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A Real Pain (2024)

Intime Tragik-Komödie zwischen 2 Cousins: Jesse Eisenberg beweist in seinem 2. Film als Regisseur sein Talent, Kieran Culkin legt die Leistung seiner Karriere hinKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 5 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.5 / 5

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David Kaplan (Jesse Eisenberg) ist Nachfahre einer jüdischen Polin, seiner Großmutter, die zur NS-Zeit aus ihrer Heimat in die USA geflohen war. Vor kurzem ist sie verstorben, David und dessen Cousin Benji (Kieran Culkin) hinterließ sie den Auftrag, nach Polen zu reisen und eine Tour zu begehen, die sie mit dem jüdischen Schicksal vor Ort vertraut machen soll. Um ihren letzten Wunsch zu erfüllen und ihr Andenken zu ehren, machen sich die beiden auf Richtung Europa. Für David und Benji ist es die Konfrontation mit einer Zeit und Realität, mit der sie in ihrem Alltag so gut wie nichts mehr zu tun haben.

Während David unsicher, emotional kontrolliert und zwanghaft ist, ist Benji ist das genaue Gegenteil. Ein Drifter ohne festen Job, äußerst charmant, aber auch kompromisslos ehrlich, emotional, eine für seine Mitmenschen faszinierende wie herausfordernde Persönlichkeit, die aber selbst mit Dämonen zu kämpfen hat: Vor 6 Monaten überlebte er eine Überdosis Schlaftabletten nur knapp. David macht sich deshalb große Sorgen um seinen Cousin, auf dem Trip will er Benji daher auch wieder näher kommen. Die Reise nach Polen wird so für die beiden Kaplan-Cousins nicht nur zur Zeitkapsel in die familiäre Vergangenheit, sondern auch zur Konfrontation mit der eigenen Gegenwart.


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Jesse Eisenberg inszeniert "A real pain", seine erst zweite Regiearbeit, als Road-Movie zwischen Tragik und Komik, das ganz im Gegensatz zu der "Leichtigkeit", mit der es auf den ersten Blick daherkommt, äußerst bedeutungsschwer ist. Das liegt nicht nur am ernsten Hintergrund, sondern auch an der Intimität, mit der die Beziehung zwischen den ungleichen Cousins geschildert wird. Ideal unterstützt wird die Erzählung durch den Soundtrack, der sich fast ausschließlich aus Stücken von Frederic Chopin zusammensetzt, die geradezu perfekt platziert und eingesetzt werden.

Das Drehbuch, ebenso von Eisenberg geschrieben, entwirft auf geradezu nonchalante Weise ein tiefgründiges Porträt zweier völlig konträrer Charaktere: Während David einen soliden Job hat, eine Frau, einen jungen Sohn, lebt Benji im Keller seiner Mutter, wie er erzählt, hat keine feste Anstellung, driftet ziellos durchs Leben. Und trotzdem beneidet ihn David um dessen augenscheinliche "Don't give a f*ck"-Einstellung, mit der er durchs Leben zu gehen scheint.

Das Highlight von "A real pain" ist dann auch die Figur Benji. Und ihr Darsteller Kieran Culkin, der für seine Leistung kürzlich völlig zurecht mit dem Golden Globe als Bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde (der Film selbst war als Beste Komödie nominiert, Jesse Eisenberg für das Beste Drehbuch und als Bester Hauptdarsteller). Er spielt seine Figur einfach überragend, diesen attraktiven wie tragischen Charakter, der zwischen selbstbewusster Extrovertiertheit und Manie auf der einen und Zerbrechlichkeit, Depression und Schmerz auf der anderen Seite schwankt.

Dieser schwer greifbare Schmerz - und seine möglichen Ursachen - werden bis zum Schluss des Films nicht ge- und erklärt. Der einzige, kleine Schwachpunkt von "A real pain" ist dann auch das recht abrupte Ende. Oft funktioniert solch ein Zugang, ein offenes Ende, doch hier nicht: Denn man wartet geradezu darauf, zu erfahren, warum die Figur Benji ist, wie sie ist, auf irgendeinen Anhaltspunkt. Das Drehbuch arbeitet auf diesen Klimax hin - und verweigert ihn aber schlussendlich. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den man an dieses ansonsten durch und durch sehenswerte Werk richten kann.

Fazit: Jesse Eigenberg etabliert sich mit seiner erst zweiten Regiearbeit "A real pain" als Autorenfilmer, mit dem auch in Zukunft zu rechnen sein wird. In seinem tragisch-komischen Roadmovie gelingt es ihm auf bemerkenswerte Weise, erzählerischen Leichtfüßigkeit mit inhaltlicher Schwere zu verbinden. Und Kieran Culkin liefert die Leistung seiner Karriere ab. Einzig für das abrupte Ende gibt es einen kleinen Punkteabzug.




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Besetzung & Crew von "A Real Pain"

Land: USA
Jahr: 2024
Genre: Drama, Komödie
Kinostart: 16.01.2025
Regie: Jesse Eisenberg
Darsteller: Kieran Culkin als Benji Kaplan, Jesse Eisenberg als David Kaplan, Olha Bosova als Flight Attendant, Banner Eisenberg als Abe, Jakub Gasowski
Kamera: Michal Dymek
Verleih: Disney

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