ist Agent bei der DEA, der Drogenbekämpfungsbehörde der USA. Schon seit Jahren versucht er dem Kriminellen Kwang (Sung Kang), der im großen Stil Drogen aus Taiwan in die USA schmuggelt, das Handwerk zu legen. Als ein weiterer Versuch fehlschlägt und Lawlor von seiner Chefin Pernell Walker (Charlotte Fields) einen Sonderurlaub verordnet bekommt, beschließt er, den Fall in dieser Zeit auf eigene Faust vor Ort in Taipeh zu Ende zu bringen.
Was von Lawlor als simple Übergabe geheimer Dokumente geplant ist, geht umgehend nach hinten los. Denn der Agent auf Abwegen hat die Rechnung ohne Kwang und dessen Schläger gemacht. Unerwartete Hilfe erhält Lawlor von Kwangs Ehefrau Joey (Lun-Mei Gwei) und deren jugendlichem Sohn Raymond (Wyatt Yang). Was Raymond nicht weiß: Lawlor und seine Mutter haben eine gemeinsame Vergangenheit.
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Filmkritik
"Weekend in Taipei": Adrenaliengeschwängertes Wochenende
Der Auftakt ist heiß, verschwitzt und blutig: Eine Küche unter Volldampf, harte Schnitte, Schläge unter die Gürtellinie und ein Popsong trällert dazu – nein, das ist keine Folge aus der Erfolgsserie "The Bear", sondern ein Actionfilm mit Luke Evans in der Hauptrolle. Evans spielt den Agenten John Lawlor, der verdeckt im Drogenmilieu ermittelt und als sein Cover als Küchenhilfe auffliegt, zu Pfanne, Messer und Vierkantreibe greifen muss, um sein Leben zu verteidigen. Nachdem er das gesamte Personal des asiatischen Restaurants zu Hackfleisch verarbeitet und das riesige Aquarium im Speisesaal zerbrochen hat, leckt er in den Trümmern seines von langer Hand geplanten Einsatzes seine Wunden. Zum Glück war er nicht komplett umsonst. Im Kühlraum stößt er auf eine Ladung Drogen, die ihn zu seiner Nemesis, dem taiwanischen Großkriminellen Kwang (Sung Kang) führt.
Sonnyboy Kwang, der in Taipeh auf großem Fuß lebt, Penthouse mit eigenem Aufzug für den Sportwagen, Trophäenfrau Joey (Lun-Mei Gwei) und deren umweltbewusst-aufmüpfigen Sohn Raymond (Wyatt Yang) inklusive, hat genügend eigene Probleme. Wegen seiner illegalen Machenschaften steht er gerade vor Gericht. Dass ein US-Agent, der Kwang schon vor Jahren das Handwerk legen wollte, seine mit dem Zaunpfahl winkende Chefin (Charlotte Fields) absichtlich missversteht und für ein Wochenende in Taiwans Hauptstadt fliegt, um seinen Erzfeind nun endgültig dingfest zu machen, das kommt dem Unterweltboss freilich überhaupt nicht gelegen. Dementsprechend bekommt es der Agent alsbald mit Kwangs Bluthund Bolo (Patrick Lee) und dessen Totschlägern zu tun. Unverhofft zu Hilfe eilt ihm Joey, die sich hinter ihrer "Frühstück bei Tiffany"-Fassade als fast und ziemlich furious entpuppt.
Geschrieben und produziert von einer Ikone
Luc Besson ist ein ikonischer Regisseur. Mit "Im Rausch der Tiefe" (1988), "Nikita" (1990), "Léon: Der Profi" (1994) und "Das fünfte Element" (1997) hat er sich und den unverwechselbaren Look seiner Streifen für immer in die Filmgeschichte eingeschrieben. Was man dabei gern vergisst, sind all die Filme, bei denen der 1959 geborene Franzose nicht selbst Regie führt und dennoch seine Finger im Spiel hat. Die Anzahl der von Besson verfassten Drehbücher und Produktionen übersteigt seine eigenen Regiearbeiten um ein Vielfaches. Nicht zu Unrecht hat Besson den Ruf als "John Hughes des Actionfilms" weg. Er brachte Filmreihen wie "Taxi" (ab 1998), "The Transporter" (ab 2002) und "Taken" (ab 2008) und die Karrieren von Regisseuren wie Louis Leterrier und Pierre Morel auf den Weg.
Der US-Regisseur George Huang bedurfte dieses Karriereschubs nicht, die Zusammenarbeit mit Besson, mit dem er gemeinsam das Drehbuch verfasste, und dessen Frau Virginie Besson-Silla, die den Film an der Seite ihres Manns produzierte, steht Huang dennoch gut zu Gesicht. Denn der 1966 geborene Sohn taiwanischer Einwanderer war bislang vornehmlich im Fernsehen und (als Kumpel von Robert Rodriguez) im Independent-Film tätig. Zwar hat er bereits einen Actionfilm produziert und zu einem anderen das Drehbuch geschrieben, aber noch nie bei einem Regie geführt. "Weekend in Taipei" ist somit ein spätes Debüt.
Generische, aber unterhaltsame Action
Luc Besson und George Huang erfinden das Rad nicht neu. So erwartbar wie ihre Story und die Umsetzung der Actionszenen fällt allerdings auch die Kritik an ihrem Film aus. Der sei "klischiert", "generisch" und "formelhaft" ist allerorten zu lesen. Und gegen diese Kritikpunkte ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Wer eine Besson-Produktion gesehen hat, kennt alle und weiß auch bei dieser, was ihn erwartet. Dennoch gelingt es "Weekend in Taipei", das Publikum zwischendurch zu überraschen. So holprig und löchrig die Handlung und so hölzern Luke Evans' Schauspiel auch sein mögen, der eingestreute Humor und die durch die Vater-Mutter-Kind-Konstellation hervorgerufenen Screwball-Comedy-Momente machen Laune. Lun-Mei Gwei ("Feuerwerk am helllichten Tage") ist auch in diesem Film eine Wucht. Und der finale Fight setzt durch seine Hommage an das Kampfkunstkino eine originelle Schlusspointe.
Fazit: "Weekend in Taipei" ist beileibe nicht der beste Film, den Luc Besson in seiner langen Karriere geschrieben und produziert hat, aber eben auch nicht der schlechteste. Seinem hölzernen Hauptdarsteller und dem holprigen Drehbuch zum Trotz gelingen dem Regisseur George Huang einige originelle Momente. Der 1966 geborene Filmemacher schnürt ein ordentliches Kampf-Paket, in dem sich Action und Humor die Wage halten.
Der Auftakt ist heiß, verschwitzt und blutig: Eine Küche unter Volldampf, harte Schnitte, Schläge unter die Gürtellinie und ein Popsong trällert dazu – nein, das ist keine Folge aus der Erfolgsserie "The Bear", sondern ein Actionfilm mit Luke Evans in der Hauptrolle. Evans spielt den Agenten John Lawlor, der verdeckt im Drogenmilieu ermittelt und als sein Cover als Küchenhilfe auffliegt, zu Pfanne, Messer und Vierkantreibe greifen muss, um sein Leben zu verteidigen. Nachdem er das gesamte Personal des asiatischen Restaurants zu Hackfleisch verarbeitet und das riesige Aquarium im Speisesaal zerbrochen hat, leckt er in den Trümmern seines von langer Hand geplanten Einsatzes seine Wunden. Zum Glück war er nicht komplett umsonst. Im Kühlraum stößt er auf eine Ladung Drogen, die ihn zu seiner Nemesis, dem taiwanischen Großkriminellen Kwang (Sung Kang) führt.
Sonnyboy Kwang, der in Taipeh auf großem Fuß lebt, Penthouse mit eigenem Aufzug für den Sportwagen, Trophäenfrau Joey (Lun-Mei Gwei) und deren umweltbewusst-aufmüpfigen Sohn Raymond (Wyatt Yang) inklusive, hat genügend eigene Probleme. Wegen seiner illegalen Machenschaften steht er gerade vor Gericht. Dass ein US-Agent, der Kwang schon vor Jahren das Handwerk legen wollte, seine mit dem Zaunpfahl winkende Chefin (Charlotte Fields) absichtlich missversteht und für ein Wochenende in Taiwans Hauptstadt fliegt, um seinen Erzfeind nun endgültig dingfest zu machen, das kommt dem Unterweltboss freilich überhaupt nicht gelegen. Dementsprechend bekommt es der Agent alsbald mit Kwangs Bluthund Bolo (Patrick Lee) und dessen Totschlägern zu tun. Unverhofft zu Hilfe eilt ihm Joey, die sich hinter ihrer "Frühstück bei Tiffany"-Fassade als fast und ziemlich furious entpuppt.
Geschrieben und produziert von einer Ikone
Luc Besson ist ein ikonischer Regisseur. Mit "Im Rausch der Tiefe" (1988), "Nikita" (1990), "Léon: Der Profi" (1994) und "Das fünfte Element" (1997) hat er sich und den unverwechselbaren Look seiner Streifen für immer in die Filmgeschichte eingeschrieben. Was man dabei gern vergisst, sind all die Filme, bei denen der 1959 geborene Franzose nicht selbst Regie führt und dennoch seine Finger im Spiel hat. Die Anzahl der von Besson verfassten Drehbücher und Produktionen übersteigt seine eigenen Regiearbeiten um ein Vielfaches. Nicht zu Unrecht hat Besson den Ruf als "John Hughes des Actionfilms" weg. Er brachte Filmreihen wie "Taxi" (ab 1998), "The Transporter" (ab 2002) und "Taken" (ab 2008) und die Karrieren von Regisseuren wie Louis Leterrier und Pierre Morel auf den Weg.
Der US-Regisseur George Huang bedurfte dieses Karriereschubs nicht, die Zusammenarbeit mit Besson, mit dem er gemeinsam das Drehbuch verfasste, und dessen Frau Virginie Besson-Silla, die den Film an der Seite ihres Manns produzierte, steht Huang dennoch gut zu Gesicht. Denn der 1966 geborene Sohn taiwanischer Einwanderer war bislang vornehmlich im Fernsehen und (als Kumpel von Robert Rodriguez) im Independent-Film tätig. Zwar hat er bereits einen Actionfilm produziert und zu einem anderen das Drehbuch geschrieben, aber noch nie bei einem Regie geführt. "Weekend in Taipei" ist somit ein spätes Debüt.
Generische, aber unterhaltsame Action
Luc Besson und George Huang erfinden das Rad nicht neu. So erwartbar wie ihre Story und die Umsetzung der Actionszenen fällt allerdings auch die Kritik an ihrem Film aus. Der sei "klischiert", "generisch" und "formelhaft" ist allerorten zu lesen. Und gegen diese Kritikpunkte ist auch überhaupt nichts einzuwenden. Wer eine Besson-Produktion gesehen hat, kennt alle und weiß auch bei dieser, was ihn erwartet. Dennoch gelingt es "Weekend in Taipei", das Publikum zwischendurch zu überraschen. So holprig und löchrig die Handlung und so hölzern Luke Evans' Schauspiel auch sein mögen, der eingestreute Humor und die durch die Vater-Mutter-Kind-Konstellation hervorgerufenen Screwball-Comedy-Momente machen Laune. Lun-Mei Gwei ("Feuerwerk am helllichten Tage") ist auch in diesem Film eine Wucht. Und der finale Fight setzt durch seine Hommage an das Kampfkunstkino eine originelle Schlusspointe.
Fazit: "Weekend in Taipei" ist beileibe nicht der beste Film, den Luc Besson in seiner langen Karriere geschrieben und produziert hat, aber eben auch nicht der schlechteste. Seinem hölzernen Hauptdarsteller und dem holprigen Drehbuch zum Trotz gelingen dem Regisseur George Huang einige originelle Momente. Der 1966 geborene Filmemacher schnürt ein ordentliches Kampf-Paket, in dem sich Action und Humor die Wage halten.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Weekend in Taipei"
Land: USAJahr: 2024
Genre: Action, Thriller
Kinostart: 17.10.2024
Regie: George Huang
Darsteller: Luke Evans als Agent John Lawlor, Sung Kang als Kwang, Lunmei Kwai als Joey, Virginia Chien als Journalist, Wyatt Yang als Raymond
Kamera: Colin Wandersman
Verleih: Leonine Distribution
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