The Beast (2024)
La bête
Drama: Eine Frau lässt ihre vergangenen Leben Revue passieren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Paris im Jahre 1910: Die Pianistin Gabrielle (Léa Seydoux) ist mit einem Puppenfabrikanten verheiratet und führt ein komfortables Leben in den Salons der oberen Gesellschaft. Eines Tages begegnet sie Louis (George MacKay) wieder, den sie von früher kennt. Die beiden verlieben sich erneut ineinander – doch dann ereignet sich eine Katastrophe.
Im Los Angeles des Jahres 2014 ist Gabrielle als Model tätig – und träumt davon, Schauspielerin zu werden. Der Incel Louis wird indes bald zu einer Bedrohung für sie. Auf einer dritten Zeitebene befinden wir uns in der Zukunft. Gabrielle will sich einer "DNA-Reinigung" unterziehen, um zur KI zu werden. Im Laufe der Prozedur erinnert sie sich an ihre zwei früheren Leben.
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Filmkritik
"The Beast": Vom Period Piece zur Dystopie
Dem französischen Regisseur Bertrand Bonello (Jahrgang 1968) gelang etwa mit "Nocturama" (2016) ein zutiefst beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeiten der Filmkunst, auf die Gegenwart zu reagieren und über sie zu reflektieren. Auch sein neues Werk "The Beast" ist überaus komplex – und abermals eine absolut außergewöhnliche Kino-Erfahrung.
Drei Leben und drei Filme in einem
Im Grunde kombiniert Bonello hier drei filmische Universen miteinander. Zum einen entwirft er ein historisches Drama, das wie eine Marcel-Proust-Adaption anmutet. Hier geht es um die heimliche Liebe einer verheirateten Frau in Paris zu einem Mann aus ihrer Vergangenheit. Mit seiner Kamerafrau Josée Deshaies erzeugt Bonello eine geisterhaft-traumwandlerische Atmosphäre, in der sich der tragische Ausgang dieser emotionalen Irrungen und Wirrungen früh erahnen lässt.
Zum anderen lässt "The Beast" uns in den unterkühlt wirkenden kalifornischen Großstadtdschungel der 2010er Jahre blicken. Dieser Strang entwickelt sich zu einem urbanen Thriller, der insbesondere an die Arbeiten des Schriftstellers Bret Easton Ellis ("Unter Null") denken lässt. Mit Verweisen auf die Medien- und Unterhaltungsbranche, auf den gesellschaftlichen Druck durch Schönheitsideale und auf die Parallelwelten des Internets fängt der Film den Zeitgeist um das Jahr 2014 treffend ein.
Darüber hinaus liefert Bonello noch eine dystopische Welt im Jahre 2044, in der Künstliche Intelligenzen die meisten Jobs übernommen haben, während die Menschen etwa in einem Nachtclub ehemalige Dekaden wie die 1980er Jahre feiern (und sich dabei nicht sehr sozial verhalten).
Das zentrale Duo Léa Seydoux ("Blau ist eine warme Farbe") und George MacKay ("1917") brilliert in jeweils drei Inkarnationen einer Figur und beweist dadurch eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit.
Fazit: Ein kinematografisches Glanzstück, das auf drei Erzählebenen überzeugt – dank edler Bilder und großartigem Schauspiel.
Dem französischen Regisseur Bertrand Bonello (Jahrgang 1968) gelang etwa mit "Nocturama" (2016) ein zutiefst beeindruckendes Beispiel für die Möglichkeiten der Filmkunst, auf die Gegenwart zu reagieren und über sie zu reflektieren. Auch sein neues Werk "The Beast" ist überaus komplex – und abermals eine absolut außergewöhnliche Kino-Erfahrung.
Drei Leben und drei Filme in einem
Im Grunde kombiniert Bonello hier drei filmische Universen miteinander. Zum einen entwirft er ein historisches Drama, das wie eine Marcel-Proust-Adaption anmutet. Hier geht es um die heimliche Liebe einer verheirateten Frau in Paris zu einem Mann aus ihrer Vergangenheit. Mit seiner Kamerafrau Josée Deshaies erzeugt Bonello eine geisterhaft-traumwandlerische Atmosphäre, in der sich der tragische Ausgang dieser emotionalen Irrungen und Wirrungen früh erahnen lässt.
Zum anderen lässt "The Beast" uns in den unterkühlt wirkenden kalifornischen Großstadtdschungel der 2010er Jahre blicken. Dieser Strang entwickelt sich zu einem urbanen Thriller, der insbesondere an die Arbeiten des Schriftstellers Bret Easton Ellis ("Unter Null") denken lässt. Mit Verweisen auf die Medien- und Unterhaltungsbranche, auf den gesellschaftlichen Druck durch Schönheitsideale und auf die Parallelwelten des Internets fängt der Film den Zeitgeist um das Jahr 2014 treffend ein.
Darüber hinaus liefert Bonello noch eine dystopische Welt im Jahre 2044, in der Künstliche Intelligenzen die meisten Jobs übernommen haben, während die Menschen etwa in einem Nachtclub ehemalige Dekaden wie die 1980er Jahre feiern (und sich dabei nicht sehr sozial verhalten).
Das zentrale Duo Léa Seydoux ("Blau ist eine warme Farbe") und George MacKay ("1917") brilliert in jeweils drei Inkarnationen einer Figur und beweist dadurch eine bemerkenswerte Wandlungsfähigkeit.
Fazit: Ein kinematografisches Glanzstück, das auf drei Erzählebenen überzeugt – dank edler Bilder und großartigem Schauspiel.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "The Beast"
Land: FrankreichJahr: 2024
Genre: Drama
Originaltitel: La bête
Länge: 146 Minuten
Kinostart: 10.10.2024
Regie: Bertrand Bonello
Darsteller: Léa Seydoux, George MacKay, Guslagie Malanga, Dasha Nekrasova, Martin Scali
Kamera: Josée Deshaies
Verleih: Grandfilm
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