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Moon 44 (1990)

Lauthals im Weltraum: Roland Emmerichs Sci-Fi-Frühwerk kommt als Wiederaufführung in die Kinos.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2 / 5
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Die Erde im Jahr 2038: Weil alle Rohstoffvorräte aufgebraucht sind, sucht die Menschheit ihr Heil im All. Dort haben nicht länger die Regierungen, sondern Großkonzerne wie die Galactic Mining Corporation das Sagen. Mit gigantischen Maschinen bauen sie Rohstoffe auf Monden außerhalb unseres Sonnensystems ab. Alles läuft voll automatisiert, ist dadurch aber für Angriffen anfällig. Nachdem der konkurrierende Konzern Pyrite bereits drei Monde der Galactic Mining Corporation erfolgreich angegriffen hat, ergreift die Führungsriege Gegenmaßnahmen.

Der Sicherheitsagent Felix Stone (Michael Paré) wird als verdeckter Ermittler auf den Mond geschickt. Als Cover dient ihm eine Gruppe zwangsrekrutierter Häftlinge (u. a. Brian Thompson und Jochen Nickel), in deren Mitte er eingeschleust wird. Die Gruppe soll vor Ort unter dem Oberkommando von Major Lee (Malcolm McDowell), dem strengen Regiment von Master Sergeant Sykes (Leon Rippy) und den wachsamen Augen der Ausbilderin Terry Morgan (Lisa Eichhorn) für Helikoptereinsätze fit gemacht werden. Dabei sind die harten Hunde auf das Können blutjunger Navigatoren wie Tyler (Dean Devlin) und Cookie (Stephen Geoffreys) angewiesen. Die Konflikte lassen nicht lange auf sich warten.

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"Moon 44": Emmerichs Anfänge

Eins muss man Roland Emmerich lassen: So gut oder schlecht man seine Filme auch finden mag, dieser Mann hatte von vornherein eine Vision. Dass der 1955 in Stuttgart geborenen Regisseur als "Spielbergle" verschrien ist, kommt nicht von ungefähr. Schon mit seinem abendfüllenden Erstling "Das Arche Noah Prinzip" (1984) klotzte er gewaltig. Als Abschlussarbeit an der Münchner Filmhochschule entstanden, brachte es Emmerichs Debüt dank Fremdfinanzierung auf ein Budget von einer Million D-Mark und feierte seine Premiere bei der Berlinale. Der Rest ist Geschichte.

Emmerichs Mut und Weitsicht – seine nächsten drei Filme "Joey" (1985), "Hollywood Monster" (1988) und "Moon 44" (1990) wurden zwar in Deutschland, aber auf Englisch gedreht – brachten ihn vom Schwabenland bis nach Hollywood. Alle drei sind im Juli 2024 als Wiederaufführungen zu sehen. Wer die Filme seinerzeit im Kino verpasst hat oder zu jung für einen Kinobesuch war, kann sie nun nachholen und sich davon überzeugen, ob und weshalb Emmerichs Filme für die große Leinwand gemacht sind.

Beeindruckende Effekte, bescheidene Story


Für einen Film, der in einer ausgedienten Panzerfabrik im schwäbischen Renningen entstanden ist, kann sich "Moon 44" (1990) sehen lassen. Die in kühlen Farbtönen gehaltenen und an Klassikern wie Ridley Scotts "Blade Runner" (1982) und James Camerons "Aliens" (1986) geschulten Sets können mit diesen großen Vorbildern zwar nicht mithalten, was allein schon angesichts der gigantischen Budget-Unterschiede logisch ist, sie verströmen aber selbst 34 Jahre nach ihrem Entstehen eine glaubwürdige Sci-Fi-Atmosphäre. Was zu großen Teilen an Effekte-Spezialist Volker Engel liegt. Dass es Engel, unter anderem mit einem Oscargewinn für "Independence Day", noch weit bringen würde, ist bereits an diesem Film abzulesen.

"Moon 44" markierte darüber hinaus auch den Beginn der langjährigen Zusammenarbeit Emmerichs mit Dean Devlin, der hier nur vor der Kamera agiert, später jedoch zu einem wichtigen Co-Autor und Co-Produzenten werden sollte. Und auch ansonsten ist dieses frühe Science-Fiction-Werk für einige Überraschungen gut: Komponist Joel Goldsmith ("Der Mann mit den zwei Gehirnen") schrieb erstmals eine orchestrale Filmmusik, der Deutsche Jochen Nickel gab als kleiner Bösewicht sein Kinodebüt und als Oberbösewicht überrascht kein Geringerer als Malcolm McDowell ("Uhrwerk Orange").

So atmosphärisch dicht und die Figuren in der gegebenen Kürze skizzierend die Handlung auch beginnt, so schnell verfällt sie in erwartbare Muster. Mäßig spannend und nur mäßig gespielt, langweilt "Moon 44" schnell, zeigt aber zumindest auf, wohin das deutsche Kino hätte steuern können, hätte es sich schon vor knapp 35 Jahren mehr Genre zugetraut.

Fazit: Fast 35 Jahre nach seinem Entstehen kommt Roland Emmerichs Science-Fiction-Film "Moon 44" noch einmal in die Kinos. Während Story und Schauspiel enttäuschen, wissen Atmosphäre und Effekte auch heute noch zu überzeugen. Das Publikum wiederum kann sich von Emmerichs unbestreitbarem Talent für große Visionen überzeugen, die unbedingt auf die große Leinwand gehören.




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Besetzung & Crew von "Moon 44"

Land: Deutschland
Jahr: 1990
Genre: Action, Science Fiction
Länge: 98 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 11.07.2024
Regie: Roland Emmerich
Darsteller: Michael Paré als Felix Stone, Lisa Eichhorn als Terry Morgan, Dean Devlin als Tyler, Brian Thompson als Jake O'Neal, Malcolm McDowell als Major Lee
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Verleih: Croco Film

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