New Life (2023)
US-Horror-Thriller über eine Frau auf der Flucht, die nicht weiß, was sie mit sich trägt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Jessica Murdock (Hayley Erin) ist auf der Flucht vor ihren brutalen Verfolgern, die der jungen Frau nach dem Leben trachten. Möglichst schnell und unauffällig will sie es über die Grenze ins sichere Kanada schaffen. Doch mit Elsa Gray (Sonya Walger) hat sich ein Profi an ihre Fersen geheftet, der das Aufspüren von untergetauchten Personen nach allen Regeln der Kunst beherrscht. Grays obskure Auftraggeber wissen indessen nicht, dass auch sie etwas zu verbergen hat.
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Filmkritik
"New Life": Innovativer Genremix
Genrefilme leben von der Wiederholung vertrauter Versatzstücke. Das Kinopublikum muss einen Western als Western und einen Science-Fiction-Film als Science-Fiction-Film erkennen können, um daran anzudocken. Ein bloßes Wiederkäuen oller Kamellen langweilt jedoch schnell, weshalb gute Genrefilmen die Repetition mit einer Variation verbinden. Noch schöner ist es freilich, wenn sich ein Regisseur darüber hinaus innovativ zeigt. Der Debütant John Rosman ist ein solch cleveres Kerlchen. Wer glaubt, schon alles zu kennen, der sollte sich unbedingt "New Life" ansehen, der gleich mehreren Genres eine Frischzellenkur verpasst.
Wenn die Kunst des Drehbuchschreibens ...
Rosmans große Kunst liegt im von ihm selbst verfassten Drehbuch. Geschickt hält der Regisseur sein Publikum darüber in der Schwebe, welchem Genre es hier überhaupt zusieht und wer die Guten und die Bösen sind. Der unvermittelte Einstieg in den Film zeigt eine blutverschmierte Frau auf der Flucht. Dass die von Hayley Erin einnehmend gespielte Jessica Murdock kein schlechter Mensch sein kann, macht Rosman anhand unscheinbarer Details, vor allem aber nonverbal klar. (Beispiel gefällig? Auf einem Rastplatz stiehlt sie anstatt eines Autos, dessen Schlüssel im Zündschloss steckt, nur Essen aus dem Handschuhfach und setzt ihre Flucht zu Fuß fort.) Auch die vermeintliche Antagonistin, die von Sonya Walger verkörperte Elsa Gray, führt Rosman vermittels der alten Drehbuchschreiber-Grundregel "Show, don't tell" ein. Rosman zeigt also, wer seine Figuren sind, anstatt deren Professionen, Passionen und Imperfektionen in ungelenken Dialogen an- und auszusprechen. Wie sich die gekonnt verstreuten visuellen Puzzlestücke sukzessive zu einem stimmigen und überraschenden Gesamtbild zusammenfügen, das ist Extraklasse.
… in einen verblüffenden Thriller mündet
"New Life" beginnt als Thriller über eine scheinbar zu Unrecht verfolgte Frau, wächst sich zu einem Seuchenthriller unter umgekehrten Vorzeichen aus und mutiert schließlich zu einer Art geerdetem Zombie-Horror. Beeindruckend ist, wie abgeklärt Rosman seine Geschichte inszeniert. Das Erzähltempo ist nie gehetzt, die Flucht von vielen kontemplativen Momenten getragen. Was die Situationen, in denen sich die Gewalt schließlich ihren Weg bahnt, umso effektiver macht.
Auch wenn nicht jede erzählerische Wendung überrascht, ist John Rosman ein verblüffendes Debüt geglückt – das ganz nebenbei viel über das ländliche Amerika erzählt, das in so vielen großen Produktion schon lange keine Rolle mehr spielt.
Fazit: "New Life" ist das verblüffende Debüt des Regisseurs und Drehbuchautors John Rosman. Rosman hält nicht nur sein Publikum lange Zeit in der Schwebe, sondern auch die Balance zwischen ruhigen Momenten und nervenaufreibenden Situationen – in einem Film, der gekonnt auf der Klaviatur gleich mehrerer Genres spielt.
Genrefilme leben von der Wiederholung vertrauter Versatzstücke. Das Kinopublikum muss einen Western als Western und einen Science-Fiction-Film als Science-Fiction-Film erkennen können, um daran anzudocken. Ein bloßes Wiederkäuen oller Kamellen langweilt jedoch schnell, weshalb gute Genrefilmen die Repetition mit einer Variation verbinden. Noch schöner ist es freilich, wenn sich ein Regisseur darüber hinaus innovativ zeigt. Der Debütant John Rosman ist ein solch cleveres Kerlchen. Wer glaubt, schon alles zu kennen, der sollte sich unbedingt "New Life" ansehen, der gleich mehreren Genres eine Frischzellenkur verpasst.
Wenn die Kunst des Drehbuchschreibens ...
Rosmans große Kunst liegt im von ihm selbst verfassten Drehbuch. Geschickt hält der Regisseur sein Publikum darüber in der Schwebe, welchem Genre es hier überhaupt zusieht und wer die Guten und die Bösen sind. Der unvermittelte Einstieg in den Film zeigt eine blutverschmierte Frau auf der Flucht. Dass die von Hayley Erin einnehmend gespielte Jessica Murdock kein schlechter Mensch sein kann, macht Rosman anhand unscheinbarer Details, vor allem aber nonverbal klar. (Beispiel gefällig? Auf einem Rastplatz stiehlt sie anstatt eines Autos, dessen Schlüssel im Zündschloss steckt, nur Essen aus dem Handschuhfach und setzt ihre Flucht zu Fuß fort.) Auch die vermeintliche Antagonistin, die von Sonya Walger verkörperte Elsa Gray, führt Rosman vermittels der alten Drehbuchschreiber-Grundregel "Show, don't tell" ein. Rosman zeigt also, wer seine Figuren sind, anstatt deren Professionen, Passionen und Imperfektionen in ungelenken Dialogen an- und auszusprechen. Wie sich die gekonnt verstreuten visuellen Puzzlestücke sukzessive zu einem stimmigen und überraschenden Gesamtbild zusammenfügen, das ist Extraklasse.
… in einen verblüffenden Thriller mündet
"New Life" beginnt als Thriller über eine scheinbar zu Unrecht verfolgte Frau, wächst sich zu einem Seuchenthriller unter umgekehrten Vorzeichen aus und mutiert schließlich zu einer Art geerdetem Zombie-Horror. Beeindruckend ist, wie abgeklärt Rosman seine Geschichte inszeniert. Das Erzähltempo ist nie gehetzt, die Flucht von vielen kontemplativen Momenten getragen. Was die Situationen, in denen sich die Gewalt schließlich ihren Weg bahnt, umso effektiver macht.
Auch wenn nicht jede erzählerische Wendung überrascht, ist John Rosman ein verblüffendes Debüt geglückt – das ganz nebenbei viel über das ländliche Amerika erzählt, das in so vielen großen Produktion schon lange keine Rolle mehr spielt.
Fazit: "New Life" ist das verblüffende Debüt des Regisseurs und Drehbuchautors John Rosman. Rosman hält nicht nur sein Publikum lange Zeit in der Schwebe, sondern auch die Balance zwischen ruhigen Momenten und nervenaufreibenden Situationen – in einem Film, der gekonnt auf der Klaviatur gleich mehrerer Genres spielt.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "New Life"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Thriller, Horror
Länge: 85 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 05.09.2024
Regie: John Rosman
Darsteller: Sonya Walger als Elsa Gray, Hayley Erin als Jessica Murdock, Tony Amendola als Raymond Reed, Jeb Berrier als Vince Harding, Ayanna Berkshire als Molly
Kamera: Mark Evans
Verleih: Drop-Out Cinema eG
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