City Hunter The Movie - Angel Dust (2024)
City Hunter: Angel Dust
Oldschool-Anime: Tsukasa Hōjōs berühmter Ermittler bekommt einen neuen animierten Kinoauftritt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ryo Saeba und seine Partnerin Kaori Makimura betreiben eine Privatdetektei in der Nähe von Tokios verkehrsreichstem Bahnhof Shinjuku. Ihr jüngster Fall ist der der Influencerin Angie, die eine entlaufene Katze sucht. Doch alsbald stellt sich heraus, dass Angie etwas ganz anderes im Schilde führt.
Währenddessen ermittelt die Tokioter Polizei mit Unterstützung von Ryos Freunden Umibozu und Miki gegen die Firma Zoltic und deren neuestes Produkt Angel Dust, das Menschen übernatürliche Kräfte verleihen kann. Die gefährliche Substanz ist Ryo aus früheren Ermittlungen wohl vertraut und wird nicht die letzte unerfreuliche Begegnung mit seiner Vergangenheit bleiben.
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Filmkritik
"City Hunter The Movie - Angel Dust": Dauergeiler Detektiv
Dieser Kerl ist einfach nicht totzukriegen! Ryo Saeba erblickte 1985 das Licht der Welt. Erdacht und zu Papier gebracht hat ihn der Zeichner Tsukasa Hōjō, der bis 1991 mehr als 6500 Seiten mit den Geschichten um den schürzenjagenden Privatermittler mit dem großen Colt im Manga-Magazin "Shōnen Jump" füllte. Die im Anschluss daran publizierten 35 Sammelbände, von denen die ersten zehn auch in Deutschland erschienen sind, verkauften sich allein in Japan mehr als 35 Millionen Mal. Adaptionen in anderen Medien ließen folglich nicht lange auf sich warten.
Bereits 1987, also noch während der Manga wöchentlich in "Shōnen Jump" lief, ging eine Anime-Serie im Fernsehen an den Start, der mehrere Fortsetzungen und Specials folgten. Kein Geringerer als Jackie Chan schlüpfte in der ersten Realverfilmung aus dem Jahr 1993 in die Titelrolle des City Hunter. Es war Chans Versuch, mit den Martial-Arts-Künsten des Hongkong-Kinos nun auch Japan zu erobern. Weitere Adaptionen als Realfilme und -serien folgten, die kurioserweise allesamt aus dem Ausland stammten und deren schrägste zweifelsohne die französische Produktion "Nicky Larson – City Hunter" (2018) ist.
Bis zur ersten japanischen Realverfilmung des Stoffs dauerte es weitere sechs Jahre. Der Film unter der Regie von Yūichi Satō mit Ryohei Suzuki in der Titelrolle ist bei Netflix zu sehen. Wer die gezeichnete Version bevorzugt, erhält im Kino-Event "City Hunter The Movie – Angel Dust" die Gelegenheit dazu, Ryo Saeba und seine Mitstreiter auf der großen Leinwand zu bewundern.
Das Erfolgsrezept der Vorlage ist überholt
Inhaltlich setzt auch diese Adaption auf das Erfolgsrezept der Vorlage. Das Regiegespann Kenji Kodama und Kazuyoshi Takeuchi mischt rasante Action mit ungelenken Annäherungsversuchen und darauffolgenden Slapstick-Einlagen, wenn Ryos Geschäftspartnerin und Lebensgefährtin Kaori ihrem Liebsten ein ums andere Mal eins überbrät und dafür schon mal einen gigantischen Holzhammer rausholt.
Leider hantiert der Humor den gesamten Film über mit eben jenem Werkzeug. Schon Hōjōs Manga war alles andere als subtil und zielte auf ein pubertierendes, vornehmlich männliches Publikum ab. Fünf Jahrzehnte später wirkt das nicht nur arg antiquiert, die unglaubwürdige Diskrepanz zwischen dem coolen Ermittler, der selbst in lebensgefährlichen Lagen stets die Ruhe bewahrt und dem sabbernden Volltrottel, zu dem er mutiert, sobald er eine schöne Frau sieht, ist schlicht lächerlich.
Kostprobe gefällig? Im erregten Modus äußert Ryo Sätze wie "Seit Äonen sehnt sich mein Herz nach einer geilen Schenkelschwester." oder "Hallo, meine Schönheit, ich bin der legendäre Sweeper Ryo Saeba, spezialisiert auf Personenschutz und Liebhaberei. Als Bonus schlecke ich den Schmuddel von Ihren Stöckeln, seife und kleide Sie ein, ganz egal was, ich übernehme jede Sauerei." Lustig ist das wohl, weil es sich reimt.
Nicht mehr als Fanservice
So tief und unglaubwürdig die Lücke ist, die zwischen den zwei Persönlichkeiten dieses Dr. Cool und Mr. Dauergeil klafft, so groß ist auch die Diskrepanz zwischen Humor und Action. Der Handlung gelingt nie die richtige Balance zwischen witzigen und spannenden Momenten. Erschwerend hinzu kommt, dass alle, die mit dem City Hunter bislang nichts am Hut hatten, ohne Vorwissen schnell den Überblick verlieren werden. Und last, but not least bewegen sich auch die Animationen nur auf einem mittleren Niveau. Mehr als veritablen Fanservice mit einigen ausgesprochen netten Gastauftritten aus anderen bekannten Manga und Anime bietet "City Hunter The Movie – Angel Dust" leider nicht.
Fazit: Der "City Hunter" Ryo Saeba ist einfach nicht totzukriegen! Seinen neuesten Kinoauftritt hätte es aber wirklich nicht gebraucht. Fans werden sich über die nostalgische Stimmung freuen, die der Film von den Animationen über die Musik bis hin zu der bekannten Mischung aus Action und Zoten verströmt. Und mit Kenji Kodama hat neben Kazuyoshi Takeuchi sogar ein "City Hunter"-Veteran auf dem Regiestuhl Platz genommen. Wer den original Manga und dessen Adaptionen hingegen nicht vergöttert, der wird nur wenig Liebe für diesen Film übrighaben.
Dieser Kerl ist einfach nicht totzukriegen! Ryo Saeba erblickte 1985 das Licht der Welt. Erdacht und zu Papier gebracht hat ihn der Zeichner Tsukasa Hōjō, der bis 1991 mehr als 6500 Seiten mit den Geschichten um den schürzenjagenden Privatermittler mit dem großen Colt im Manga-Magazin "Shōnen Jump" füllte. Die im Anschluss daran publizierten 35 Sammelbände, von denen die ersten zehn auch in Deutschland erschienen sind, verkauften sich allein in Japan mehr als 35 Millionen Mal. Adaptionen in anderen Medien ließen folglich nicht lange auf sich warten.
Bereits 1987, also noch während der Manga wöchentlich in "Shōnen Jump" lief, ging eine Anime-Serie im Fernsehen an den Start, der mehrere Fortsetzungen und Specials folgten. Kein Geringerer als Jackie Chan schlüpfte in der ersten Realverfilmung aus dem Jahr 1993 in die Titelrolle des City Hunter. Es war Chans Versuch, mit den Martial-Arts-Künsten des Hongkong-Kinos nun auch Japan zu erobern. Weitere Adaptionen als Realfilme und -serien folgten, die kurioserweise allesamt aus dem Ausland stammten und deren schrägste zweifelsohne die französische Produktion "Nicky Larson – City Hunter" (2018) ist.
Bis zur ersten japanischen Realverfilmung des Stoffs dauerte es weitere sechs Jahre. Der Film unter der Regie von Yūichi Satō mit Ryohei Suzuki in der Titelrolle ist bei Netflix zu sehen. Wer die gezeichnete Version bevorzugt, erhält im Kino-Event "City Hunter The Movie – Angel Dust" die Gelegenheit dazu, Ryo Saeba und seine Mitstreiter auf der großen Leinwand zu bewundern.
Das Erfolgsrezept der Vorlage ist überholt
Inhaltlich setzt auch diese Adaption auf das Erfolgsrezept der Vorlage. Das Regiegespann Kenji Kodama und Kazuyoshi Takeuchi mischt rasante Action mit ungelenken Annäherungsversuchen und darauffolgenden Slapstick-Einlagen, wenn Ryos Geschäftspartnerin und Lebensgefährtin Kaori ihrem Liebsten ein ums andere Mal eins überbrät und dafür schon mal einen gigantischen Holzhammer rausholt.
Leider hantiert der Humor den gesamten Film über mit eben jenem Werkzeug. Schon Hōjōs Manga war alles andere als subtil und zielte auf ein pubertierendes, vornehmlich männliches Publikum ab. Fünf Jahrzehnte später wirkt das nicht nur arg antiquiert, die unglaubwürdige Diskrepanz zwischen dem coolen Ermittler, der selbst in lebensgefährlichen Lagen stets die Ruhe bewahrt und dem sabbernden Volltrottel, zu dem er mutiert, sobald er eine schöne Frau sieht, ist schlicht lächerlich.
Kostprobe gefällig? Im erregten Modus äußert Ryo Sätze wie "Seit Äonen sehnt sich mein Herz nach einer geilen Schenkelschwester." oder "Hallo, meine Schönheit, ich bin der legendäre Sweeper Ryo Saeba, spezialisiert auf Personenschutz und Liebhaberei. Als Bonus schlecke ich den Schmuddel von Ihren Stöckeln, seife und kleide Sie ein, ganz egal was, ich übernehme jede Sauerei." Lustig ist das wohl, weil es sich reimt.
Nicht mehr als Fanservice
So tief und unglaubwürdig die Lücke ist, die zwischen den zwei Persönlichkeiten dieses Dr. Cool und Mr. Dauergeil klafft, so groß ist auch die Diskrepanz zwischen Humor und Action. Der Handlung gelingt nie die richtige Balance zwischen witzigen und spannenden Momenten. Erschwerend hinzu kommt, dass alle, die mit dem City Hunter bislang nichts am Hut hatten, ohne Vorwissen schnell den Überblick verlieren werden. Und last, but not least bewegen sich auch die Animationen nur auf einem mittleren Niveau. Mehr als veritablen Fanservice mit einigen ausgesprochen netten Gastauftritten aus anderen bekannten Manga und Anime bietet "City Hunter The Movie – Angel Dust" leider nicht.
Fazit: Der "City Hunter" Ryo Saeba ist einfach nicht totzukriegen! Seinen neuesten Kinoauftritt hätte es aber wirklich nicht gebraucht. Fans werden sich über die nostalgische Stimmung freuen, die der Film von den Animationen über die Musik bis hin zu der bekannten Mischung aus Action und Zoten verströmt. Und mit Kenji Kodama hat neben Kazuyoshi Takeuchi sogar ein "City Hunter"-Veteran auf dem Regiestuhl Platz genommen. Wer den original Manga und dessen Adaptionen hingegen nicht vergöttert, der wird nur wenig Liebe für diesen Film übrighaben.
Falk Straub
TrailerAlle "City Hunter The Movie - Angel Dust"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "City Hunter The Movie - Angel Dust"
Land: JapanJahr: 2024
Genre: Action, Animation
Originaltitel: City Hunter: Angel Dust
Länge: 94 Minuten
Kinostart: 11.08.2024
Regie: Kazuyoshi Takeuchi, Kenji Kodama
Darsteller: Akira Kamiya, Kazue Ikura, Yôko Asagami, Mami Koyama, Tesshô Genda
Kamera: Shinji Saitô
Verleih: Plaion Pictures