Tony, Shelly und das magische Licht (2023)
Tonda, Slávka a kouzelné svetlo
Tschechischer Puppenanimationsfilm über einen einsamen Jungen, der seiner Einsamkeit mit einer außergewöhnlichen Freundschaft ein Ende setzt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der elfjährige Tony hat eine einzigartige Gabe: Er leuchtet und kann dadurch schweben. Weshalb ihn seine Eltern in der Wohnung ihres Mietshauses anbinden und so gut wie möglich vor der Außenwelt abschirmen. Tonys Einsamkeit endet mit dem Nachbarmädchen Shelly, das mit seiner strengen Mutter mitten im verschneiten Winter einzieht.
An Shellys Seite und mit ihrer magischen Taschenlampe bewaffnet geht Tony den Geheimnissen des alten Gemäuers auf den Grund. Im Erdgeschoss in der Wohnung des Hausmeisters tut sich eine wahre Wunderwelt auf. Dort leben die mysteriösen Dunkelbündel, die das Sonnenlicht aus dem Haus stehlen und die Stimmung der Bewohner trüben.
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Filmkritik
"Tony, Shelly und das magische Licht": Magie im Mietshaus
Puppenanimationsfilme sind eine Seltenheit. Dieser Tage kann man gleich zwei ganz erstaunliche Vertreter auf der großen Leinwand bewundern. Nachdem der portugiesische Film "All unsere Dämonen" (2022) am 17. Oktober 2024 in den deutschen Kinos gestartet ist, folgt jetzt ein Film aus einem Land mit einer reichen Tradition in der Stop-Motion-Technik.
"Tony, Shelly und das magische Licht" ist das Debüt des Tschechen Filip Pošivač, und der macht aus seinen Vorbildern auch gar keinen Hehl. Keinen Geringeren als Jiří Trnka (1912–1969), dessen alte Filme er als Kind im Fernsehen gesehen habe, hätten ihn dazu inspiriert, sein Debüt ebenfalls zu animieren. Als originärer Stoff ist die von der Drehbuchautorin Jana Srámková verfasste Handlung Filmen wie "Die Hand" (1965) oder "Die Oma vom anderen Stern" (1962) näher als Trnkas bekannten Literaturadaptionen "Ein Sommernachtstraum" (1959), "Der brave Soldat Schwejk" (1955) oder "Alte böhmische Sagen" (1953), trägt aber trotzdem zugleich etwas Märchenhaftes in sich.
Denn der kleine Tony und seine Nachbarin Shelly bekommen es in ihrem alten Mietshaus mit einem übernatürlichen Wesen zu tun. Zum Fürchten ist diese Geschichte aber nicht. Vielmehr versetzt sie durch ihren Einfalls- und Detailreichtum das kleine wie große Publikum ein ums andere Mal in Staunen.
Wenn der Funke überspringt
Der Regisseur beschreibt diesen Effekt wie folgt: "Ich glaube, dass Puppen eine starke dramatische Ausstrahlung haben. Wenn sich eine Puppe bewegt, leuchtet ein Funke in den Augen sowohl der Kinder als auch der erwachsenen Zuschauer auf. Es gibt etwas so Zauberhaftes daran!" Diesen Zauber führt er auf die Entstehungsweise zurück, die – anders als etwa am Computer animierte Filme – physische Gegenstände benutze. "Die Puppen und die Umgebung um sie herum bestehen aus gewöhnlichen Materialien – Dingen, die uns normalerweise vertraut sind", sagt Pošivač. Im vorliegenden Fall sind das mal lustig zusammengeflickte Stoffreste, die den Grundstoff geheimnisvoller Welten bilden und mal Eiskristalle aus buntem Papier, die von der Decke herabschneien. "Beim Ansehen von Stop-Motion-Animationen haben wir daher das intime Gefühl, dass wir die Geschichte 'berühren' können", meint der Filmemacher.
Und wenn einen dann auch noch die Geschichte berührt, ist die Illusion perfekt. In schönster Tradition erzählt Pošivač von überfürsorglichen Eltern, mies gelaunten Erwachsenen und Kindern, die das zum Glück noch nicht anficht. Statt später im Leben selbst einmal zu einem Griesgram zu werden, macht sich ein kleiner, leuchtender Junge auf, mit seiner Gabe die trübe Stimmung in seinem Wohnhaus aufzuhellen. Halb realistisch, halb metaphorisch gestaltet, bietet "Tony, Shelly und das magische Licht" herzerwärmende Unterhaltung in der nasskalten Vorweihnachtszeit.
Fazit: Der Regisseur Filip Pošivač hat ganz recht mit seiner Aussage, dass in der Puppenanimation etwas Zauberhaftes schlummere. In seinem Debüt "Tony, Shelly und das magische Licht" springt dieser magische Funke auf das Kinopublikum über. Ein ebenso einfalls- wie detailreiches, liebevolles wie herzerwärmendes Abenteuer, das die nebelverhangene Vorweihnachtszeit erhellt.
Puppenanimationsfilme sind eine Seltenheit. Dieser Tage kann man gleich zwei ganz erstaunliche Vertreter auf der großen Leinwand bewundern. Nachdem der portugiesische Film "All unsere Dämonen" (2022) am 17. Oktober 2024 in den deutschen Kinos gestartet ist, folgt jetzt ein Film aus einem Land mit einer reichen Tradition in der Stop-Motion-Technik.
"Tony, Shelly und das magische Licht" ist das Debüt des Tschechen Filip Pošivač, und der macht aus seinen Vorbildern auch gar keinen Hehl. Keinen Geringeren als Jiří Trnka (1912–1969), dessen alte Filme er als Kind im Fernsehen gesehen habe, hätten ihn dazu inspiriert, sein Debüt ebenfalls zu animieren. Als originärer Stoff ist die von der Drehbuchautorin Jana Srámková verfasste Handlung Filmen wie "Die Hand" (1965) oder "Die Oma vom anderen Stern" (1962) näher als Trnkas bekannten Literaturadaptionen "Ein Sommernachtstraum" (1959), "Der brave Soldat Schwejk" (1955) oder "Alte böhmische Sagen" (1953), trägt aber trotzdem zugleich etwas Märchenhaftes in sich.
Denn der kleine Tony und seine Nachbarin Shelly bekommen es in ihrem alten Mietshaus mit einem übernatürlichen Wesen zu tun. Zum Fürchten ist diese Geschichte aber nicht. Vielmehr versetzt sie durch ihren Einfalls- und Detailreichtum das kleine wie große Publikum ein ums andere Mal in Staunen.
Wenn der Funke überspringt
Der Regisseur beschreibt diesen Effekt wie folgt: "Ich glaube, dass Puppen eine starke dramatische Ausstrahlung haben. Wenn sich eine Puppe bewegt, leuchtet ein Funke in den Augen sowohl der Kinder als auch der erwachsenen Zuschauer auf. Es gibt etwas so Zauberhaftes daran!" Diesen Zauber führt er auf die Entstehungsweise zurück, die – anders als etwa am Computer animierte Filme – physische Gegenstände benutze. "Die Puppen und die Umgebung um sie herum bestehen aus gewöhnlichen Materialien – Dingen, die uns normalerweise vertraut sind", sagt Pošivač. Im vorliegenden Fall sind das mal lustig zusammengeflickte Stoffreste, die den Grundstoff geheimnisvoller Welten bilden und mal Eiskristalle aus buntem Papier, die von der Decke herabschneien. "Beim Ansehen von Stop-Motion-Animationen haben wir daher das intime Gefühl, dass wir die Geschichte 'berühren' können", meint der Filmemacher.
Und wenn einen dann auch noch die Geschichte berührt, ist die Illusion perfekt. In schönster Tradition erzählt Pošivač von überfürsorglichen Eltern, mies gelaunten Erwachsenen und Kindern, die das zum Glück noch nicht anficht. Statt später im Leben selbst einmal zu einem Griesgram zu werden, macht sich ein kleiner, leuchtender Junge auf, mit seiner Gabe die trübe Stimmung in seinem Wohnhaus aufzuhellen. Halb realistisch, halb metaphorisch gestaltet, bietet "Tony, Shelly und das magische Licht" herzerwärmende Unterhaltung in der nasskalten Vorweihnachtszeit.
Fazit: Der Regisseur Filip Pošivač hat ganz recht mit seiner Aussage, dass in der Puppenanimation etwas Zauberhaftes schlummere. In seinem Debüt "Tony, Shelly und das magische Licht" springt dieser magische Funke auf das Kinopublikum über. Ein ebenso einfalls- wie detailreiches, liebevolles wie herzerwärmendes Abenteuer, das die nebelverhangene Vorweihnachtszeit erhellt.
Falk Straub
TrailerAlle "Tony, Shelly und das magische Licht"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Tony, Shelly und das magische Licht"
Land: Ungarn, Slowakei, TschechienWeitere Titel: Tony, Shelly and the Magic Light
Jahr: 2023
Genre: Animation
Originaltitel: Tonda, Slávka a kouzelné svetlo
Länge: 80 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 07.11.2024
Regie: Filip Posivac
Darsteller: Michael Polák, Antonie Baresová, Ivana Uhlirova, Matej Hádek, Jana Plodková
Kamera: Denisa Buranová
Verleih: eksystent distribution filmverleih