Micha denkt groß (2024)
Komödie über einen Mann mit großen Plänen für ein Dorf, dem das Wasser ausgeht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Micha (Charly Hübner) ist aus Berlin in sein Heimatdorf Klein-Schappleben in Sachsen-Anhalt zurückgekehrt. Vor Jahren hatte er mal Erfolg als Game-Designer und nun möchte er ein Luxushotel mit Wellnessangebot gründen. Das Gebäude, in dem seine Eltern einst ein Hotel betrieben, steht noch, doch es ist ziemlich marode. Die Dorfgemeinschaft, der Micha seine Vision des wirtschaftlichen Aufschwungs für alle vorstellt, zieht nicht so richtig mit. Die Bürgermeisterin Monika (Annett Sawallisch) befürwortet den Plan zwar, hat aber andere Sorgen: Das Dorf leidet an Wassermangel und der kann derzeit nur mit einem angelieferten Wassertank gelindert werden.
Bauer Hermann (Peter Kurth) sorgt sich um seine Rinder, aber am Brunnen, den Micha für teures Geld bis in 200 Meter Tiefe graben lassen will, möchte er sich finanziell nicht beteiligen. Lieber lässt er sich vom pensionierten Lehrer und Querdenker Bernd (Jan Georg Schütte) eine andere Lösung aufschwatzen. Ökobauer Jonas (Ulrich Brandhoff) und die Masseurin Tina (Jördis Triebel) hoffen hingegen, dass sie vom künftigen Hotelbetrieb profitieren und beteiligen sich an Michas Brunnenplänen. Doch der Wassermangel ist gravierender als gedacht.
Bildergalerie zum Film "Micha denkt groß"
Hier streamen
Filmkritik
"Micha denkt groß“: Wellness im Dürregebiet
Eigentlich ist die Idee, reiche Erholungssuchende aufs flache Land in den Osten Deutschlands zu locken, gar nicht so schlecht. Das Dorf Klein-Schappleben scheint dem Untergang geweiht, wenn hier nicht bald etwas Neues aufgebaut wird. Platz und Ruhe gibt es genug, aber nun bremst der Klimawandel die touristische Wachstumschance der Region aus. Die Sommer sind – vielleicht mit Ausnahme des Kinostart-Jahres 2024 – zu trocken und die Brunnen versiegen. Die beiden Regisseure Lars Jessen und Jan Georg Schütte lassen in ihrer Komödie "Micha denkt groß“ zeitgenössische Befindlichkeiten aufeinanderprallen. Es verbindet die Leute im Dorf nichts außer dem fehlenden Bewusstsein, dass das Grundwasser knapp wird.
Auf den Flügeln der Fantasie
Charly Hübner, der auch am Drehbuch mitwirkte, spielt den Titelcharakter mit dem Hoteltraum. Das alte, unbewohnte Gemäuer, in dem die Eltern einst ihr Hotel betrieben, der große Hof inmitten ländlicher Ruhe – wer würde sich da nicht wie er von Entwicklungsfantasien beflügeln lassen? Schon bald schleichen sich beim Zuschauen leise Zweifel ein, ob Micha das Projekt stemmen kann. Aber sie bleiben zunächst im Bildhintergrund. Der Putz bröckelt von den Mauern, die Einrichtung ist museal, das Außengelände eine Brach- und Abstellfläche. Nur weil das Wasser versiegt, überdenkt Micha noch lange nicht den Plan mit dem Hotelpool. Der gutmütige und gemütliche Mann hat Flausen im Kopf und nicht damit gerechnet, dass die Dorfgemeinschaft praktisch keine ist.
Jeder kocht sein eigenes Süppchen
Bauer Hermann will nur Wasser für seine Rinder, aber nicht für einen Brunnen bezahlen, an dem auch das künftige Hotel hängt. Peter Kurth spielt den Bauern als grimmigen, wortkargen Mann, der Micha auflaufen lässt. Eine interessante, aktuell wirkende Figur ist der ehemalige Lehrer Bernd, der im Gemeinderat das große Wort führt und vom Recht des Stärkeren schwadroniert. Er hat im Keller Vorräte für den Ausnahmezustand gebunkert und predigt Autarkie – unter seiner Führung.
Satire mit aktuellem Bezug
Die Parallelen zum realen Leben sind manchmal erschreckend. Jeder scheint die Lösung zu wissen und verfolgt seinen Weg kompromisslos, nur um buchstäblich zu erkennen, dass sich alle gegenseitig das Wasser abgraben. Es gibt witzige, improvisierte Dialoge und gute Beobachtungen im Detail, aber die mahnende Botschaft ist dem Film wichtiger als die realistische Charakterzeichnung. Die Figuren sollen vor allem erfahren was es heißt, auf dem Trockenen zu sitzen. Für kurzweilige Unterhaltung ist dennoch gesorgt.
Fazit: Die Regisseure Lars Jessen und Jan Georg Schütte erzählen in ihrer vergnüglichen Komödie von einer zerstrittenen Dorfgemeinschaft im Osten Deutschland. Ein Heimgekehrter, der ein Luxushotel errichten will, ein Bauer mit Viehstall, ein Querdenker und andere können sich nicht einigen, wie der zunehmenden Wasserknappheit begegnet werden soll. Namhafte Schauspieler wie Charly Hübner und Peter Kurth, witzige Dialoge und zahlreiche aktuelle Bezüge sorgen für kurzweilige Unterhaltung mit mahnender Klimaschutz-Botschaft.
Eigentlich ist die Idee, reiche Erholungssuchende aufs flache Land in den Osten Deutschlands zu locken, gar nicht so schlecht. Das Dorf Klein-Schappleben scheint dem Untergang geweiht, wenn hier nicht bald etwas Neues aufgebaut wird. Platz und Ruhe gibt es genug, aber nun bremst der Klimawandel die touristische Wachstumschance der Region aus. Die Sommer sind – vielleicht mit Ausnahme des Kinostart-Jahres 2024 – zu trocken und die Brunnen versiegen. Die beiden Regisseure Lars Jessen und Jan Georg Schütte lassen in ihrer Komödie "Micha denkt groß“ zeitgenössische Befindlichkeiten aufeinanderprallen. Es verbindet die Leute im Dorf nichts außer dem fehlenden Bewusstsein, dass das Grundwasser knapp wird.
Auf den Flügeln der Fantasie
Charly Hübner, der auch am Drehbuch mitwirkte, spielt den Titelcharakter mit dem Hoteltraum. Das alte, unbewohnte Gemäuer, in dem die Eltern einst ihr Hotel betrieben, der große Hof inmitten ländlicher Ruhe – wer würde sich da nicht wie er von Entwicklungsfantasien beflügeln lassen? Schon bald schleichen sich beim Zuschauen leise Zweifel ein, ob Micha das Projekt stemmen kann. Aber sie bleiben zunächst im Bildhintergrund. Der Putz bröckelt von den Mauern, die Einrichtung ist museal, das Außengelände eine Brach- und Abstellfläche. Nur weil das Wasser versiegt, überdenkt Micha noch lange nicht den Plan mit dem Hotelpool. Der gutmütige und gemütliche Mann hat Flausen im Kopf und nicht damit gerechnet, dass die Dorfgemeinschaft praktisch keine ist.
Jeder kocht sein eigenes Süppchen
Bauer Hermann will nur Wasser für seine Rinder, aber nicht für einen Brunnen bezahlen, an dem auch das künftige Hotel hängt. Peter Kurth spielt den Bauern als grimmigen, wortkargen Mann, der Micha auflaufen lässt. Eine interessante, aktuell wirkende Figur ist der ehemalige Lehrer Bernd, der im Gemeinderat das große Wort führt und vom Recht des Stärkeren schwadroniert. Er hat im Keller Vorräte für den Ausnahmezustand gebunkert und predigt Autarkie – unter seiner Führung.
Satire mit aktuellem Bezug
Die Parallelen zum realen Leben sind manchmal erschreckend. Jeder scheint die Lösung zu wissen und verfolgt seinen Weg kompromisslos, nur um buchstäblich zu erkennen, dass sich alle gegenseitig das Wasser abgraben. Es gibt witzige, improvisierte Dialoge und gute Beobachtungen im Detail, aber die mahnende Botschaft ist dem Film wichtiger als die realistische Charakterzeichnung. Die Figuren sollen vor allem erfahren was es heißt, auf dem Trockenen zu sitzen. Für kurzweilige Unterhaltung ist dennoch gesorgt.
Fazit: Die Regisseure Lars Jessen und Jan Georg Schütte erzählen in ihrer vergnüglichen Komödie von einer zerstrittenen Dorfgemeinschaft im Osten Deutschland. Ein Heimgekehrter, der ein Luxushotel errichten will, ein Bauer mit Viehstall, ein Querdenker und andere können sich nicht einigen, wie der zunehmenden Wasserknappheit begegnet werden soll. Namhafte Schauspieler wie Charly Hübner und Peter Kurth, witzige Dialoge und zahlreiche aktuelle Bezüge sorgen für kurzweilige Unterhaltung mit mahnender Klimaschutz-Botschaft.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Micha denkt groß"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Micha denkt groß"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Komödie
Kinostart: 22.08.2024
Regie: Lars Jessen, Jan Schütte
Darsteller: Charly Hübner als Micha, Jördis Triebel als Tina, Ulrich Brandhoff als Jonas, Peter Kurth, Natalia Christina Rudziewicz
Kamera: Moritz Schultheiß
Verleih: Pandora Film
Verknüpfungen zu "Micha denkt groß"Alle anzeigen
Trailer