Longlegs (2024)
In dem amerikanischen Horrorthriller soll eine FBI-Agentin einen okkultistischen Serienkiller aufspüren.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die junge FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) hat eine besondere intuitive Begabung. Einmal weiß sie schon, in welchem Haus sich ein gesuchter Mann versteckt, als sie auf der Straße der Siedlung steht. Ihr Vorgesetzter, Agent Carter (Blair Underwood), setzt sie auf den Fall des Serienkillers Longlegs (Nicolas Cage) an, der vor 30 Jahren zu morden begann. Seine Opfer sind ganze Familien, deren Töchter gerade Geburtstag haben.
Am Tatort hinterlässt der Killer stets einen Brief mit rätselhaften Zeichen, den er mit "Longlegs“ unterschreibt. Aber mordet er selbst oder lässt er morden? Agentin Harker findet keine Anzeichen dafür, dass Longlegs selbst die Häuser der Opfer betrat. Der Serienkiller nimmt derweil Harker ins Visier: Sie findet in ihrem eigenen Haus einen Brief von ihm. Gibt es vielleicht eine Verbindung zwischen ihr und dem Täter?
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Filmkritik
"Longlegs“: Zum Geburtstag kommt der Killer
Gleich zu Anfang des Horrorthrillers "Longlegs“ taucht die Titelfigur in Gestalt eines Mannes mit weiß gepudertem Gesicht und zotteligen Locken auf. Nicolas Cage ist unter der Maske praktisch nicht zu erkennen, aber das bizarre Benehmen, das der Fremde im Gespräch mit einem Mädchen an den Tag legt, erzeugt Gänsehaut. Er spricht wie ein kindischer Märchenonkel, jauchzt auf und will morden. Der Regisseur und Drehbuchautor Oz Perkins ("Gretel & Hansel“, TV-Serie "The Twilight Zone“) präsentiert eine Geschichte, die sich als wilde Mixtur oft benutzter Thriller-Motive wie Satanismus oder Puppenhorror erweist. Ihr größter Reiz ist der Serienkiller, der hemmungslos verrückt wirkt und doch planvoll vorgeht.
Eine verhaltensauffällige Agentin
Die Einführungsszene liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Nun, es sind wohl die 1990er Jahre, könnte die mit so etwas wie einem sechsten Sinn ausgestattete FBI-Agentin Lee Harker dem Serienkiller das Handwerk legen. Mit Fleiß und Kombinationsgabe prüft sie, ob die Tage, an denen die Morde geschahen, geometrische Muster ergeben. Manchmal überfallen die Agentin Bilder des Bösen. Unter die hellseherischen Visionen und die filmischen Rückblenden könnten sich auch bruchstückhafte Erinnerungen mischen.
Maika Monroe spielt die Agentin zwar mit dem Ernst einer Clarice Starling aus "Das Schweigen der Lämmer“, lässt sie aber auch verstört wirken. Wenn sie wie erstarrt im Haus des Vorgesetzten Carter sitzt und sich von dessen kleiner Tochter ausfragen lässt, verleiht ihr merkwürdiges Benehmen der Szene auch satirischen Witz. Dem Regisseur gelingt es, auf modern anmutende Weise Humor in den Thriller einzufügen.
Interessante Bausteine, aber wofür?
Was aber nimmt Perkins in diesem Film aufs Korn? Die vielen Ideen ergeben kein Ganzes mit soghafter Wirkung. Es blinken Anspielungen auf Phänomene auf, die sich in das amerikanische Gedächtnis eingegraben haben, wie die Morde der Manson-Bande. Der gute Daddy Langbein aus dem gleichnamigen Romanklassiker von Jean Webster winkt von fern und böse verfremdet.
Einsame Häuser, versandete Spuren
Es gibt einsame Farmhäuser, die nur darauf zu warten scheinen, dass ein verrückter Killer aufkreuzt, religiöse Motive aus der Mottenkiste des Genres. Das verwahrloste, mit Sachen vollgestopfte Haus von Harkers Mutter (Alicia Witt) wirkt beklemmend. Die Kamera findet Perspektiven, die peppig und emotional aufgeladen wirken. Auf verblüffende Weise aber versanden reizvolle Spuren, verpuffen Effekte und das Bedürfnis des Publikums, sich zu gruseln, kann auf Dauer kaum verlässlich andocken.
Fazit: Nicolas Cage braucht in diesem Horrorthriller nur wenige kurze Auftritte, um als wirr sprechender Serienkiller für Gänsehaut zu sorgen. Im Horrorthriller des Regisseurs Oz Perkins finden sich viele Motive aus dem Genre und dem kollektiven amerikanischen Bewusstsein, aber sie werden nur gestreift. Wiederholt blitzt eine satirische Absicht auf, doch weder die Atmosphäre noch die Handlung verdichten sich genug, um nachhaltig Spannung zu erzeugen.
Gleich zu Anfang des Horrorthrillers "Longlegs“ taucht die Titelfigur in Gestalt eines Mannes mit weiß gepudertem Gesicht und zotteligen Locken auf. Nicolas Cage ist unter der Maske praktisch nicht zu erkennen, aber das bizarre Benehmen, das der Fremde im Gespräch mit einem Mädchen an den Tag legt, erzeugt Gänsehaut. Er spricht wie ein kindischer Märchenonkel, jauchzt auf und will morden. Der Regisseur und Drehbuchautor Oz Perkins ("Gretel & Hansel“, TV-Serie "The Twilight Zone“) präsentiert eine Geschichte, die sich als wilde Mixtur oft benutzter Thriller-Motive wie Satanismus oder Puppenhorror erweist. Ihr größter Reiz ist der Serienkiller, der hemmungslos verrückt wirkt und doch planvoll vorgeht.
Eine verhaltensauffällige Agentin
Die Einführungsszene liegt mehr als zwei Jahrzehnte zurück. Nun, es sind wohl die 1990er Jahre, könnte die mit so etwas wie einem sechsten Sinn ausgestattete FBI-Agentin Lee Harker dem Serienkiller das Handwerk legen. Mit Fleiß und Kombinationsgabe prüft sie, ob die Tage, an denen die Morde geschahen, geometrische Muster ergeben. Manchmal überfallen die Agentin Bilder des Bösen. Unter die hellseherischen Visionen und die filmischen Rückblenden könnten sich auch bruchstückhafte Erinnerungen mischen.
Maika Monroe spielt die Agentin zwar mit dem Ernst einer Clarice Starling aus "Das Schweigen der Lämmer“, lässt sie aber auch verstört wirken. Wenn sie wie erstarrt im Haus des Vorgesetzten Carter sitzt und sich von dessen kleiner Tochter ausfragen lässt, verleiht ihr merkwürdiges Benehmen der Szene auch satirischen Witz. Dem Regisseur gelingt es, auf modern anmutende Weise Humor in den Thriller einzufügen.
Interessante Bausteine, aber wofür?
Was aber nimmt Perkins in diesem Film aufs Korn? Die vielen Ideen ergeben kein Ganzes mit soghafter Wirkung. Es blinken Anspielungen auf Phänomene auf, die sich in das amerikanische Gedächtnis eingegraben haben, wie die Morde der Manson-Bande. Der gute Daddy Langbein aus dem gleichnamigen Romanklassiker von Jean Webster winkt von fern und böse verfremdet.
Einsame Häuser, versandete Spuren
Es gibt einsame Farmhäuser, die nur darauf zu warten scheinen, dass ein verrückter Killer aufkreuzt, religiöse Motive aus der Mottenkiste des Genres. Das verwahrloste, mit Sachen vollgestopfte Haus von Harkers Mutter (Alicia Witt) wirkt beklemmend. Die Kamera findet Perspektiven, die peppig und emotional aufgeladen wirken. Auf verblüffende Weise aber versanden reizvolle Spuren, verpuffen Effekte und das Bedürfnis des Publikums, sich zu gruseln, kann auf Dauer kaum verlässlich andocken.
Fazit: Nicolas Cage braucht in diesem Horrorthriller nur wenige kurze Auftritte, um als wirr sprechender Serienkiller für Gänsehaut zu sorgen. Im Horrorthriller des Regisseurs Oz Perkins finden sich viele Motive aus dem Genre und dem kollektiven amerikanischen Bewusstsein, aber sie werden nur gestreift. Wiederholt blitzt eine satirische Absicht auf, doch weder die Atmosphäre noch die Handlung verdichten sich genug, um nachhaltig Spannung zu erzeugen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Longlegs"
Land: Kanada, USAJahr: 2024
Genre: Horror, Krimi
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 08.08.2024
Regie: Oz Perkins
Darsteller: Maika Monroe als Agent Lee Harker, Nicolas Cage als Longlegs, Blair Underwood als Agent Carter, Alicia Witt als Ruth Harker, Michelle Choi-Lee als Agent Browning
Kamera: Andres Arochi
Verleih: DCM GmbH
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