Smile 2 - Siehst Du es auch? (2024)

"Smile 2 – Siehst Du es auch?": Gimme More

Mit dem Horrorthriller "Smile – Siehst du es auch?" (2022) gelang dem Drehbuchautor und Regisseur Parker Finn auf Basis seines eigenen Kurzfilms "Laura Hasn't Slept" (2020) ein echter Überraschungserfolg, der sowohl die Kritik als auch das Publikum zu überzeugen vermochte. Das Werk mixte Gruselmotive aus modernen Genre-Klassikern wie "Ring" (2002) und "It Follows" (2014) gekonnt mit einer dramatischen Geschichte um eine traumatisierte Psychiaterin, die (abermals) mit dem völligen Kontrollverlust konfrontiert wird.

Popstar-Klischees und grelle Schocks

Eine Fortsetzung schien unvermeidlich – und nun liefert Finn sie mit "Smile 2 – Siehst Du es auch?". Dass er hierfür einen frischen Schauplatz mit neuem Personal schafft, ist grundsätzlich begrüßenswert, um sich nicht einfach zu wiederholen. Das Umfeld einer Psychiatrie mit einer Protagonistin, die den Heilungsprozess nicht nur als persönliche, sondern auch als berufliche Aufgabe empfindet, weicht einer Promi-Welt, in dessen Mittelpunkt eine extrem destruktiv veranlagte Popsängerin steht.

Während der erste Teil den biografischen Hintergrund und die zwischenmenschlichen Beziehungen der Heldin verblüffend nuanciert entwarf, setzt das Sequel auf Übertreibung und eine durchweg plakative Darstellung. In den zahlreichen Schreck-Momenten funktioniert das, insbesondere dank Finns audiovisueller Finesse, sehr gut. "Smile 2" verfügt über knallige Effekte und prägnante Bilder voller Blut und Bösartigkeit. Spannende Figuren und interessante Konflikte hat der Film indes nicht zu bieten; die Dialoge lassen zuweilen an eine Sitcom oder Seifenoper denken.

Naomi Scott in Hochform

Hauptdarstellerin Naomi Scott ("Aladdin") wirft sich hingebungsvoll in ihre stereotyp gestaltete Rolle und hinterlässt dadurch Eindruck. Auch das kurze Wiedersehen mit Kyle Gallner ("Scream") aus dem Vorgänger ist erfreulich. Ein Großteil des restlichen Casts, darunter Lukas Gage ("The White Lotus"), Dylan Gelula ("Dream Scenario"), Rosemarie DeWitt ("Poltergeist") und Miles Gutierrez-Riley ("The Wilds"), passt sich hingegen dem oberflächlichen Skript an.

Fazit: Eine wirkungsvolle Gruselshow mit einfallsreichen Schockszenen und engagierter Hauptdarstellerin, aber ohne die Feinheiten in der Figurenzeichnung, die den ersten Teil so genial machten.