Super Wings: Maximum Speed (2024)

"Super Wings: Maximum Speed": Volle Kraft voraus!

Selbst wer beim Zappen durch die Kanäle noch nie an den kleinen bunten Flugzeugen hängen geblieben ist, der ahnt, dass es sich bei "Super Wings: Maximum Speed" um den Kinofilm zu einer Animationsserie handelt. Seit 2015 flimmert die Co-Produktion aus Südkorea, China und den USA rund um den Globus über die Fernsehschirme. In Deutschland waren die jeweils 12 Minuten kurzen Abenteuer des roten Düsenfliegers Jett und seiner Freunde ab 2017 zunächst auf KiKA, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, zu sehen; seit 2019 laufen sie bei Super RTL. Mit diesem Vorwissen ist klar, dass einen im Kinosaal kein Meisterwerk der Animationskunst erwarten wird.

Glatte Oberfläche, ordentlich Action

Der Auftakt, der während einer für eine Schulklasse dargebotenen Flugshow spielt, nimmt sich denn auch wie vergleichbare Kinoversionen erfolgreicher Kinderserien aus. Die simplen Animationen mit ihren glatten Oberflächen und die niedlichen Figuren ohne Ecken und Kanten erinnern an "Paw Patrol", "Feuerwehrmann Sam" oder "Elias – Das kleine Rettungsboot". Und selbst als die Hauptfigur Jett nach einem Ortswechsel mitten in einer Gartenparty landet, sieht alles noch nach Kinderkram aus. Dann betritt mit Billy Willy jedoch ein Schurke die Szenerie, der einer Kinderversion eines James-Bond-Films entstiegen sein könnte.

Das Tempo zieht an, die Action nimmt zu und der titelgebende "Maximum Speed" kommt im entscheidenden Moment zum Einsatz. Was als beschauliches Filmchen über die Identitätskrise eines kleinen Postflugzeugs beginnt, wächst sich zu einem waschechten Actionkracher aus, in dem Innenstädte durch Kampfszenen lahmgelegt werden und dessen Finale sich im Weltall abspielt. Das wird zwar alles kindgerecht dargeboten, richtet sich aber allein schon aufgrund der turbulenten Erzählweise an ein deutlich älteres Publikum als noch die Fernsehserie (die FSK-Freigabe ist nun 6 Jahre und nicht länger ohne Altersbeschränkung).

Generische Geschichte ohne eigene Ideen

So sehr die Action die Kids auch an die Kinosessel fesseln wird, einfallsreich ist sie nicht. Vom Oberschurken und seinem Welteroberungsplan bis zu den Titelhelden, die wie die fliegende Version von Pixars "Cars" (2006) aussehen, hat man das alles schon einmal irgendwo anders und vor allem um Längen besser gesehen. (Ja, selbst das Motto der Super Wings – "Jet-Speed erfordert Jet-Verantwortung" – ist eiskalt bei Spider-Man abgekupfert.) Ein paar eigene Ideen und etwas mehr Struktur hätten diesem Film gutgetan. Er fühlt sich wie ein Animationssalat an, in dem alle kunterbunten Zutaten, die in anderen Filmen funktioniert haben, einmal kräftig durcheinander geschüttelt worden sind.

Fazit: Mit "Super Wings: Maximum Speed" erhalten die titelgebenden Flugzeuge aus der bekannten Animationsserie einen eigenen Kinofilm. Der ist turbulent und steckt voller kindgerechter Action, lässt allerdings jegliche Originalität vermissen.