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Neuigkeiten aus Lappland (2024)

Ohjus

Finnische Komödie über eine Journalistin mit anstrengenden Verwandten, die eine abgestürzte sowjetische Rakete sucht.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.


In einem kleinen Ort im finnischen Lappland des Jahres 1984 hört Niina (Oona Airola) an Weihnachten einen lauten Knall. Die alleinerziehende Mutter ist mit zwei Kindern unterwegs zu ihren Angehörigen, die aber alle nichts gehört haben. Die jüngere Schwester Kaisa (Emma Kilpimaa) feiert Hochzeit im Hotel, das Niinas Stiefmutter führt. Dort treffen viele Männer vom Militär ein. Niina ahnt, dass sie nach einem abgestürzten Flugobjekt suchen. Handelt es sich um eine sowjetische Rakete mit atomarem Sprengstoff, die eine Katastrophe verursachen könnte?

Niina hat Schulden bei der regionalen Zeitung "Lappland News“, deren Schaufenster sie versehentlich zerstörte. Als Wiedergutmachung schreibt sie dort Artikel – und sagt ihrem Chef Esko (Hannu-Pekka Björkman), dass sie an der brisanten Geschichte dran ist. Das Militär gibt ihr jedoch keine Auskünfte, und auch der junge Pilot Kai (Pyry Kähkönen), der die Rakete nach der Radarmeldung aufspüren wollte, teilt ihren Ermittlungseifer nicht wirklich. Kai und Niina verlieben sich, doch dann kommt ihr Ex-Mann Tapio (Tommi Eronen) aus dem Gefängnis und will zurück zu ihr. Und Esko bekommt wegen der heiklen Raketenthematik kalte Füße.

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"Neuigkeiten aus Lappland“: Neinsagen oder schweigen?

Bei Filmen aus Finnland denkt man an lakonische Komödien mit trockenem Humor, in denen sich Pechvögel und Verlierer tummeln. "Neuigkeiten aus Lappland“, der zweite Spielfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin Miia Tervo ("Aurora“) handelt von einer jungen Frau, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens steht. Der gewalttätige Mann sitzt im Knast, die Stiefmutter setzt sie ständig herab, und sie nimmt lieber vieles hin, als aufzumucken. Als sie für eine Zeitung über die Suche des Militärs nach einer abgestürzten sowjetischen Rakete berichtet, wird ihr bewusst, dass das Hinnehmen von Grenzverletzungen auch in der finnischen Politik gang und gäbe ist. Humor und Drama wechseln sich in dieser Emanzipationsgeschichte mit romantischem Einschlag ab.

Grenzen werden verletzt

Niina, die herzensgute Heldin, lässt sich zu viel gefallen. Empören kann sie sich nur, wenn es um die abgestürzte Rakete geht, die eine atomare Verseuchung verursachen könnte. Die finnische Regierung protestiert nicht: Was soll man auch ausrichten gegen den mächtigen Nachbarn? Der junge Pilot Kai, der mit Niina eine romantische Beziehung eingeht, sagt ihr, manchmal sei es im Einzelfall ohnehin klüger, die Grenze nicht mit letzter Konsequenz zu verteidigen.

Niina erkennt Parallelen zwischen der Reaktion der Militärs auf den Vorfall und ihrer eigenen Unfähigkeit, Nein zu sagen. Oona Airola spielt Niina sehr sympathisch als gutherzige Person, die niemandem auf die Füße treten will und trotzdem ihren Weg zu gehen versucht. Die Romanze mit dem Piloten Kai sorgt für knisternde, aber mit leichter Hand inszenierte Momente. Sie beginnt mit einer der Slapsticknummern, die der Komödie sehr gut gelingen. Doch die Geschichte wird auch sehr ernst und beinhaltet brutale Szenen, als Niinas Exmann wieder in ihr Leben tritt.

Songs der 1980er Jahre

Eine sanfte Melancholie durchzieht die Handlung, die eine nicht perfekte Wirklichkeit von verschiedenen Seiten beleuchtet. Der Film taucht tief in die Ära der 1980er Jahre ein: manche Männer tragen Vokuhila-Frisuren, es erklingen Songs wie "Enola Gay“ von Orchestral Manoeuvres in the Dark, man telefoniert in Telefonzellen, Niina bekommt eine Menge sexistischer Sprüche zu hören. Szenen in Zeitlupe loten einzelne Momente aus, einmal wird im Hotel ausgelassen getanzt wie auf einer Schülerparty und auch der steifste Mensch will nicht länger abseits stehen. Miia Tervo betont das verbindende Element und zeigt zugleich unverblümt die Reibereien und Konflikte, mit denen sich die Menschen hier herumschlagen oder arrangieren müssen.

Fazit: Die finnische Komödie von Miia Tervo vertieft sich in das Lebensgefühl der 1980er Jahre in einem Provinznest nahe der sowjetischen Grenze. Die laute Empörung bleibt aus, wenn Frauen sexistische Sprüche zu hören bekommen oder wenn der große Nachbar den Luftraum verletzt. Eine alleinerziehende Mutter recherchiert für die Zeitung über eine abgestürzte Rakete und sammelt Selbstvertrauen. Trockener Witz und Slapstickhumor, dramatischer Ernst, Melancholie und Romantik sorgen für originelle Unterhaltung.








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Besetzung & Crew von "Neuigkeiten aus Lappland"

Land: Finnland, Estland
Weitere Titel: The Missile
Jahr: 2024
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Ohjus
Länge: 119 Minuten
Kinostart: 14.11.2024
Regie: Miia Tervo
Darsteller: Oona Airola, Hannu-Pekka Björkman, Tommi Korpela, Jarkko Niemi, Tommi Eronen

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