Unendlicher Raum (2024)
Loitz ist heute einer der Verliererorte der ehemaligen DDR. Die Stadt im Landkreis Vorpommern-Greifswald hat heute nur noch 4300 Einwohner. Junge Menschen versuchen vor Ort, die Stadt wieder attraktiver zu machen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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In "Unendlicher Raum“ geht es um einen aussterbenden Ort der ehemaligen DDR: Loitz. Hinter grauen, verfallenden Häuserfassaden verkommt die Gemeinde immer mehr. Seit 1990, als Loitz noch über 5000 Bewohner zählte, sinkt die Einwohnerzahl rapide. Regisseur Paul Raatz reist mit seinem Team in den kleinen Ort, um mit alten und neuen Anwohnern zu sprechen. Was hält die Alteingesessenen noch in Loitz? Wieso verloren so viele Kleinstädte in der DDR-Provinz nach der Wende an Bedeutung? Und wie könnte es gelingen, die Region wieder attraktiver zu machen, um vor allem junge Menschen anzulocken?
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Filmkritik
Ein Ort der Begegnung
Paul Raatz bringt in seiner vielschichtigen Dokumentation eine ganze Reihe an Inhalten und Betrachtungsweisen zusammen, die sich alle um die Themen "Heimat“ und "Identität“ drehen. Und um die Aspekte der "schrumpfenden Regionen“ und "sterbenden Städte“ im Osten der Republik. Beispielhaft steht hierfür Loitz und nicht wenige ehemalige DDR-Kleinstädte und -dörfer teilen ein ähnliches (ostdeutsches) Schicksal. Gleich zu Beginn des Films werden uns Annika und Rolando präsentiert. Die Beiden werden für ein Jahr in Loitz bleiben und im Rahmen eines Projekts gemeinsam einem lange leerstehenden, in die Jahre gekommenen Haus wieder Leben einhauchen. Es soll ein neuer Ort der Begegnung entstehen, in dem alle Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Ein offener Raum für Austausch und Kommunikation, für Kultur, Lokalpolitik und künftige, spannende Projekte. Passend dazu der Name des Ortes: "Zukunftswerkstatt“.
Annika und Rolando begegnen dem Zuschauer während der gesamten Dauer der Doku immer wieder. Sie bilden mit ihrem Projekt bzw. der Arbeit in und an der Begegnungsstätte den erzählerischen roten Faden des Films. Im Haus helfen einige der Loitzer Bewohner tatkräftig mit und unterstützen die Sanierung. Andere schauen kurz und interessiert vorbei, um sich vom aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten zu überzeugen. Über einige von ihnen erfahren wir im weiteren Verlauf des Films mehr.
Die sterbenden Dörfer der Ex-DDR
Darunter ein Künstler, ein Musiker, der seine eigenen Instrumente baut und ein Familienvater. Sie alle hängen an Loitz, an ihrer Heimat. Parallel dazu begleitet Raatz die Vorbereitungen einiger lokaler Kreativer und Musikevent-Veranstalter, die ein regionales Festival in Loitz planen. Gemeinsam mit den Bewohnern und der Stadtverwaltung. Bei all diesen unterschiedlichen Begegnungen, Bürgerdialogen und Aufeinandertreffen ist Raatz als stiller, aufmerksamer Beobachter dabei. Hierbei zeigt sich auch: Die Vorstellungen vieler alteingesessener Loitzer und die der jungen Einwohner sowie der Jugendlichen driften mitunter ebenso auseinander wie die Pläne der Lokalpolitik und der Kreativen von Außerhalb, die mit dem Musikfestival für neuen Schwung sorgen wollen (jenes Festival kommt am Ende nicht zu Stande).
Zwischendurch sehen wir verlassene, eingezäunte Häuser, heruntergekommene Baracken und baufällige Gebäude, in denen sich einst Geschäfte und Dienstleister aller Art befanden. Bäcker, Metzger, Lederwaren und ein Schuhfachgeschäft. Sie sind heute Zeugen einer längst vergangenen Zeit und stehen wie nichts sonst metaphorisch für die sterbenden, dahindarbenden ostdeutschen Kleinstädte.
Fazit: Schlichte, mit feinem Gespür für die unterschiedlichen Interessen der Beteiligten Menschen vor Ort umgesetzte Langzeit-Doku, die Bewohner-Porträts mit stillen Beobachtungen des Dorflebens verbindet.
Paul Raatz bringt in seiner vielschichtigen Dokumentation eine ganze Reihe an Inhalten und Betrachtungsweisen zusammen, die sich alle um die Themen "Heimat“ und "Identität“ drehen. Und um die Aspekte der "schrumpfenden Regionen“ und "sterbenden Städte“ im Osten der Republik. Beispielhaft steht hierfür Loitz und nicht wenige ehemalige DDR-Kleinstädte und -dörfer teilen ein ähnliches (ostdeutsches) Schicksal. Gleich zu Beginn des Films werden uns Annika und Rolando präsentiert. Die Beiden werden für ein Jahr in Loitz bleiben und im Rahmen eines Projekts gemeinsam einem lange leerstehenden, in die Jahre gekommenen Haus wieder Leben einhauchen. Es soll ein neuer Ort der Begegnung entstehen, in dem alle Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Ein offener Raum für Austausch und Kommunikation, für Kultur, Lokalpolitik und künftige, spannende Projekte. Passend dazu der Name des Ortes: "Zukunftswerkstatt“.
Annika und Rolando begegnen dem Zuschauer während der gesamten Dauer der Doku immer wieder. Sie bilden mit ihrem Projekt bzw. der Arbeit in und an der Begegnungsstätte den erzählerischen roten Faden des Films. Im Haus helfen einige der Loitzer Bewohner tatkräftig mit und unterstützen die Sanierung. Andere schauen kurz und interessiert vorbei, um sich vom aktuellen Stand der Renovierungsarbeiten zu überzeugen. Über einige von ihnen erfahren wir im weiteren Verlauf des Films mehr.
Die sterbenden Dörfer der Ex-DDR
Darunter ein Künstler, ein Musiker, der seine eigenen Instrumente baut und ein Familienvater. Sie alle hängen an Loitz, an ihrer Heimat. Parallel dazu begleitet Raatz die Vorbereitungen einiger lokaler Kreativer und Musikevent-Veranstalter, die ein regionales Festival in Loitz planen. Gemeinsam mit den Bewohnern und der Stadtverwaltung. Bei all diesen unterschiedlichen Begegnungen, Bürgerdialogen und Aufeinandertreffen ist Raatz als stiller, aufmerksamer Beobachter dabei. Hierbei zeigt sich auch: Die Vorstellungen vieler alteingesessener Loitzer und die der jungen Einwohner sowie der Jugendlichen driften mitunter ebenso auseinander wie die Pläne der Lokalpolitik und der Kreativen von Außerhalb, die mit dem Musikfestival für neuen Schwung sorgen wollen (jenes Festival kommt am Ende nicht zu Stande).
Zwischendurch sehen wir verlassene, eingezäunte Häuser, heruntergekommene Baracken und baufällige Gebäude, in denen sich einst Geschäfte und Dienstleister aller Art befanden. Bäcker, Metzger, Lederwaren und ein Schuhfachgeschäft. Sie sind heute Zeugen einer längst vergangenen Zeit und stehen wie nichts sonst metaphorisch für die sterbenden, dahindarbenden ostdeutschen Kleinstädte.
Fazit: Schlichte, mit feinem Gespür für die unterschiedlichen Interessen der Beteiligten Menschen vor Ort umgesetzte Langzeit-Doku, die Bewohner-Porträts mit stillen Beobachtungen des Dorflebens verbindet.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Unendlicher Raum"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Dokumentation
Länge: 91 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 03.10.2024
Regie: Paul Raatz
Kamera: Jean-Pierre Meyer-Gehrke
Verleih: dejavu filmverleih
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