Was ist schon normal? (2024)
A Little Something Extra
In dieser französischen Komödie mischen sich zwei Juwelendiebe unter Menschen mit Behinderung, die Ferien auf dem Land machen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ein Ganove (Clovis Cornillac) und sein erwachsener Sohn Paulo (Artus) überfallen einen Juwelierladen. Dumm nur, dass sie das Fluchtfahrzeug auf einem Behindertenparkplatz abgestellt hatten, von dem es abgeschleppt wurde. Dort steigen Menschen mit Behinderung gerade in einen Bus, der sie in die jährlichen Ferien auf dem Lande bringen soll. Man wartet noch auf Sylvain, den niemand kennt. Flugs gibt der Gangster seinen Sohn als Sylvain aus und sich selbst als seinen Betreuer. Los geht die Fahrt unter der Leitung der jungen, engagierten Alice (Alice Belaïdi).
Vor dem Ferienhaus will der Ganove mit seinem Kontaktmann telefonieren, doch der glühende Fußballfan Baptiste (Théophile Leroy) aus der Reisegruppe fordert ihn auf, mit ihm zu kicken. Wütend schießt der Gangster den Ball in den Wald. Aber Baptiste mag den mürrischen Mann und will sich am liebsten nur noch von ihm betreuen lassen. Arnaud (Arnaud Toupense) sagt seinem Zimmergenossen Paulo auf den Kopf zu, dass er gar nicht behindert sei. Paulo gibt zu, dass er nicht Sylvain ist, sondern sich in der Gruppe versteckt. Arnaud gelobt Verschwiegenheit und die beiden werden Freunde.
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Filmkritik
"Was ist schon normal?“: Ferien mit Gruppenanschluss
Erst rauben sie Juwelen, dann schließen sich Vater und Sohn mit falscher Identität einer Reisegruppe von Menschen mit Behinderung an. Die beiden Ganoven, die sich vor der Polizei verstecken, werden als der noch erwartete Sylvain und sein Betreuer von der Gruppe willkommen geheißen. Sie erleben sozusagen Inklusion unter umgekehrten Vorzeichen und Ferientage, die sie sich nie hätten träumen lassen. Die französische Komödie "Was ist schon normal?“ erweist sich als großartiges Filmvergnügen. Das Regiedebüt des Comedians Artus, der auch die Rolle des Paulo spielt und das Drehbuch mitverfasste, lockte in Frankreich bis Mitte August rund 10 Millionen Besucher*innen in die Kinos.
Den richtigen Ton getroffen
Das Komödiengenre kennt schon Filme, in denen Personen, die sich wenig um Regeln oder auch ums Gesetz scheren, zur Läuterung mit behinderten Menschen zusammenkommen. Man denke nur an den deutschen Film "Die Goldfische“ oder an "Champions“ von Bobby Farrelly. Es wird natürlich im Laufe solcher Geschichten gezeigt werden, dass Menschen mit geistiger Behinderung oft sehr herzlich sind und über individuelle Begabungen verfügen. Den richtigen Ton zu treffen, also die Komödie weder plump noch peinlich wirken zu lassen, obwohl sie ihren Witz aus überraschenden Situationen mit Konfliktpotenzial bezieht, ist jedoch eine schwierige Sache.
Der Kassenerfolg dieses Films basiert sicherlich in erster Linie darauf, dass er niemals peinlich wirkt, obwohl er vor frechem Witz nur so strotzt. Eine lustige Szene folgt auf die andere, die Dialoge sind herrlich offenherzig und die Geschichte mutet nicht aufgesetzt oder gewollt an. Es breitet sich im Gegenteil eine schöne, gelöste Ferienstimmung aus.
Ein lebhaftes, spielfreudiges Ensemble
Zur Besetzung gehören auch 11 Laiendarsteller*innen mit Behinderung, die ihre Rollen mit großem Spaß spielen und dabei ganz natürlich wirken. Artus überzeugt ebenfalls in der Rolle des Sohnes, der unter der Fuchtel des Ganovenvaters steht und nicht weiß, wie er sich in der neuen Situation möglichst unauffällig verhalten soll. Im Grunde sind alle Charaktere stimmig gezeichnet und ergeben ein lebhaftes Ensemble, das stets für neuen Trubel sorgt. Das ideenreiche Vergnügen berührt emotional, indem sich immer wieder zeigt, wie von dieser ungeplanten Begegnung alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, profitieren. Eine kleine Parallelhandlung gilt übrigens dem echten Sylvain, der die Busabfahrt verpasste und sich fröhlichen Partyurlaubern anschließt.
Fazit: Dem Comedian Artus ist ein hervorragendes Regiedebüt gelungen, das sich in Frankreich bereits zum sensationellen Kassenerfolg entwickelte. Er spielt einen Juwelendieb, der mit seinem Vater in einer Reisegruppe behinderter Menschen untertaucht und so tun soll, als benötige er Betreuung. Sein Zimmernachbar durchschaut ihn, aber die Ferien auf dem Lande lassen sich dennoch vielversprechend an. Die Komödie überzeugt mit Ideenreichtum, Spielfreude, frechen und treffsicheren Dialogen und einer herzlichen Atmosphäre.
Erst rauben sie Juwelen, dann schließen sich Vater und Sohn mit falscher Identität einer Reisegruppe von Menschen mit Behinderung an. Die beiden Ganoven, die sich vor der Polizei verstecken, werden als der noch erwartete Sylvain und sein Betreuer von der Gruppe willkommen geheißen. Sie erleben sozusagen Inklusion unter umgekehrten Vorzeichen und Ferientage, die sie sich nie hätten träumen lassen. Die französische Komödie "Was ist schon normal?“ erweist sich als großartiges Filmvergnügen. Das Regiedebüt des Comedians Artus, der auch die Rolle des Paulo spielt und das Drehbuch mitverfasste, lockte in Frankreich bis Mitte August rund 10 Millionen Besucher*innen in die Kinos.
Den richtigen Ton getroffen
Das Komödiengenre kennt schon Filme, in denen Personen, die sich wenig um Regeln oder auch ums Gesetz scheren, zur Läuterung mit behinderten Menschen zusammenkommen. Man denke nur an den deutschen Film "Die Goldfische“ oder an "Champions“ von Bobby Farrelly. Es wird natürlich im Laufe solcher Geschichten gezeigt werden, dass Menschen mit geistiger Behinderung oft sehr herzlich sind und über individuelle Begabungen verfügen. Den richtigen Ton zu treffen, also die Komödie weder plump noch peinlich wirken zu lassen, obwohl sie ihren Witz aus überraschenden Situationen mit Konfliktpotenzial bezieht, ist jedoch eine schwierige Sache.
Der Kassenerfolg dieses Films basiert sicherlich in erster Linie darauf, dass er niemals peinlich wirkt, obwohl er vor frechem Witz nur so strotzt. Eine lustige Szene folgt auf die andere, die Dialoge sind herrlich offenherzig und die Geschichte mutet nicht aufgesetzt oder gewollt an. Es breitet sich im Gegenteil eine schöne, gelöste Ferienstimmung aus.
Ein lebhaftes, spielfreudiges Ensemble
Zur Besetzung gehören auch 11 Laiendarsteller*innen mit Behinderung, die ihre Rollen mit großem Spaß spielen und dabei ganz natürlich wirken. Artus überzeugt ebenfalls in der Rolle des Sohnes, der unter der Fuchtel des Ganovenvaters steht und nicht weiß, wie er sich in der neuen Situation möglichst unauffällig verhalten soll. Im Grunde sind alle Charaktere stimmig gezeichnet und ergeben ein lebhaftes Ensemble, das stets für neuen Trubel sorgt. Das ideenreiche Vergnügen berührt emotional, indem sich immer wieder zeigt, wie von dieser ungeplanten Begegnung alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, profitieren. Eine kleine Parallelhandlung gilt übrigens dem echten Sylvain, der die Busabfahrt verpasste und sich fröhlichen Partyurlaubern anschließt.
Fazit: Dem Comedian Artus ist ein hervorragendes Regiedebüt gelungen, das sich in Frankreich bereits zum sensationellen Kassenerfolg entwickelte. Er spielt einen Juwelendieb, der mit seinem Vater in einer Reisegruppe behinderter Menschen untertaucht und so tun soll, als benötige er Betreuung. Sein Zimmernachbar durchschaut ihn, aber die Ferien auf dem Lande lassen sich dennoch vielversprechend an. Die Komödie überzeugt mit Ideenreichtum, Spielfreude, frechen und treffsicheren Dialogen und einer herzlichen Atmosphäre.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Was ist schon normal?"
Land: FrankreichWeitere Titel: Un p'tit truc en plus
Jahr: 2024
Genre: Komödie
Originaltitel: A Little Something Extra
Länge: 100 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 05.09.2024
Regie: Victor Artus Solaro
Darsteller: Victor Artus Solaro als Paul Mounier, Clovis Cornillac als La Fraise, Alice Belaïdi als Alice, Marc Riso als Marc, Céline Groussard als Céline
Kamera: Jean-Marie Dreujou
Verleih: SquareOne