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Shambhala (2024)

In diesem nepalesischen Drama begibt sich eine Ehefrau auf die Suche nach ihrem Mann und findet am Ende zu sich selbst.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Pema (Thinley Lhamo) lebt in der höchsten Siedlung der Welt im nepalesischen Teil des Himalaja. Gemäß der dort vorherrschenden Tradition der Polyandrie heiratet sie nicht nur einen Mann, sondern drei Brüder. Ihr erster Ehemann Tashi (Tenzin Dalha) ist ein Händler, ihr zweiter Ehemann Karma (Sonam Topden) ein Mönch und der jüngste Bruder im Bunde, der freche Dawa (Karma Wangyal Gurung), geht noch zur Schule. Als sich Tashi auf eine mehrmonatige Handelsreise nach Lhasa begibt, trübt sich das Familienglück.

In Pemas Dorf machen Gerüchte die Runde, dass das Kind, mit dem sie schwanger ist, nicht von Tashi, sondern von Dawas Lehrer Ram Sir (Karma Shakya) stammt. Das Geschwätz dringt schließlich bis zu Tashi vor, der daraufhin beschließt, nicht von seiner Handelsreise zurückzukehren. Um dem ein Ende zu setzen, macht sich Pema gemeinsam mit Karma auf die Suche nach Tashi.

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"Shambhala": Dem Himmel so nah

Für westliche Ohren klingt der Filmtitel fremd und geheimnisvoll. Dahinter verbirgt sich ein mythisches Königreich des tibetischen Buddhismus. Im zweiten abendfüllenden Spielfilm des Regisseurs Min Bahadur Bham nimmt es eine zentrale Rolle ein. Es erscheint seiner Protagonistin, der von Thinley Lhamo mit großer Leinwandpräsenz verkörperten Pema, wiederholt im Traum. Und so, wie Bham auf der Erzählebene die Realität mit dem Irrealen vermischt, sind am Handlungsort hoch oben im Himalaja die Übergänge zwischen Himmel und Erde, zwischen der spirituellen und der irdischen Welt fließend.

Roadmovie im Hochgebirge

Als "Shambhala" bei der 74. Berlinale im Februar 2024 uraufgeführt wurde, feierte der Film eine doppelte Premiere. Denn es war der erste Beitrag aus Nepal, der es in den Wettbewerb um den Goldenen Bären geschafft hatte. (Ob "Shambhala" auch ins Rennen um einen Oscar als bester internationaler Film gehen wird, wird sich erst noch zeigen. Er ist zumindest als Nepals Beitrag für die begehrte Trophäe ausgewählt worden.) Am Ende ging "Shambhala" in Berlin zwar leer aus, was das mit epischem Atem erzählte Drama aber nicht minder sehenswert macht.

Min Bahadur Bham, der mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm "Kalo Pothi" (2015) bei den Filmfestspielen von Venedig reüssierte, bleibt der Struktur seines Debüts treu. Waren es in "Kalo Pothi" zwei befreundete Jungen, die sich auf der Suche nach einer Henne auf eine abenteuerliche Reise begaben, ist es nun eine Ehefrau in Nöten, die sich auf der Suche nach ihrem ersten Ehemann auf den beschwerlichen Weg macht. Wodurch "Shambhala" zu einer Art Roadmovie im Hochgebirge wird. Das Terrain gibt das Tempo vor. Wo es keine asphaltierten Straßen gibt, sucht man freilich auch Autos vergeblich. Unterwegs mit einem Pferd, das allzu gern das Weite sucht, bleibt viel Zeit für Kontemplation – sowohl aufseiten der Figuren auf der großen Leinwand als auch im Kinosaal.

Reise zu sich selbst

Wie jedes Roadmovie ist auch "Shambhala" eine Reise in mehrfacher Hinsicht. Neben der äußeren Bewegung der Protagonistin in Richtung ihres Ehemanns, entfernt sie sich innerlich immer weiter von ihm und der irdischen Welt hin zu himmlischen Sphären. Und zu guter Letzt begeben auch wir Zuschauenden im Kinosaal uns auf eine Reise.

Der Regisseur entführt sein Publikum in eine selten gesehene Welt mit antiquiert anmutenden Traditionen, gegen die sich die Protagonistin leise, aber stetig auflehnt. Was gut zum Ton des gesamten Films passt. Vor der atemberaubenden Kulisse des Himalaja spielend und in betörenden Aufnahmen des Kameramanns Aziz Zhambakiyev festgehalten, erzählt Bham diese Geschichte einer Selbstfindung mit einer Ruhe und Gelassenheit, wie sie in unserer hektischen Zeit nur noch selten zu finden ist.

Fazit: Min Bahadur Bhams zweiter abendfüllender Spielfilm handelt von einer Ehefrau in Nöten, die nicht auf einen Retter wartet, sondern sich selbst hilft. Dieses mit epischem Atem und Ruhe und Gelassenheit erzählte Drama entführt das Kinopublikum in eine selten gesehene, in betörenden Bildern festgehaltene Welt. "Shambhala" ist eine Art Roadmovie im Hochgebirge und eine spirituelle Reise zum eigenen Ich.




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Besetzung & Crew von "Shambhala"

Land: Nepal, Frankreich, Norwegen
Jahr: 2024
Genre: Drama
Länge: 150 Minuten
Kinostart: 21.11.2024
Regie: Min Bahadur Bham
Darsteller: Thinley Lhamo als Pema, Sonam Topden als Karma, Tenzing Dalha als Tashi, Karma Wangyal Gurung als Dawa, Karma Shakya als Ram Sir
Kamera: Aziz Zhambakiyev
Verleih: MFA Film, Die FILMAgentinnen

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