Fossil (2023)
Drama: Ein Tagebauarbeiter wird mit den Veränderungen um ihn herum und mit familiären Konflikten konfrontiert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Michael (Markus Hering) ist im Tagebau tätig und steht kurz vor der Rente. 40 Jahre hat er in diesem Job gearbeitet. Nun soll im Rahmen des Kohleausstiegs die Fördergrube zu einem Stausee werden. Seine erwachsene Tochter Anja (Victoria Schulz) ist im Umweltschutz aktiv und beteiligt sich an Protesten, was die Entfremdung innerhalb der Familie noch vergrößert. Darunter leidet nicht nur Michaels Ehefrau Miri (Ruth Reinecke), sondern auch Anjas kleiner Sohn Toni (August Schulz).
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Filmkritik
"Fossil": Michael, der Schaufelradbagger-Fahrer
Mit "Fossil" liefert der 1991 geborene Regisseur Henning Beckhoff ("Fünf Dinge, die ich nicht verstehe") eine Milieustudie, die sich dem Thema des Kohleausstiegs anhand einer konfliktreichen Familienkonstellation widmet. Das Drehbuch, das Beckhoff zusammen mit Bastian Köpf geschrieben hat, zeichnet einen harten Bruch der Generationen, der im Laufe der Geschehnisse noch mal eine völlig neue Eskalationsstufe erreicht.
Was ist Fortschritt?
Zu Beginn sehen wir die ältere Miri, die durch eine Virtual-Reality-Brille einen Blick in die geplante Zukunft der Gegend, in der sie mit ihrem Ehemann Michael lebt, wirft. Ihr Gatte verschließt sich diesen angedachten Entwicklungen hingegen ganz entschieden – er will damit absolut nichts zu tun haben. Die beschlossene Umgestaltung der Fördergrube, in der er vier Dekaden lang gearbeitet hat, führt dazu, dass der Betrieb alsbald eingestellt wird. Da Michaels und Miris erwachsene Tochter Anja als Umweltaktivistin in einem Camp im Wald in vorderster Reihe mitprotestiert, befinden sich Vater und Tochter auf gegenüberliegenden Seiten.
Der Film zeigt Michael als sture Person, die von ihren Ansichten nicht abrücken will. Der Titel lässt sich durchaus auch auf ihn und auf seine Mentalität beziehen. Der (Anti-)Held der Geschichte verhält sich zunehmend rücksichtslos und überschreitet Grenzen, um den Anliegen seiner eigenen Tochter zu schaden. Zugleich wird aber die Tragik seiner Lage erkennbar. So begeht ein junger Kollege von Michael Suizid, weil er durch die rasche Zerschlagung des Betriebs keine Perspektive mehr für sich sehen konnte. "Fossil" verzichtet dabei auf sentimentale Töne. Die Aufnahmen der Kamerafrau Sabine Panossian erfassen das Umfeld treffend.
Gekonntes Schauspiel
Der Charakterdarsteller Markus Hering ("Das Leben ist zu lang") bringt glaubhaft zum Ausdruck, wie gekränkt Michael sich fühlt, weil er der Meinung ist, seine Lebensleistung werde gar nicht gewürdigt. An Herings Seite liefern Ruth Reinecke ("Weissensee") als Miri und Victoria Schulz ("Electric Girl") als Anja sowie Godehard Giese ("Babylon Berlin") als Michaels Vorarbeiter ebenfalls solide Leistungen.
Fazit: Eine spannende Milieu- und Charakterstudie zu einem relevanten Thema, frei von Sentimentalität und mit guter Besetzung.
Mit "Fossil" liefert der 1991 geborene Regisseur Henning Beckhoff ("Fünf Dinge, die ich nicht verstehe") eine Milieustudie, die sich dem Thema des Kohleausstiegs anhand einer konfliktreichen Familienkonstellation widmet. Das Drehbuch, das Beckhoff zusammen mit Bastian Köpf geschrieben hat, zeichnet einen harten Bruch der Generationen, der im Laufe der Geschehnisse noch mal eine völlig neue Eskalationsstufe erreicht.
Was ist Fortschritt?
Zu Beginn sehen wir die ältere Miri, die durch eine Virtual-Reality-Brille einen Blick in die geplante Zukunft der Gegend, in der sie mit ihrem Ehemann Michael lebt, wirft. Ihr Gatte verschließt sich diesen angedachten Entwicklungen hingegen ganz entschieden – er will damit absolut nichts zu tun haben. Die beschlossene Umgestaltung der Fördergrube, in der er vier Dekaden lang gearbeitet hat, führt dazu, dass der Betrieb alsbald eingestellt wird. Da Michaels und Miris erwachsene Tochter Anja als Umweltaktivistin in einem Camp im Wald in vorderster Reihe mitprotestiert, befinden sich Vater und Tochter auf gegenüberliegenden Seiten.
Der Film zeigt Michael als sture Person, die von ihren Ansichten nicht abrücken will. Der Titel lässt sich durchaus auch auf ihn und auf seine Mentalität beziehen. Der (Anti-)Held der Geschichte verhält sich zunehmend rücksichtslos und überschreitet Grenzen, um den Anliegen seiner eigenen Tochter zu schaden. Zugleich wird aber die Tragik seiner Lage erkennbar. So begeht ein junger Kollege von Michael Suizid, weil er durch die rasche Zerschlagung des Betriebs keine Perspektive mehr für sich sehen konnte. "Fossil" verzichtet dabei auf sentimentale Töne. Die Aufnahmen der Kamerafrau Sabine Panossian erfassen das Umfeld treffend.
Gekonntes Schauspiel
Der Charakterdarsteller Markus Hering ("Das Leben ist zu lang") bringt glaubhaft zum Ausdruck, wie gekränkt Michael sich fühlt, weil er der Meinung ist, seine Lebensleistung werde gar nicht gewürdigt. An Herings Seite liefern Ruth Reinecke ("Weissensee") als Miri und Victoria Schulz ("Electric Girl") als Anja sowie Godehard Giese ("Babylon Berlin") als Michaels Vorarbeiter ebenfalls solide Leistungen.
Fazit: Eine spannende Milieu- und Charakterstudie zu einem relevanten Thema, frei von Sentimentalität und mit guter Besetzung.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Fossil"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 94 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 13.06.2024
Regie: Henning Beckhoff
Darsteller: Karen Dahmen, Godehard Giese, Sohel Altan Gol, Markus Hering als Michael, Karin Moog als Susanne
Kamera: Sabine Panossian
Verleih: missingFilms
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