Googoosh - Made of Fire (2023)
Googoosh
In diesem Dokumentarfilm porträtiert die Regisseurin Niloufar Taghizadeh eine Ikone der iranischen Popkultur.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Faegheh Atashin wird am 5. Mai 1950 als Tochter aserbaidschanischer Einwanderer in Teheran geboren. Ihr Vater ist Akrobat und bald schon steht die kleine Faegheh als Teil seiner Darbietung mit ihm auf der Bühne. Dort zeigt sie früh ihr Gesangstalent. Unter dem Künstlernamen Googoosh folgt eine Karriere als Sängerin und Schauspielerin, die ihr auch internationale Erfolge beschert. Nach der Iranischen Revolution wird sie mit einem Auftritts- und Gesangsverbot belegt, an das sie sich 21 Jahre lang hält.
Im Jahr 2000 startet Googoosh ihre Karriere neu. Sie verlässt den Iran, spielt eine Welttournee und ist seither nicht mehr von der Bühne wegzudenken. Heute lebt sie in Los Angeles, wo sie sich zunehmend auch politisch engagiert. Dort hat die Regisseurin Niloufar Taghizadeh die Sängerin besucht und mit der Kamera begleitet.
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Filmkritik
"Googoosh": Ein Leben zwischen Bühne und Berufsverbot
Politisch interessierte Menschen wissen, dass der Iran nicht immer ein biederes Mullah-Regime war, dessen misogyne Machthaber den Frauen das Singen und Tanzen verbieten und ihnen absurde Kleidervorschriften aufzwingen. Wie viel der bunt schillernden persischen Popkultur im Zuge der Islamischen Revolution verloren gegangen ist, dessen sind sich viele allerdings nicht bewusst. (Dass freilich auch im gestürzten Schah-Regime nicht alles erlaubt war, steht auf einem ganz anderen Blatt.) Im Jahr 2024 führen das gleich zwei Dokumentarfilme vor Augen.
In "My Stolen Planet" zeigt die Regisseurin Farahnaz Sharifi auf, wie viel Freiheit während privater Feiern vor der Revolution herrschte und bis heute im Verborgenen herrscht. Statt der Gesellschaft im Allgemeinen nimmt die Regisseurin Niloufar Taghizadeh eine ihrer Ikonen in den Blick: die Sängerin und Schauspielerin Faegheh Atashin, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Googoosh.
Beeindruckende Künstlerin, kreuzbraves Porträt
Wie bedeutend die Sängerin sein muss, zeigt sich an den schieren Menschenmassen, die zu ihren Konzerten strömen. Für viele Exil-Iraner gerät ein solches Konzert zu einer generationenübergreifenden Angelegenheit. Dort sitzt die Großmutter, die die Musik noch im Original zur Zeit ihrer Entstehung gehört hat, neben der Enkeltochter, die erst im Exil und Jahre, ja gar Jahrzehnte nach den Songs das Licht der Welt erblickte. Auf diesen Umstand weist Googoosh im Interview selbst hin und zeigt sich tief bewegt davon, wie viel ihre Lieder selbst dieser jungen Generation noch bedeuten.
So schillernd die für die Bühne geschaffene Kunstfigur auch sein mag, was unzählige Archivaufnahmen bezeugen, und so stark die Frau dahinter auch ist, was die eigens für die Doku gedrehten Aufnahmen aus dem Alltag der Sängerin zeigen, so richtig will der Funke nie überspringen. Das liegt an der Form des Films. Niloufar Taghizadeh hat sich dafür entschieden, ihr dokumentarisches Porträt ganz klassisch aufzuziehen. Archivaufnahmen, Alltagsszenen und Interviewpassagen mit der Künstlerin, über denen zudem ein von Iris Berben gesprochenes Voiceover gelegt wurde, wechsel einander ab. Das ist versiert, wirkt aber recht schnell eintönig.
Der Untertitel dieses Films lautet "Made of Fire". Darin verbirgt sich gleich mehrerlei, dass die darin Porträtierte von brennenden Emotionen getrieben wird ebenso wie, dass sie durchs Feuer gegangen und daraus neugeboren und gestärkt hervorgekommen ist. Etwas mehr davon, also eine "feurigere Form" hätte man sich auch für den Film selbst gewünscht.
Fazit: Die Regisseurin Niloufar Taghizadeh hat eine der bekanntesten Sängerinnen der iranischen Popkultur porträtiert. "Googoosh – Made of Fire" ist ein versiert inszenierter, klassisch aufgezogener Dokumentarfilm, dem es allerdings deutlich an Feuer fehlt.
Politisch interessierte Menschen wissen, dass der Iran nicht immer ein biederes Mullah-Regime war, dessen misogyne Machthaber den Frauen das Singen und Tanzen verbieten und ihnen absurde Kleidervorschriften aufzwingen. Wie viel der bunt schillernden persischen Popkultur im Zuge der Islamischen Revolution verloren gegangen ist, dessen sind sich viele allerdings nicht bewusst. (Dass freilich auch im gestürzten Schah-Regime nicht alles erlaubt war, steht auf einem ganz anderen Blatt.) Im Jahr 2024 führen das gleich zwei Dokumentarfilme vor Augen.
In "My Stolen Planet" zeigt die Regisseurin Farahnaz Sharifi auf, wie viel Freiheit während privater Feiern vor der Revolution herrschte und bis heute im Verborgenen herrscht. Statt der Gesellschaft im Allgemeinen nimmt die Regisseurin Niloufar Taghizadeh eine ihrer Ikonen in den Blick: die Sängerin und Schauspielerin Faegheh Atashin, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Googoosh.
Beeindruckende Künstlerin, kreuzbraves Porträt
Wie bedeutend die Sängerin sein muss, zeigt sich an den schieren Menschenmassen, die zu ihren Konzerten strömen. Für viele Exil-Iraner gerät ein solches Konzert zu einer generationenübergreifenden Angelegenheit. Dort sitzt die Großmutter, die die Musik noch im Original zur Zeit ihrer Entstehung gehört hat, neben der Enkeltochter, die erst im Exil und Jahre, ja gar Jahrzehnte nach den Songs das Licht der Welt erblickte. Auf diesen Umstand weist Googoosh im Interview selbst hin und zeigt sich tief bewegt davon, wie viel ihre Lieder selbst dieser jungen Generation noch bedeuten.
So schillernd die für die Bühne geschaffene Kunstfigur auch sein mag, was unzählige Archivaufnahmen bezeugen, und so stark die Frau dahinter auch ist, was die eigens für die Doku gedrehten Aufnahmen aus dem Alltag der Sängerin zeigen, so richtig will der Funke nie überspringen. Das liegt an der Form des Films. Niloufar Taghizadeh hat sich dafür entschieden, ihr dokumentarisches Porträt ganz klassisch aufzuziehen. Archivaufnahmen, Alltagsszenen und Interviewpassagen mit der Künstlerin, über denen zudem ein von Iris Berben gesprochenes Voiceover gelegt wurde, wechsel einander ab. Das ist versiert, wirkt aber recht schnell eintönig.
Der Untertitel dieses Films lautet "Made of Fire". Darin verbirgt sich gleich mehrerlei, dass die darin Porträtierte von brennenden Emotionen getrieben wird ebenso wie, dass sie durchs Feuer gegangen und daraus neugeboren und gestärkt hervorgekommen ist. Etwas mehr davon, also eine "feurigere Form" hätte man sich auch für den Film selbst gewünscht.
Fazit: Die Regisseurin Niloufar Taghizadeh hat eine der bekanntesten Sängerinnen der iranischen Popkultur porträtiert. "Googoosh – Made of Fire" ist ein versiert inszenierter, klassisch aufgezogener Dokumentarfilm, dem es allerdings deutlich an Feuer fehlt.
Falk Straub
TrailerAlle "Googoosh - Made of Fire"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Googoosh - Made of Fire"
Land: Deutschland, USAJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Googoosh
Länge: 95 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 10.10.2024
Regie: Niloufar Taghizadeh
Kamera: Steffen Bohnert, James Stolz
Verleih: mindjazz pictures