oder

Nosferatu - Der Untote (2024)

Nosferatu

Ästhetisch ansprechende, aber inhaltlich enttäuschende Neuadaption von Murnaus Horror-KlassikerKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.0 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.



Der Immobilienmakler Thomas Hutter wird zu einem ominösen Grafen in Transsylvanien gerufen, der ein Anwesen in Hutters deutscher Heimatstadt kaufen will, Hutter soll den Vertrag zur Unterzeichnung vorbeibringen. Doch des Grafen Kaufabsicht erfolgt nicht ohne Hintergedanken: Seit Jahren sucht er Hutters nunmehrige Ehefrau Ellen in (Sex-)Träumen heim. Aus Sorge, ihre Vermählung mit dem Makler könnte sie, die ihn einst aus seinem Totenschlaf erweckte, ihm entreißen, möchte er ihr auch physisch nahe sein. Von all dem weiß Hutter nichts, er sieht in der Reise in die Ferne lediglich einen beruflichen Auftrag. Die Alpträume und düsteren Vorahnungen seiner Frau gelten als hysterische Wahn-Anfälle. So macht sich Hutter auf Richtung Osten, nicht ahnend, dass dort das Grauen auf ihn wartet.


Bildergalerie zum Film "Nosferatu - Der Untote"

Nosferatu - Willem Dafoe als Professor Albin EberhartNosferatuNosferatuNosferatuNosferatuNosferatu

Hier streamen


Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5


In der Riege der die Bildschirme überschwemmenden Remakes und Reboots klingt eine Neuverfilmung von "Nosferatu" zumindest auf dem Papier nachvollziehbar, im Gegensatz zu so manch anderem Beispiel: Gut 100 Jahre ist es her, als Friedrich Wilhelm Murnau der Weimarer Republik mit seinem Horror-Stummfilm das Grauen lehrte, bald 50 Jahre sind seit Werner Herzogs Neufassung mit Klaus Kinski in der Hauptrolle vergangen.


Während im Original der Max Schreck den dämonischen Vampir, der an Bram Stokers Dracula angelehnt ist, so genial verkörperte, übernimmt in Robert Eggers' neuer Version Bill Skarsgard die Rolle des Grafen Orlok. Skarsgard ist Horror-Remake-geübt: Er spielte zuletzt in "The Crow" die Titelfigur und hatte davor als Horrorclown "Pennywise" in den "Es"-Remakes die Kinosäle unsicher gemacht.


Der erste, große Unterschied zwischen Murnaus Film und Eggers Neufassung betrifft dann auch die filmische Darstellung der Hauptfigur: Während das Original gerade von der expliziten Optik, den ikonischen Aufnahmen des spindeldürren Grafen mit den Spitzohren und den langen Fingernägeln lebt, sieht man Orlok im neuen "Nosferatu"-Film die ganze Spielzeit über kaum. Der Skarsgard-Graf bleibt stets in Schatten und Dunkelheit gehüllt, sein Aussehen kann man nur schemenhaft erahnen.

Die Dunkelheit bevölkert auch sonst Eggers' "Nosferatu", der für Fans des Regisseurs viel Gewohntes bietet: Bilder und Atmosphäre sind düster, die Kamera spielt mit dem Licht, der Stilwille trieft aus jeder Aufnahmen. Und auch dem Ton kommt eine besondere Bedeutung zu: Die tiefe, markante Stimme des Vampir-Grafen untermalt dröhnend die Bilder, sie wird so selbst zum Darsteller, der der kaum sichtbaren Figur Präsenz verleihen soll.

Doch auch "Nosferatu" krankt an den selben Symptomen wie andere Eggers-Filme: Der ausschließliche Fokus auf Stil und Ästhetik raubt der Horrorgeschichte ihren emotionalen Kern. So ist das Werk zwar schön anzusehen - aber berühren tut es kaum. Die glattgebügelte Oberfläche erstickt die erzählerische Substanz, und so gelingt es dem Film auch nur selten, wirkliches Grauen zu verbreiten, ein Problem für einen Horrorfilm. Daran können auch die teils brutalen und grausigen Aufnahmen nichts ändern, die bei aller Brutalität kalt und steril bleiben.

Fazit: Steriler Horror ohne Biss - "Nosferatu" ist eine erstklassige Stilübung, jedoch ohne greifbare Substanz. Während die Neuadaption ästhetisch beeindruckt, enttäuscht sie erzählerisch, da sie es nicht schafft, das Publikum auch emotional abzuholen. Robert Eggers-Fans werden wohl auch sein neuestes Werk feiern. Alle anderen können bei Murnaus 100 Jahre altem Original bleiben.





FBW-Bewertung zu "Nosferatu - Der Untote"Jurybegründung anzeigen

FBW: besonders wertvollFriedrich Murnaus Stummfilm NOSFERATU war tatsächlich eine ?Symphonie des Grauens?: Ein Film, der das Publikum erschrecken und entsetzen sollte und auch heute noch als einer der ?effektivsten? Horrorfilme aller Zeiten gilt. In diesem Sinne ist [...mehr]

TrailerAlle "Nosferatu - Der Untote"-Trailer anzeigen

Zum Video: Nosferatu - Der Untote

Besetzung & Crew von "Nosferatu - Der Untote"

Land: Tschechien, USA
Jahr: 2024
Genre: Horror, Fantasy
Originaltitel: Nosferatu
Länge: 133 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 02.01.2025
Regie: Robert Eggers
Darsteller: Emma Corrin, Bill Skarsgård, Aaron Taylor-Johnson, Willem Dafoe, Nicholas Hoult
Kamera: Jarin Blaschke
Verleih: Universal Pictures International

Verknüpfungen zu "Nosferatu - Der Untote"Alle anzeigen





Spielfilm.de-Mitglied werden oder einloggen.