Detektiv Conan Film 27: Das 1-Million-Dollar-Pentagramm (2024)

"Detektiv Conan Film 27": Heiße Nächte auf Hokkaidō

Dass der titelgebende Hobbyermittler eine Erfolgsgeschichte ist, zeigt allein die Anzahl seiner Kinoabenteuer. Zum 27. Mal ist der 17-jährige Oberschüler Shin'ichi Kudō, der durch eine Vergiftung im Körper eines Grundschülers gefangen ist, nun bereits auf der großen Leinwand zu sehen – und stellt damit selbst den britischen Geheimagenten James Bond, an dessen Spionagethriller die Conan-Filme stellenweise erinnern, in den Schatten.

Erdacht hat die gleichermaßen gewitzte wie niedliche Figur der Mangaka Gōshō Aoyama vor 30 Jahren. Seit 1994 sind im Manga-Magazin Shōnen Sunday mehr als 1000 Kapitel erschienen. Die bislang 105 Sammelbände des Manga, von denen 103 auch in Deutschland bei Egmont Manga vorliegen, verkaufen sich nicht nur in Japan, sondern auch hierzulande millionenfach. Ein Ende der Erfolgsgeschichte in Manga-, Anime-Serien- und Kinofilm-Form ist nicht in Sicht.

Unterhaltsam, aber auch unübersichtlich

In seinem 27. Kinoauftritt verschlägt es Conan und Co. auf Japans zweitgrößte, im Nordosten der Hauptinsel Honshū gelegene Insel Hokkaidō, genauer gesagt in die Hafenstadt Hakodate. Wie von der Filmreihe nicht anders zu erwarten, entspinnt sich auch hier, hoch im Norden, ein Krimi, der mit Action, Humor und einer Prise Mystery angereichert ist. Von der Festung Goryōkaku, um die ein Großteil der Lösung des Rätsels kreist, über die roten Backstein-Warenhäuser am Hafen und das alte öffentliche Versammlungshaus des Bezirks Hakodate hin zum Berg Hakodate mit seiner Aussichtsplattform, auf der das große Finale über die Bühne geht, vermag es der Regisseur Chika Nagaoka, geschickt alle Sehenswürdigkeiten der Stadt sehenswert in seinen Film einzubauen.

Das größte Problem ist auch dieses Mal, den Überblick zu bewahren in einer Geschichte, in der Conan seinem Freund Heiji Hattori, dem Detektiv des Westens, den Vortritt lässt. Wer mit den Figuren und ihren Hintergrundgeschichten nicht vertraut ist, wird es schwer haben. Der schöne, aber auch simple Zeichenstil, der die Gesichter aller Figuren im Profil gleich aussehen lässt und eine Handlung, die in jeder Wendung eine weitere Wendung versteckt und in der jeder Gegenspieler ein doppeltes und dreifaches falsches Spiel treibt, machen es nicht einfacher.

Fazit: Der 27. Kino-Auftritt des cleveren Hobbyermittlers hat dieselben Stärken und Schwächen wie seine Vorgänger. Die Story ist unterhaltsam, actionreich, spannend und sehenswert, aber im Grunde nur etwas für Fans. Denn um jederzeit den Überblick zu bewahren, ist Hintergrundwissen hilfreich.