First Shift (2024)
Uwe Boll ist zurück - und straft seine härtesten Kritiker Lügen: "First Shift" ist ein solides B-Movie mit Schwächen, aber auch mit Charme.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
NYPD-Cop Mike ist ein mürrischer Einzelgänger, kann Menschen nicht besonders gut leiden und arbeitet am liebsten solo. Als ihm seine Chefin eine neue Partnerin an die Backe klebt - noch dazu eine überdrehte Blondine, die ständig TikTok-Videos dreht - ist Mike alles andere als erfreut. Jene Angela ist neu in der Stadt, kommt eigentlich aus Atlanta und versucht in New York einen Neustart.
Nach Anfangsschwierigkeiten kommen sich die beiden beruflich näher, Mike taut etwas auf, Angela lockt ihn aus der Reserve, während sie eine äußerst anspruchsvolle erste Schicht gemeinsam hinter sich bringen: Ein Junkie, der sich die Hand aufschlitzt, ein verwaister Hund und ein gefährlicher Drogendealer sind nur einige der Herausforderungen, mit denen es das neue Duo zu tun bekommt. Das schweißt sie zunehmend zusammen. Als sich schließlich Angelas Vergangenheit in die Gegenwart drängt, begreift auch Mike, dass mehr ihr steckt als aufgesetzte Fröhlichkeit.
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Filmkritik
Immer wenn Uwe Boll einen neuen Film ankündigt, gibt es nur mögliche 3 Reaktionen: Die einen, seine Kritiker und Hater, schlagen die Hände über dem Kopf zusammen und beten, dass es sich um Fake News handelt. Seine Fans und Jünger jubilieren, denn ihr B-Movie-Papst ist zurück. Und die dritte Gruppe hat noch nie von Uwe Boll gehört, dementsprechend ist ihr egal, was auch immer der umtriebige in Kanada lebende Deutsche gerade treibt.
Mit der Buddy-Cop-Thriller-Variation "First Shift" meldet sich Boll nach 8 Jahren offiziell im Zentrum der Filmbranche zurück. In der Zeit hatte er recht erfolgreich Restaurants in seiner nordamerikanischen Wahlheimat eröffnet. War kurzzeitig in der Politik als Pressesprecher der Mini-Partei "Unser Haus Deutschland" aktiv gewesen. Und drehte die miserable Low-Budget Semi-Dokumentation "Hanau". "First Shift" soll nur der Auftakt des Comebacks sein: Ein zweiter Teil wird am Ende des Films bereits angeteasert, 2 weitere Filme sollen sich in Produktion befinden.
Was kann "First Shift" nun, und kann man den miserablen Bewertungen auf Plattformen wie letterboxd trauen? Kurz: Nein - denn der Film ist eigentlich ein ganz ordentlicher, geradliniger Genre-Film geworden. Zuschauer, die auf feinsinnigen Arthouse stehen oder durch überproduzierte Blockbuster abgestumpftes Massenpublikum werden an Bolls Rückkehr freilich wenig Freude haben. Aber wer mit dem Konzept "B-Movie" etwas anfangen kann, kann sich "First Shift" durchaus zu Gemüte führen.
Ausstattungstechnisch gäbe es einiges an Aufholbedarf, die mise-en-scene ist nicht das Steckenpferd des Philosophie-Doktors Boll. Dagegen lassen sich die Dialoge - natürlich auch von Boll geschrieben - durchaus sehen. "You're so full of shit, you don't even know what an enema is anymore" ist nur eines der Bonmots, die die Figuren von sich geben dürfen. Und offenkundig hat der Filmemacher einige seiner eigenen Ansichten in seinen Protagonisten Mike geschrieben, man könnte vom filmischen Alter Ego des Regisseurs sprechen. Zugute kommt "First Shift" auch die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern Gino Anthony Pesi und Kristen Renton, die beide ihre Sache ganz ordentlich machen.
Zu den natürlich auch vorhandenen Schwächen von "First Shift" gehören der beizeiten schleppende Spannungsaufbau, manche inhaltliche Leerläufe, gerade im Mittelteil. Und der Schnitt. Zudem werden immer wieder neue Handlungsschauplätze etabliert, deren dramaturgischer Sinn sich nicht im jedem Fall erschließt. Es ist das ein typisches Manko eines Filmemachers, der die komplette kreative Kontrolle bei sich behält und nicht auf Feedback anderer angewiesen sein will - selbst wenn solches hilfreich wäre.
Fazit: Wird aus Uwe Boll doch noch ein ordentlicher Filmemacher? In dem Cop-Thriller "First Shift" zeigt der Autor-Regisseur vielversprechende Ansätze, gerade Freunde des B-Movie-Genres dürften Freude mit dem Comeback des streitbaren Deutschen haben. Würde der sich nun noch ein paar kreative Kollaborateure mit Mitspracherecht an Bord holen, könnte der nächste Film tatsächlich ein sehenswerter Genre-Film werden.
Mit der Buddy-Cop-Thriller-Variation "First Shift" meldet sich Boll nach 8 Jahren offiziell im Zentrum der Filmbranche zurück. In der Zeit hatte er recht erfolgreich Restaurants in seiner nordamerikanischen Wahlheimat eröffnet. War kurzzeitig in der Politik als Pressesprecher der Mini-Partei "Unser Haus Deutschland" aktiv gewesen. Und drehte die miserable Low-Budget Semi-Dokumentation "Hanau". "First Shift" soll nur der Auftakt des Comebacks sein: Ein zweiter Teil wird am Ende des Films bereits angeteasert, 2 weitere Filme sollen sich in Produktion befinden.
Was kann "First Shift" nun, und kann man den miserablen Bewertungen auf Plattformen wie letterboxd trauen? Kurz: Nein - denn der Film ist eigentlich ein ganz ordentlicher, geradliniger Genre-Film geworden. Zuschauer, die auf feinsinnigen Arthouse stehen oder durch überproduzierte Blockbuster abgestumpftes Massenpublikum werden an Bolls Rückkehr freilich wenig Freude haben. Aber wer mit dem Konzept "B-Movie" etwas anfangen kann, kann sich "First Shift" durchaus zu Gemüte führen.
Ausstattungstechnisch gäbe es einiges an Aufholbedarf, die mise-en-scene ist nicht das Steckenpferd des Philosophie-Doktors Boll. Dagegen lassen sich die Dialoge - natürlich auch von Boll geschrieben - durchaus sehen. "You're so full of shit, you don't even know what an enema is anymore" ist nur eines der Bonmots, die die Figuren von sich geben dürfen. Und offenkundig hat der Filmemacher einige seiner eigenen Ansichten in seinen Protagonisten Mike geschrieben, man könnte vom filmischen Alter Ego des Regisseurs sprechen. Zugute kommt "First Shift" auch die gute Chemie zwischen den Hauptdarstellern Gino Anthony Pesi und Kristen Renton, die beide ihre Sache ganz ordentlich machen.
Zu den natürlich auch vorhandenen Schwächen von "First Shift" gehören der beizeiten schleppende Spannungsaufbau, manche inhaltliche Leerläufe, gerade im Mittelteil. Und der Schnitt. Zudem werden immer wieder neue Handlungsschauplätze etabliert, deren dramaturgischer Sinn sich nicht im jedem Fall erschließt. Es ist das ein typisches Manko eines Filmemachers, der die komplette kreative Kontrolle bei sich behält und nicht auf Feedback anderer angewiesen sein will - selbst wenn solches hilfreich wäre.
Fazit: Wird aus Uwe Boll doch noch ein ordentlicher Filmemacher? In dem Cop-Thriller "First Shift" zeigt der Autor-Regisseur vielversprechende Ansätze, gerade Freunde des B-Movie-Genres dürften Freude mit dem Comeback des streitbaren Deutschen haben. Würde der sich nun noch ein paar kreative Kollaborateure mit Mitspracherecht an Bord holen, könnte der nächste Film tatsächlich ein sehenswerter Genre-Film werden.
Christian Klosz
TrailerAlle "First Shift"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "First Shift"
Land: USAJahr: 2024
Genre: Drama, Krimi
Kinostart: 31.10.2024
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Gino Anthony Pesi als Deo, Kristen Renton als Angela, James McMenamin als Paul, Willie C. Carpenter, Daniel Sauli
Kamera: Mathias Neumann
Verleih: Kinostar
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