No Other Land (2024)
Dokumentarfilm über die Zerstörung von palästinensischen Dörfern im besetzten Westjordanland.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Basel Adra dokumentiert seit Jahren, wie das israelische Militär die palästinensische Dorfbevölkerung aus der Region Masafer Yatta im besetzten Westjordanland zu vertreiben versucht. Der Aktivist und studierte Jurist wohnt hier mit seinen Eltern, welche selbst schon in seiner Kindheit die Angriffe der Besatzer mit der Kamera festhielten. Fünf Jahre lang ist Basel nun mit der Kamera zur Stelle, begleitet vom israelischen Journalisten Yuval Abraham, wenn Soldaten anrücken, um Häuser zu zerstören oder Bewohner festzunehmen. Doch in dem aus rund 20 alten palästinensischen Dörfern bestehenden Gebiet bleiben viele bäuerliche Familien trotzdem wohnen, zum Teil in Höhlen.
Manche bauen ihre Häuser wieder auf, doch dann rückt das Militär wieder an und reißt sie ab. Schon 1980 erklärte das israelische Militär das Gebiet zur Übungszone, seit 1999 kämpfen die palästinensischen Bewohner gegen die beschlossene Vertreibung. Es kommt auch zu Attacken von jüdischen Siedlern, oft vor den Augen des Militärs. Basel, Yuval und die zwei weiteren Mitglieder ihres aktivistischen Filmkollektivs hoffen, öffentlichen Druck auf die israelischen Besatzer auszuüben, damit sie die Politik der Vertreibung aufgeben.
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Filmkritik
"No Other Land“: Wo Soldaten Häuser zerstören
Fünf Jahre lang hat eine Gruppe israelisch-palästinensischer Aktivist*innen und Filmemacher*innen die Zerstörung von Häusern in einer Dorfregion des besetzten Westjordanlands dokumentiert. "No Other Land“ von Basel Adra, Yuval Abraham, Rachel Szor und Hamdan Ballal will aufrütteln gegen die systematische Politik der Vertreibung Einheimischer im israelisch besetzten Westjordanland. Vor der Kamera sprechen der Palästinenser Basel und der Israeli Yuval auch über ihre ungleichen Lebensbedingungen und ihre Freundschaft. Wenn die Soldaten und die Bagger wieder anrücken, protestieren sie nicht nur filmend, sondern auch mit Worten. Die als bester Dokumentarfilm auf der Berlinale 2024 ausgezeichnete palästinensisch-norwegische Koproduktion wühlt auf indem sie zeigt, wie zermürbend der Alltag der palästinensischen Dorfbewohner*innen ist, die ihre Heimat nicht aufgeben wollen.
Durchhalten in Höhlen
Mal soll ein Wohnhaus, mal eine Schule geräumt werden. Die Menschen schaffen eilig Mobiliar heraus, dann beginnt die Demolierung. Die israelischen Soldaten werden von Betroffenen angeschrien, ob sie sich nicht schämten, verweisen ihrerseits knapp auf die Rechtslage. Das Gebiet gehöre dem Militär, hier dürften Palästinenser nicht wohnen. Eine Frau pflegt ihren erwachsenen Sohn, der bei einem Gerangel eine Schussverletzung erlitt und gelähmt in einer Höhle schlafen muss. Er überlebt nicht lange. Gegen Ende des Films erschießt ein Siedler Basels Cousin, unter den Augen des Militärs. Nach dem Massaker der Hamas vom Oktober 2023 nehmen die bewaffneten Attacken von Siedlern zu.
Die Hoffnung zweier Freunde
Als Off-Erzähler blickt Basel auch in die Vergangenheit. Schon sein Vater leistete aktivistischen Widerstand, während des Drehs muss er wieder eine Weile ins Gefängnis. Basel wirkt oft niedergeschlagen, er spricht mit Yuval über seine schwindenden Hoffnungen, dass es jemals zu einem Ende der israelischen Schikanen und Angriffe im Westjordanland kommt. Yuval malt ihm dann mit Worten eine demokratische, friedliche Zukunft aus, in der Basel die gleichen Rechte besitzt wie er. Die beiden demonstrieren, dass sich Palästinenser*innen und Israelis gemeinsam gegen das Unrecht engagieren können. So begleitet diesen Film über eine empörende Besatzungspolitik auch ein Hauch von Zuversicht, dass Frieden und Freiheit für die Palästinenser*innen im Westjordanland nicht für immer Illusion bleiben muss.
Fazit: Ein aktivistisches palästinensisch-israelisches Filmkollektiv dokumentiert über fünf Jahre hinweg, wie das israelische Militär in einer Dorfregion des besetzten Westjordanlands die einheimische Bevölkerung obdachlos macht. Der dort lebende Palästinenser Basel Adra und der israelische Journalist Yuval Abraham halten in aufwühlenden Filmaufnahmen die Zerstörung von Häusern und das Leid der Betroffenen, die nicht fortziehen wollen, fest. Mit ihrer Freundschaft führen die beiden zugleich vor, dass sich Israelis und Palästinenser*innen gemeinsam gegen die israelische Vertreibungspolitik engagieren können.
Fünf Jahre lang hat eine Gruppe israelisch-palästinensischer Aktivist*innen und Filmemacher*innen die Zerstörung von Häusern in einer Dorfregion des besetzten Westjordanlands dokumentiert. "No Other Land“ von Basel Adra, Yuval Abraham, Rachel Szor und Hamdan Ballal will aufrütteln gegen die systematische Politik der Vertreibung Einheimischer im israelisch besetzten Westjordanland. Vor der Kamera sprechen der Palästinenser Basel und der Israeli Yuval auch über ihre ungleichen Lebensbedingungen und ihre Freundschaft. Wenn die Soldaten und die Bagger wieder anrücken, protestieren sie nicht nur filmend, sondern auch mit Worten. Die als bester Dokumentarfilm auf der Berlinale 2024 ausgezeichnete palästinensisch-norwegische Koproduktion wühlt auf indem sie zeigt, wie zermürbend der Alltag der palästinensischen Dorfbewohner*innen ist, die ihre Heimat nicht aufgeben wollen.
Durchhalten in Höhlen
Mal soll ein Wohnhaus, mal eine Schule geräumt werden. Die Menschen schaffen eilig Mobiliar heraus, dann beginnt die Demolierung. Die israelischen Soldaten werden von Betroffenen angeschrien, ob sie sich nicht schämten, verweisen ihrerseits knapp auf die Rechtslage. Das Gebiet gehöre dem Militär, hier dürften Palästinenser nicht wohnen. Eine Frau pflegt ihren erwachsenen Sohn, der bei einem Gerangel eine Schussverletzung erlitt und gelähmt in einer Höhle schlafen muss. Er überlebt nicht lange. Gegen Ende des Films erschießt ein Siedler Basels Cousin, unter den Augen des Militärs. Nach dem Massaker der Hamas vom Oktober 2023 nehmen die bewaffneten Attacken von Siedlern zu.
Die Hoffnung zweier Freunde
Als Off-Erzähler blickt Basel auch in die Vergangenheit. Schon sein Vater leistete aktivistischen Widerstand, während des Drehs muss er wieder eine Weile ins Gefängnis. Basel wirkt oft niedergeschlagen, er spricht mit Yuval über seine schwindenden Hoffnungen, dass es jemals zu einem Ende der israelischen Schikanen und Angriffe im Westjordanland kommt. Yuval malt ihm dann mit Worten eine demokratische, friedliche Zukunft aus, in der Basel die gleichen Rechte besitzt wie er. Die beiden demonstrieren, dass sich Palästinenser*innen und Israelis gemeinsam gegen das Unrecht engagieren können. So begleitet diesen Film über eine empörende Besatzungspolitik auch ein Hauch von Zuversicht, dass Frieden und Freiheit für die Palästinenser*innen im Westjordanland nicht für immer Illusion bleiben muss.
Fazit: Ein aktivistisches palästinensisch-israelisches Filmkollektiv dokumentiert über fünf Jahre hinweg, wie das israelische Militär in einer Dorfregion des besetzten Westjordanlands die einheimische Bevölkerung obdachlos macht. Der dort lebende Palästinenser Basel Adra und der israelische Journalist Yuval Abraham halten in aufwühlenden Filmaufnahmen die Zerstörung von Häusern und das Leid der Betroffenen, die nicht fortziehen wollen, fest. Mit ihrer Freundschaft führen die beiden zugleich vor, dass sich Israelis und Palästinenser*innen gemeinsam gegen die israelische Vertreibungspolitik engagieren können.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "No Other Land"
Land: Palästina, NorwegenJahr: 2024
Genre: Dokumentation
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 14.11.2024
Regie: Yuval Abraham, Basel Adra, Hamdan Ballal, Rachel Szor
Verleih: Immergutefilme
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