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urgewald - Auf den Spuren des Geldes (2023)

Dokumentarfilm über die vor über 30 Jahren gegründete Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald wurde 1992 von der Aktivistin Heffa Schücking und einer Handvoll Mitstreiterinnen gegründet. Im münsterländischen Sassenberg angesiedelt, führt sie immer wieder große Kampagnen durch, die vor allem ein Ziel verfolgen: umweltschädlichen und ausbeuterischen Projekten in verschiedenen Ländern die Finanzierung entziehen. urgewald recherchiert, welche Unternehmen beispielsweise an der Kohleförderung beteiligt sind und wer alles zu den Investoren gehört. Die Investoren werden dann gezielt informiert und wenn nötig, auch mit öffentlichen Protestveranstaltungen unter Druck gesetzt.

urgewald – kleingeschrieben und wegen der Sorge um die Natur mit d am Ende – ist mit Vorträgen auf internationalen Klima- und Umweltkonferenzen präsent. Vielbeachtet sind die sogenannten Exit-Listen, welche die NGO etwa für die Öl- und Gasindustrie oder die globale Kohleförderung erstellt und die transparent machen, wo überall fossiles Kapital drinsteckt. Unter anderem auch gegen den Bau eines umstrittenen Atomkraftwerks und eines Staudamms engagierte sich urgewald, die mittlerweile auf 50 Mitarbeiter*innen angewachsen ist, erfolgreich.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"urgewald – Auf den Spuren des Geldes“: Divestment für die Umwelt

Heffa Schücking, eine Aktivistin aus der Regenwaldbewegung, beschloss 1992, neue Wege für den Umweltschutz zu beschreiten. Sie gründete mit wenigen Mistreiterinnen – Männer kamen erst später hinzu – die Organisation urgewald. Seither konfrontieren die Umweltaktivist*innen Konzerne, Banken, Regierungen mit selbst recherchierten Daten, die ihre Investitionen in fossile Energien und andere für Mensch und Umwelt schädliche Projekte belegen. urgewald hat auf diese Weise schon wiederholt bewirkt, dass solchen Projekten der Geldhahn zugedreht wurde. Aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens stellt der Dokumentarfilm "urgewald – Auf den Spuren des Geldes“ von Karin und Peter Wejdling diese Nichtregierungsorganisation (NGO) vor. Der Film ist unter Mitwirkung von urgewald entstanden und wird so zu einer Würdigung mit Zügen eines Selbstporträts.

Fakten für den Kapitalmarkt

Umweltaktivismus bedeutet nicht immer nur, auf den Straßen zu demonstrieren. Die Leute von urgewald setzen vor allem auf Faktenrecherche, um sogenanntes Divestment zu bewirken. Dieser Prozess wird im Film am Beispiel erfolgreicher urgewald-Kampagnen geschildert. So stieg der norwegische Pensionsfonds 2015 zu großen Teilen aus der Kohle aus – und strich dabei auch den deutschen Energiekonzern RWE aus dem Portfolio.

Wer investiert, trägt Verantwortung

urgewald ging auch gegen die deutsche Finanzierung eines geplanten Atomkraftwerks in Bulgarien vor, bewirkte den Ausstieg der Deutschen Bank aus der Finanzierung von Streubomben. Solche Kampagnen sind aufwändig und beziehen Aktivist*innen aus der betroffenen Region mit ein. In Indien hätte ein Staudammbau für ein kaum rentables Wasserkraftwerk, in das der deutsche Staat und deutsche Unternehmen investierten, sehr viele Menschen um ihre Häuser gebracht. urgewald erreichte, dass die deutsche Beteiligung komplett zusammenbrach.

Es gibt viel zu erzählen

Die chronologisch aufgeblätterte Geschichte von urgewald wird anschaulich mit Archivmaterial bebildert. Vor der Kamera erzählt oft Heffa Schücking, es kommen aber auch andere Leute von urgewald zu Wort und einige Personen aus Politik, Wirtschaft und Umweltgruppen. Häufig übernimmt Peter Wejdling in seinem Off-Kommentar die Schilderung oder führt fort, was Heffa Schücking vor der Kamera sagt, übergibt wieder an sie oder andere. Diese Montage des wortlastigen Inhalts wirkt etwas unruhig. Man muss sich anstrengen, um alle Informationen aufzunehmen. Ihre Fülle stellt aber auch einen zentralen Wert dieser Dokumentation über eine einflussreiche Umweltorganisation dar, die gar nicht so präsent in den Medien ist.

Fazit: In den 30 Jahren ihres Bestehens hat die Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald schon viele erfolgreiche Kampagnen geführt. Mit ihren Datenbanken über die Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft klärt sie Banken, Anleger, Versicherungen, Staaten auf, damit sie ihre Investitionen in den Sektor beenden oder neue gar nicht erst tätigen. Karin und Peter Wejdling schildern die Entwicklung der Organisation, flankiert von Erzählungen einzelner Mitglieder, auf informative Weise.




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Besetzung & Crew von "urgewald - Auf den Spuren des Geldes"

Land: Deutschland
Jahr: 2023
Genre: Dokumentation
Länge: 65 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 17.10.2024
Regie: Karin und Peter Wejdling
Darsteller: Heffa Schücking
Verleih: W-Film

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