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Favoriten (2024)

Der Dokumentarfilm begleitet eine Volksschulklasse in Wien über 2,5 Jahre hinweg.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.5 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Im Wiener Bezirk Favoriten befindet sich die größte Volksschule der Stadt. Die Lehrerin Ilkay Idiskut unterrichtet hier eine zweite Klasse, in der alle Kinder einen Migrationshintergrund haben. Die in Wien geborene Pädagogin ist türkischer Abstammung, mit den Schüler*innen aus serbischen, albanischen, syrischen, türkischen Familien und anderen Herkunftsländern spricht sie konsequent Deutsch mit Wiener Färbung.

Die Lehrerin bringt den Schüler*innen mehr als nur Lesen, Schreiben und Rechnen bei, sie fördert ihre soziale Kompetenz, vertritt Werte wie geschlechtliche Gleichberechtigung und religiöse Toleranz. Für die Kinder repräsentiert sie die Gesellschaft, in die sie hineinwachsen wollen. Der Dokumentarfilm beobachtet die Kinder bis in die vierte Klasse hinein, wo sich ihr weiterer schulischer Weg entscheiden wird.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Favoriten“: Kinder, die lernen wollen

Wie wichtig die Schule für das Leben ist, wissen alle. Filme, die beobachten, was Lehrer und Lehrerinnen in den ersten vier Schulklassen leisten und wie sehr die Kinder sie als Bezugspersonen betrachten, gibt es viel zu wenige. Dabei stoßen Werke wie die preisgekrönte französische Produktion "Sein und Haben“ auf großes Interesse. Die österreichische Regisseurin Ruth Beckermann hat sich nun fast drei Jahre lang in einer Volksschule des titelgebenden Wiener Bezirks umgeschaut. Die Kinder in "Favoriten“ müssen sich besonders anstrengen, denn Deutsch ist nicht ihre Muttersprache. Ihre Lehrerin weiß, wie wichtig es ist, die Motivation der Kinder zu fördern und aufzupassen, dass sich niemand abgehängt fühlt.

Frei reden über Gott und die Welt

Das freie Sprechen und Erzählen nimmt im Unterricht viel Raum ein. Die filmische Langzeitbeobachtung zeigt, wie sich die Sprachkompetenz der jungen Schüler*innen verbessert. Sie dürfen über Krieg und Frieden sprechen, über alles, was sie bewegt. Die Lehrerin bezieht nicht selten Stellung mit einer eigenen Meinung, vor allem setzt sie sich für verbale Konfliktlösungen und für das Prinzip der Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen ein. Oft muss sie Streit zwischen einzelnen Schüler*innen schlichten und ihre Methode erweist sich als fruchtbar und nachhaltig: Die Kinder lernen, beide Seiten anzuhören und erwerben dabei eine soziale Kompetenz, über die auch Erwachsene nicht immer verfügen.

Vom Bildungssystem vernachlässigt

Überall werden die Mängel des Bildungssystems sichtbar, das die Förderung der jungen Generation, insbesondere ihrer sozial benachteiligten Mitglieder, nicht ernst genug nimmt. Aber der Film will nicht allzu lange auf das Negative schauen. Ihm ist es wichtiger, das Miteinander in der Klasse zu betrachten. Es wird oft getanzt, zur Auflockerung und auch auf orientalische Art, so wie die Kinder das von zuhause kennen. Die Klasse ist nicht nur ein Raum zum Lernen, die Lehrerin hat einen Kickertisch hingestellt, der gerne genutzt wird.

Eine Lehrerin, die Beachtung schenkt

Die Lehrerin wirkt zwar nicht besonders mütterlich, aber beiläufig kommt zum Vorschein, dass sie engen Kontakt zu den Eltern hält. Offenbar glättet sie auch die Wogen, wenn Kinder über schlechte Noten weinen und die Reaktion der Eltern fürchten. Wunder kann sie keine bewirken, viele der aufgeweckten Kinder können ihr Potenzial im beobachteten Zeitraum nicht voll entfalten und schaffen es wohl nicht aufs Gymnasium. Aber sie haben Wertschätzung erfahren, gelernt, sich auszudrücken und sich selbst zu vertrauen.

Fazit: Der Dokumentarfilm von Ruth Beckermann begleitet eine Wiener Schulklasse zweieinhalb Jahre lang. Die Kinder im Grundschulalter stammen aus migrantischen Familien. Das Bildungssystem überlässt es weitgehend einer einzelnen Lehrkraft, ihnen Deutsch, Mathematik und gesellschaftliche Normen beizubringen. Die Beobachtung zeigt, mit wie viel Neugier und Ernst die Kinder lernen, wie sie dank engagierter Pädagogik soziale Kompetenzen erwerben und Wertschätzung erfahren.




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Besetzung & Crew von "Favoriten"

Land: Österreich
Jahr: 2024
Genre: Dokumentation
Länge: 118 Minuten
Kinostart: 19.09.2024
Regie: Ruth Beckermann
Darsteller: Ilkay Idiskut
Verleih: Grandfilm

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