Madame Sidonie in Japan (2024)
Sidonie in Japan
Drama mit Isabelle Huppert über eine französische Schriftstellerin, die von ihrem japanischen Verleger zu einer Lesereise eingeladen wird.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Sidonie Perceval (Isabelle Huppert) ist eine gefeierte französische Schriftstellerin. In Japan wird gerade ihr erster Roman "Die Silhouette“, der vor 40 Jahren erschien, neu aufgelegt. Aus diesem Anlass wird sie zu einer Lesereise durch Japan eingeladen. Der japanische Verleger Kenzo (Tsuyoshi Ihara) empfängt sie gleich am Flughafen von Osaka und begleitet sie zu ihrem Hotel. Mit Kenzo, der aufgrund seines lange zurückliegenden Studiums in Paris Französisch spricht, fährt Sidonie nun zu Interviews und Signierstunden.
Eine starke Melancholie umgibt Sidonie, deren Gründe sich Kenzo nach und nach offenbaren. Sie verlor nicht nur ihre Eltern und den Bruder bei einem Autounfall, sondern später auch ihren Ehemann Antoine (August Diehl). Dieser erscheint aber plötzlich putzmunter im Hotel, legt Patiencen, redet mit ihr, verschwindet, taucht wieder auf. Kenzo wuchs mit der Trauer seines Vaters auf, der die Katastrophe von Hiroshima nie verwand. Er beruhigt Sidonie: In Japan seien die Geister der Verstorbenen sehr lebendig. Sidonie zögert, sich auf Kenzo einzulassen, denn sie hofft immer noch, Antoine zurückzugewinnen.
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Filmkritik
"Madame Sidonie in Japan“: Eine Reise in Moll
Der Tod ihres Mannes hat sich wie ein Schatten auf das Leben der französischen Schriftstellerin Sidonie gelegt. Trauer ist auch ihrem japanischen Verleger Kenzo, der sie auf der Lesereise durch sein Land begleitet, ein Begriff. Dass ihr der verstorbene Ehemann Antoine im Hotelzimmer begegnet, überrascht Kenzo nicht. In seiner Kultur sind die Geister präsent. Sidonie findet im Verleger einen Gefährten für eine Reise, die aus der Erstarrung zurück ins Leben führen könnte. Im Drama "Madame Sidonie in Japan“ der Regisseurin Élise Girard mischen sich Reiseeindrücke mit zarter Romantik und melancholischen Ausflügen ins Surreale.
Überraschendes Wiedersehen
Der Star dieses leisen Films ist natürlich Isabelle Huppert. Sie sieht dünn, fast zerbrechlich aus und die Schriftstellerin, die sie spielt, wirkt von der Trauer ausgezehrt. Sidonie fühlt sich wohler im Schweigen als im Reden und der Verleger drängt ihr im Taxi, beim Essen, im Zug kein Gespräch auf. Sidonie findet sich schnell damit ab, dass sie mit dem Hotelpersonal kaum kommunizieren kann, so vieles nicht versteht. Doch es gerät etwas in Bewegung, denn warum steht da plötzlich ihr Antoine und redet mit ihr?
Zwei Menschen im Taxi
Sidonie durchlebt eine romantische Dreiecksgeschichte. Die freundschaftliche, unverbindliche Nähe Kenzos, sein Verständnis tun ihr gut und beleben sie. Dass sich nun Antoines Geist so lebendig bemerkbar macht, deutet einen Weg mit unbekannter Richtung an. Die melancholische Grundstimmung wird immer wieder aufgelockert durch kleine humorvolle Einlagen – wie dem Running Gag mit der Handtasche, die Sidonie nach japanischer Auffassung nicht selbst tragen soll. Huppert entfaltet wie immer eine starke Präsenz, ihr reduziertes Mienenspiel kann sekundenschnell aufleben und erstaunlich viel ausdrücken.
Die Zeit der Kirschblüte
Kenzo ist ein guter Gastgeber, er zeigt Sidonie Sehenswürdigkeiten, lädt sie zum Tee. Die Reise ist strapaziös, erfordert Disziplin, aber sie soll für Sidonie so angenehm wie möglich sein. Es ist die Zeit der Kirschblüte und Sidonie zieht einen rosa Pullover an. Einmal fahren die beiden Menschen sehr deutlich vor Greenscreen – ein Effekt, der das Taxi zur emotionalen Kapsel werden lässt. Die entrückte Stimmung ist zwar inszenatorisch beabsichtigt, aber dass sie sich in diesem Film so großzügig ausbreitet, schmälert die inhaltliche Klarheit und Leichtigkeit.
Fazit: Mit Isabelle Huppert in der Rolle einer französischen Schriftstellerin auf Lesereise in Japan erhält dieses melancholische, stille Drama seinen besonderen Reiz. Die Regisseurin Élise Girard erzählt eine romantische Dreiecksgeschichte mit der Hauptfigur, die aus ihrer Trauer um den verstorbenen Ehemann nicht herausfindet. Der japanische Verleger, der sie begleitet und der Geist des Ehemanns, der ihr plötzlich erscheint, lenken die Gefühle der Schriftstellerin in verschiedene Richtungen. Realitätsnahe Reiseeindrücke, die entrückte Stimmung und surreale Einschübe fügen sich auf eigenwillige Weise zusammen.
Der Tod ihres Mannes hat sich wie ein Schatten auf das Leben der französischen Schriftstellerin Sidonie gelegt. Trauer ist auch ihrem japanischen Verleger Kenzo, der sie auf der Lesereise durch sein Land begleitet, ein Begriff. Dass ihr der verstorbene Ehemann Antoine im Hotelzimmer begegnet, überrascht Kenzo nicht. In seiner Kultur sind die Geister präsent. Sidonie findet im Verleger einen Gefährten für eine Reise, die aus der Erstarrung zurück ins Leben führen könnte. Im Drama "Madame Sidonie in Japan“ der Regisseurin Élise Girard mischen sich Reiseeindrücke mit zarter Romantik und melancholischen Ausflügen ins Surreale.
Überraschendes Wiedersehen
Der Star dieses leisen Films ist natürlich Isabelle Huppert. Sie sieht dünn, fast zerbrechlich aus und die Schriftstellerin, die sie spielt, wirkt von der Trauer ausgezehrt. Sidonie fühlt sich wohler im Schweigen als im Reden und der Verleger drängt ihr im Taxi, beim Essen, im Zug kein Gespräch auf. Sidonie findet sich schnell damit ab, dass sie mit dem Hotelpersonal kaum kommunizieren kann, so vieles nicht versteht. Doch es gerät etwas in Bewegung, denn warum steht da plötzlich ihr Antoine und redet mit ihr?
Zwei Menschen im Taxi
Sidonie durchlebt eine romantische Dreiecksgeschichte. Die freundschaftliche, unverbindliche Nähe Kenzos, sein Verständnis tun ihr gut und beleben sie. Dass sich nun Antoines Geist so lebendig bemerkbar macht, deutet einen Weg mit unbekannter Richtung an. Die melancholische Grundstimmung wird immer wieder aufgelockert durch kleine humorvolle Einlagen – wie dem Running Gag mit der Handtasche, die Sidonie nach japanischer Auffassung nicht selbst tragen soll. Huppert entfaltet wie immer eine starke Präsenz, ihr reduziertes Mienenspiel kann sekundenschnell aufleben und erstaunlich viel ausdrücken.
Die Zeit der Kirschblüte
Kenzo ist ein guter Gastgeber, er zeigt Sidonie Sehenswürdigkeiten, lädt sie zum Tee. Die Reise ist strapaziös, erfordert Disziplin, aber sie soll für Sidonie so angenehm wie möglich sein. Es ist die Zeit der Kirschblüte und Sidonie zieht einen rosa Pullover an. Einmal fahren die beiden Menschen sehr deutlich vor Greenscreen – ein Effekt, der das Taxi zur emotionalen Kapsel werden lässt. Die entrückte Stimmung ist zwar inszenatorisch beabsichtigt, aber dass sie sich in diesem Film so großzügig ausbreitet, schmälert die inhaltliche Klarheit und Leichtigkeit.
Fazit: Mit Isabelle Huppert in der Rolle einer französischen Schriftstellerin auf Lesereise in Japan erhält dieses melancholische, stille Drama seinen besonderen Reiz. Die Regisseurin Élise Girard erzählt eine romantische Dreiecksgeschichte mit der Hauptfigur, die aus ihrer Trauer um den verstorbenen Ehemann nicht herausfindet. Der japanische Verleger, der sie begleitet und der Geist des Ehemanns, der ihr plötzlich erscheint, lenken die Gefühle der Schriftstellerin in verschiedene Richtungen. Realitätsnahe Reiseeindrücke, die entrückte Stimmung und surreale Einschübe fügen sich auf eigenwillige Weise zusammen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Madame Sidonie in Japan"
Land: Frankreich, Deutschland, Schweiz, JapanJahr: 2024
Genre: Drama, Romantik
Originaltitel: Sidonie in Japan
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 11.07.2024
Regie: Élise Girard
Darsteller: Isabelle Huppert, Tsuyoshi Ihara, August Diehl, Yuko Hitomi, Aurore Catala
Kamera: Céline Bozon
Verleih: Majestic Filmverleih GmbH