
© Happy Entertainment
Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger (2024)
Heureux gagnants
Schwarze französische Episodenkomödie über Lottogewinner und das Unglück, das mit ihrem glücklichen Gewinn einhergeht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 12 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ein Film, vier Geschichten: Auf dem Weg in den Urlaub mit ihren zwei Kindern stellen Louise (Audrey Lamy) und Paul (Fabrice Eboué) fest, dass Paul vor einigen Monaten im Lotto gewonnen hat. Das Geld würde all ihre Probleme lösen. Doch um den Lottoschein vor seinem Ablaufdatum einzulösen, bleibt der Familie nur wenig Zeit. Also ergreift Paul drastische Maßnahmen.
Auch Julie (Pauline Clément) ist eine glückliche Gewinnerin. Auf dem Rückweg von der Lotto-Gesellschaft, wo sie gerade ihren Scheck über 10 Millionen Euro entgegennahm, wird sie vom gutaussehenden Thomas (Victor Meutelet) mit dessen Fahrrad angefahren. Julie glaubt, endlich ihren Traumprinzen gefunden zu haben. Ihre Mitbewohnerin Samira (Inès Melab) sät jedoch Zweifel. Die zufällige Begegnung der zwei Turteltauben erscheint ihr zu gut, um wahr zu sein.
Ahmed (Sami Outalbali) gehört einem Terroristen-Trio an, das einen Anschlag plant. Ihre Sprenggürtel haben die drei Jungs bereits umgeschnallt, da stellt Ahmed in der U-Bahn fest, dass er im Lotto gewonnen hat. Doch um am Leben zu bleiben, muss er erst seine radikalen Mitstreiter Farid (Illyès Salah) und Erwan alias Omar (Mathieu Lourdel) davon überzeugen, den Anschlag abzublasen.
Der Altenheimbewohner Henri (Gilles Fisseau) hat nicht so viel Glück. Als seine sechs Richtigen im Fernsehen vermeldet werden, stirbt er vor lauter Aufregung an einem Herzinfarkt. Was die Pflegerinnen Sandra (Anouk Grinberg), Mathilde (Louise Coldefy) und Jessica (Ayumi Roux) sowie den herbeigeeilten Arzt Lambert (Sam Karmann) und den Pfleger Alex (Yasin Houicha) nicht davon abhält, den Gewinn untereinander aufzuteilen. Doch wie sich herausstellt, lastet auf dem Geld ein Fluch.
Bildergalerie zum Film "Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger"
Hier streamen
Filmkritik
"Sechs Richtige": Wahnwitzige Lotterie des Lebens
Maxime Govare und Romain Choay sind immer für eine Überraschung gut. Vor etwas mehr als fünf Jahren verblüfften sie das Publikum mit "Die glitzernden Garnelen" (Originaltitel: "Les Crevettes Pailletées"), einer tragikomischen Feier des Lebens über eine Mannschaft schwuler Wasserballer. Seinerzeit war Cédric Le Gallo als Dritter im Bunde mit an Bord. Le Gallo war als Co-Regisseur und Co-Autor zudem an der Fortsetzung "La revanche des Crevettes Pailletées" (2022) beteiligt, die es jedoch nicht in die deutschen Kinos schaffte. "Sechs Richtige", dessen Drehbuch Govare und Choay abermals gemeinsam verfasst und bei dem sie zusammen Regie geführt haben, schlägt nun ganz andere Töne an. Statt das Leben zu feiern, wird mancher Figur rabenschwarz der Garaus gemacht. Ein Riesenspaß ist das dennoch.
Wild und fantasievoll
Das Duo erzählt in vier Geschichten und fünf Episoden (denn die letzte Episode greift die erste wieder auf und bildet so eine kluge narrative Klammer) vom Glück und Unglück, das mit Lottogewinnen einhergehen könnte. Der Satz ist bewusst im Konjunktiv formuliert, denn Govare und Choay lassen ihrer Fantasie freien Lauf. So wild wie in ihrem Drehbuch geht es im wahren Leben zum Glück nicht zu. Die Kombination aus der episodischen Struktur und bitterbösen Handlungsverläufen erinnert unweigerlich an die schwarze Komödie "Wild Tales" (2014), mit der der argentinische Regisseur Damián Szifron seinen internationalen Durchbruch hatte. Es verwundert daher wenig, dass das Regieduo Szifrons Film als eine Inspirationsquelle nennt. An dessen Klasse reicht "Sechs Richtige" zwar nicht vollends heran, die Komödie hat jedoch das Zeug dazu, auch Govare und Choay in der internationalen Filmlandschaft bekannt zu machen.
Abstufungen in Pechschwarz
Das Schöne an "Sechs Richtige" ist dessen Bandbreite. Obwohl jede Geschichte einen pechschwarzen Grundton hat, ist doch jede tonal anders gelagert. Ein kleiner Familienfilm mit Happy End steht neben einem kurzen Liebesfilm mit bösem Ende und eine absurde Komödie über die Banalität des Bösen neben einem gruppendynamischen Ganovenstück. Zwar sind einige Wendungen vorhersehbar, viele verblüffen das Publikum aber nachhaltig. Und mehr als einmal bleibt einem – nicht zuletzt dank des durch die Bank blendend aufgelegten Ensembles – das Lachen im Hals stecken.
Fazit: "Sechs Richtige" des Autoren- und Regieduos Maxime Govare und Romain Choay ist eine rabenschwarze Episodenkomödie, die an den argentinischen Kultfilm "Wild Tales" erinnert. An dessen Klasse reicht dieser französische Film zwar nicht vollends heran, das Lachen bleibt einem aber mehr als einmal im Hals stecken.
Maxime Govare und Romain Choay sind immer für eine Überraschung gut. Vor etwas mehr als fünf Jahren verblüfften sie das Publikum mit "Die glitzernden Garnelen" (Originaltitel: "Les Crevettes Pailletées"), einer tragikomischen Feier des Lebens über eine Mannschaft schwuler Wasserballer. Seinerzeit war Cédric Le Gallo als Dritter im Bunde mit an Bord. Le Gallo war als Co-Regisseur und Co-Autor zudem an der Fortsetzung "La revanche des Crevettes Pailletées" (2022) beteiligt, die es jedoch nicht in die deutschen Kinos schaffte. "Sechs Richtige", dessen Drehbuch Govare und Choay abermals gemeinsam verfasst und bei dem sie zusammen Regie geführt haben, schlägt nun ganz andere Töne an. Statt das Leben zu feiern, wird mancher Figur rabenschwarz der Garaus gemacht. Ein Riesenspaß ist das dennoch.
Wild und fantasievoll
Das Duo erzählt in vier Geschichten und fünf Episoden (denn die letzte Episode greift die erste wieder auf und bildet so eine kluge narrative Klammer) vom Glück und Unglück, das mit Lottogewinnen einhergehen könnte. Der Satz ist bewusst im Konjunktiv formuliert, denn Govare und Choay lassen ihrer Fantasie freien Lauf. So wild wie in ihrem Drehbuch geht es im wahren Leben zum Glück nicht zu. Die Kombination aus der episodischen Struktur und bitterbösen Handlungsverläufen erinnert unweigerlich an die schwarze Komödie "Wild Tales" (2014), mit der der argentinische Regisseur Damián Szifron seinen internationalen Durchbruch hatte. Es verwundert daher wenig, dass das Regieduo Szifrons Film als eine Inspirationsquelle nennt. An dessen Klasse reicht "Sechs Richtige" zwar nicht vollends heran, die Komödie hat jedoch das Zeug dazu, auch Govare und Choay in der internationalen Filmlandschaft bekannt zu machen.
Abstufungen in Pechschwarz
Das Schöne an "Sechs Richtige" ist dessen Bandbreite. Obwohl jede Geschichte einen pechschwarzen Grundton hat, ist doch jede tonal anders gelagert. Ein kleiner Familienfilm mit Happy End steht neben einem kurzen Liebesfilm mit bösem Ende und eine absurde Komödie über die Banalität des Bösen neben einem gruppendynamischen Ganovenstück. Zwar sind einige Wendungen vorhersehbar, viele verblüffen das Publikum aber nachhaltig. Und mehr als einmal bleibt einem – nicht zuletzt dank des durch die Bank blendend aufgelegten Ensembles – das Lachen im Hals stecken.
Fazit: "Sechs Richtige" des Autoren- und Regieduos Maxime Govare und Romain Choay ist eine rabenschwarze Episodenkomödie, die an den argentinischen Kultfilm "Wild Tales" erinnert. An dessen Klasse reicht dieser französische Film zwar nicht vollends heran, das Lachen bleibt einem aber mehr als einmal im Hals stecken.
Falk Straub
TrailerAlle "Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger"-Trailer anzeigen

Besetzung & Crew von "Sechs Richtige - Glück ist nichts für Anfänger"
Land: FrankreichWeitere Titel: Lucky Winners
Jahr: 2024
Genre: Komödie
Originaltitel: Heureux gagnants
Länge: 103 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 30.01.2025
Regie: Romain Choay, Maxime Govare
Darsteller: Fabrice Eboué als Paul Roussel, Audrey Lamy als Louise Roussel, Anouk Grinberg als Sandra Arnaud, Pauline Clément als Julie, Louise Coldefy als Mathilde Lévy
Kamera: Patrick Ghiringhelli
Verleih: Happy Entertainment