Sleeping Dogs - Manche Lügen sterben nie (2024)
Sleeping Dogs
Psycho-Thriller mit Russel Crowe als ehemaliger Cop mit Gedächtnisverlust auf der Suche nach der WahrheitKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Russell Crowe ist Roy Freeman, ein ehemaliger Mordkommissars mit Gedächtnislücken. Aufgrund seiner Demenz musste er seinen Job aufgeben, eine innovative Therapie soll ihm den letzten Rest Lebensqualität bewahren. Als ein Todeszellen-Insasse Verbindung zu ihm aufnimmt und ihn um Hilfe bittet, sagt Freeman zu, immerhin war er Teil des Ermittlerteams, das den Ratsuchenden in den Knast befördert hatte. Allein: Freeman kann sich nicht mehr an die Vorgänge vor vielen Jahren erinnern.
So rollt der Ex-Cop den Fall neu auf, setzt Beweise aus einer jahrzehntealten Mordermittlung zusammen und deckt dabei ein düsteres Netz aus Geheimnissen und Verrat auf, das zudem irgendwie mit seiner Vergangenheit verbunden ist. Er kann nur seinem Instinkt vertrauen und steht schließlich vor der Wahl, lang verschlossene Türen im Bewusstsein zu öffnen - mit offenen Ausgang.
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Filmkritik
Russel Crowe widmet sich in "Sleeping Dogs" als an Alzheimer erkrankter, pensionierter Detektiv auf dem Suche nach Gedächtnis und Wahrheit erneut dem B-Movie, einem Genre, in dem er sich seit einer Weile ganz wohl zu fühlen scheint. Crowe ist dabei nicht der einzige und erste (ehemalige) A-List-Hollywood-Star, der inzwischen die Nischen des Genre-Kinos den großen Mainstream-Produktionen vorzieht. Die Rolle des gedächtnislückenhaften, ehemaligen Top-Cops spielt er solide und überzeugend, wenngleich er natürlich stets unterfordert ist.
Beim Blick auf die Handlung von "Sleeping Dogs" kommt dem informierten Publikum schnell Michael Keatons "A Killer's Memory" in den Sinn, ein anderer, kürzlich veröffentlichter Film, in dem Keaton einen an schwerer, rasch fortschreitender Demenz erkrankten Auftragskiller mimt. Und natürlich kann man auch an "The Father" mit Anthony Hopkins denken, der mit seiner Oscar-Rolle den neuen Trend der "Demenz-Filme" begründet hatte.
Crowes Freeman ist nun kein halbseniler Greis, der seine Familie in den Wahnsinn treibt (wie Hopkins in "The Father") und auch kein am Nullpunkt angelangter Mann, der nichts mehr zu verlieren hat (wie Keaton in "A Killer's Memory"), sondern wirkt auf den ersten Eindruck wie eine bemitleidenswerte, aber durchaus sympathische Figur, der das Leben eben übel mitgespielt hat. Freeman entscheidet sich schließlich dazu, dem Todeszellen-Insassen zu helfen und so seinem tristen Leben einen Zweck zu verleihen. "Sleeping Dogs" schildert dann die folgenden Ermittlungen unter verschärften Bedingungen, weil ohne funktionierendes Gedächtnis durchgeführt, durchaus gefällig aus seiner Perspektive.
Freeman findet langsam seinen alten Spürsinn wieder und in dem Prozess, der ohnehin auch als Gedächtnisübung dienen soll, tauchen plötzlich auch immer mehr Erinnerungsfetzen wieder auf - eine Tatsache, die sich noch als zweischneidiges Schwert entpuppen sollte.
So wühlt sich der Ex-Cop durch alte Fallakten, befragt Zeugen und nimmt Kontakt zu ehemaligen Kollegen auf. Dabei dringt Freeman immer tiefer in ein dicht verästeltes Netz aus Intrigen, fragwürdigen Charakteren und Geheimnissen ein, in dem er selbst eine zentrale Rolle zu spielen scheint - was er vergessen hatte. Und muss sich schließlich die Frage stellen, ob er so manche Sleeping Dogs wirklich wecken möchte...
Fazit: "Sleeping Dogs" ist seinem Charakter nach ein klassisches B-Movie, das auf das Gimmick des "gedächtnislosen Cops" setzt. Zwar solide inszeniert, ist der Film dramaturgisch arg zerfranst und zu lang geraten, gerade der Mittelteil enthält mehrere unnötige Sequenzen. Doch Längen werden durch einen massiven Twist am Ende wettgemacht, der dem Film ein würdiges Finale beschert.
Beim Blick auf die Handlung von "Sleeping Dogs" kommt dem informierten Publikum schnell Michael Keatons "A Killer's Memory" in den Sinn, ein anderer, kürzlich veröffentlichter Film, in dem Keaton einen an schwerer, rasch fortschreitender Demenz erkrankten Auftragskiller mimt. Und natürlich kann man auch an "The Father" mit Anthony Hopkins denken, der mit seiner Oscar-Rolle den neuen Trend der "Demenz-Filme" begründet hatte.
Crowes Freeman ist nun kein halbseniler Greis, der seine Familie in den Wahnsinn treibt (wie Hopkins in "The Father") und auch kein am Nullpunkt angelangter Mann, der nichts mehr zu verlieren hat (wie Keaton in "A Killer's Memory"), sondern wirkt auf den ersten Eindruck wie eine bemitleidenswerte, aber durchaus sympathische Figur, der das Leben eben übel mitgespielt hat. Freeman entscheidet sich schließlich dazu, dem Todeszellen-Insassen zu helfen und so seinem tristen Leben einen Zweck zu verleihen. "Sleeping Dogs" schildert dann die folgenden Ermittlungen unter verschärften Bedingungen, weil ohne funktionierendes Gedächtnis durchgeführt, durchaus gefällig aus seiner Perspektive.
Freeman findet langsam seinen alten Spürsinn wieder und in dem Prozess, der ohnehin auch als Gedächtnisübung dienen soll, tauchen plötzlich auch immer mehr Erinnerungsfetzen wieder auf - eine Tatsache, die sich noch als zweischneidiges Schwert entpuppen sollte.
So wühlt sich der Ex-Cop durch alte Fallakten, befragt Zeugen und nimmt Kontakt zu ehemaligen Kollegen auf. Dabei dringt Freeman immer tiefer in ein dicht verästeltes Netz aus Intrigen, fragwürdigen Charakteren und Geheimnissen ein, in dem er selbst eine zentrale Rolle zu spielen scheint - was er vergessen hatte. Und muss sich schließlich die Frage stellen, ob er so manche Sleeping Dogs wirklich wecken möchte...
Fazit: "Sleeping Dogs" ist seinem Charakter nach ein klassisches B-Movie, das auf das Gimmick des "gedächtnislosen Cops" setzt. Zwar solide inszeniert, ist der Film dramaturgisch arg zerfranst und zu lang geraten, gerade der Mittelteil enthält mehrere unnötige Sequenzen. Doch Längen werden durch einen massiven Twist am Ende wettgemacht, der dem Film ein würdiges Finale beschert.
Christian Klosz
TrailerAlle "Sleeping Dogs - Manche Lügen sterben nie"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Sleeping Dogs - Manche Lügen sterben nie"
Land: USA, AustralienJahr: 2024
Genre: Thriller, Krimi
Originaltitel: Sleeping Dogs
Länge: 110 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 29.08.2024
Streamingstart: 28.10.2024
Regie: Adam Cooper
Darsteller: Russell Crowe als Roy Freeman, Karen Gillan als Laura Baines / Elizabeth Westlake, Marton Csokas als Dr. Joseph Wieder (as Márton Csókás), Tommy Flanagan als Jimmy Remis, Thomas M. Wright als Wayne Devereaux
Kamera: Ben Nott
Verleih: Paramount Pictures Germany