Siccin 7 (2024)

Maske und Make-up faszinieren

Schwarze Magie, böse Dämon, unheilvolle Kräfte – Elemente eines fast jeden Teils der türkischen Horrorfilm-Reihe "Siccin“. Das verhält sich in "Siccin 7“ nicht viel anders, nur dass mit dem blutigen (Vollmond-)Ritual inhaltlich tatsächlich nochmal etwas Frisches und Unverbrauchtes zum Franchise hinzustößt. Und: Die Hauptfigur kämpft diesmal gleich an drei verschiedenen Fronten gegen die finsteren Mächte.

Während Kamal einerseits versucht, seine Tochter vor dem Tod zu bewahren, verwandelt der bedrohliche Geist seiner Mutter die alte Villa in ein wahrhaftes Labyrinth-artiges Terrorhaus, in dem an allen Ecken Schrecken und Verderben lauern. Und schließlich leidet Kamals Mutter auch noch an einer besonders aggressiven, schnell voranschreitenden Alzheimer-Erkrankung, die allmählich auch ihren Verstand in Mitleidenschaft zieht.

Fatale Regie-Entscheidung

Mehr denn je serviert dieser siebte Teil der seit jeher deftigen, harten Horror-Reihe dem Zuschauer schaurigste Gestalten und verstörende Masken, hässliche Fratzen und abstoßende Figuren, dazu Träume und Vorahnungen, die vom nahenden Untergang und der außerweltlichen Apokalypse künden. Das Make-up ist absolut brillant und derart glaubhaft gestaltet (etwa bei der an Alzheimer erkrankten Oma), dass es einem die Sprache verschlägt. Die angsteinflößende und furchterregende Wirkung der verzerrten und entstellten Gesichter wird, man muss sich nur den Trailer ansehen, natürlich ebenso nicht verfehlt.

Selbst wenn sich das Franchise als härtere Horror-Reihe für Hartgesottene und erfahrene Psycho-Schocker-Junkies positioniert, setzt "Siccin 7“ doch überraschend oft auf Altbewährtes. Darunter fallen die altbewährten, generischen Horror-Elemente und -Zutaten beim Sound und der Musik (knarzende Türen, sägende Violinen, schwere Industrial-Beats). Später sorgen die erwartbaren Schockmomente für Redundanz, da "Siccin 7“ nicht mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt – er bestätigt vielmehr ihre Erwartungen jedes Mal aufs Neue und vertieft damit deren Annahmen bei der Sichtung wieder und wieder. Eine schlechte, ja regelrecht fatale Regie-Entscheidung, die den Gesamtgenuss merklich trübt.

Fazit: Optisch beachtlicher, in Sachen Bildsprache und Symbolik teils drastisch-erschütternder Horror, der dem Zuschauer zu wenig zutraut und zu ungelenk inszeniert ist.