© Piffl Medien
Verbrannte Erde (2024)
Scorched Earth
Krimi: Ein Berufskrimineller soll bei einem Auftrag über den Tisch gezogen werden – und gerät in Lebensgefahr.Kritiker-Film-Bewertung:
4 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Profi-Einbrecher Trojan (Mišel Matičević) ist auf der Suche nach neuen Jobs. Seine früheren Kontakte sind allerdings nicht mehr allzu ergiebig. Von der Vermittlerin Rebecca (Marie-Lou Sellem) bekommt er schließlich einen Auftrag angeboten. Gemeinsam mit Luca (Tim Seyfi), einem Bekannten von damals, sowie der Fluchtwagenfahrerin Diana (Marie Leuenberger) und dem jungen IT-Crack Chris (Bilge Bingül) soll er ein Gemälde von Caspar David Friedrich aus einem Berliner Museum entwenden.
Zunächst geht alles glatt über die Bühne – bis der Auftraggeber im Hintergrund plötzlich die Strategie ändert und seinen Handlanger Victor (Alexander Fehling) vorschickt, um Trojan und die restliche Gruppe einzuschüchtern.
Bildergalerie zum Film "Verbrannte Erde"
Hier streamen
Filmkritik
4 / 5
"Verbrannte Erde": Prägnanter Stil
Mit "Verbrannte Erde" setzt der deutsch-türkische Autorenfilmer Thomas Arslan ("Der schöne Tag"), der zu den Vertretern der Berliner Schule zählt, seinen Hauptstadtkrimi "Im Schatten" aus dem Jahr 2010 fort. Das Werk ist als Mittelteil einer Trilogie geplant. Abermals steht der von Mišel Matičević verkörperte Berufskriminelle Trojan im Zentrum.
Ein Genrebeitrag ohne unnötige Schnörkel
Erneut liefert Arslan eine dichte Erzählung, die sich offenkundig an den französischen Unterwelt-Thrillern von Jean-Pierre Melville ("Der eiskalte Engel") und an effektivem US-Kino wie Don Siegels "Der große Coup" (1973) orientiert. Der Protagonist strahlt eine ähnliche Gleichmut aus wie die Vorbilder in jenen modernen Klassikern.
Trojan führt stets kurze und knappe Unterredungen – sowohl in (semi-)privatem Kontext als auch bei Job-Verhandlungen. Wenn er nachts auf Beutezug geht oder wenn er sich geschickt aus der Falle eines vermeintlichen Interessenten für die gestohlene Ware herauswindet, wird klar, dass er noch immer ein Meister seines Fachs ist. Zugleich vermittelt das Skript aber, dass die Welt seit 2010 eine andere geworden ist – und Trojan mit den Methoden des digitalen Zeitalters seine Schwierigkeiten hat.
Stylish, jedoch reduziert
Die Kamera von Reinhold Vorschneider verzichtet auf Aufnahmen des hippen oder des touristischen Berliner Lebens. Der Score von Ola Fløttum verleiht dem Ganzen etwas Düsteres. Zuweilen hat "Verbrannte Erde" in der präzisen Schilderung eine dokumentarische Anmutung.
Mišel Matičević ("Exil") agiert wunderbar zurückhaltend und setzt in seinem Spiel vor allem auf die physische Ebene. Alexander Fehling ("Im Labyrinth des Schweigens") bildet dazu als exzentrischer Antagonist einen spannenden Kontrast. Auch der Nebencast, etwa Marie-Lou Sellem ("Winterschläfer") und Katrin Röver ("Dinky Sinky"), überzeugt.
Fazit: Nüchtern erzählt und gekonnt bebildert – mit einem wortkargen Anti-Helden, den Mišel Matičević perfekt interpretiert.
Mit "Verbrannte Erde" setzt der deutsch-türkische Autorenfilmer Thomas Arslan ("Der schöne Tag"), der zu den Vertretern der Berliner Schule zählt, seinen Hauptstadtkrimi "Im Schatten" aus dem Jahr 2010 fort. Das Werk ist als Mittelteil einer Trilogie geplant. Abermals steht der von Mišel Matičević verkörperte Berufskriminelle Trojan im Zentrum.
Ein Genrebeitrag ohne unnötige Schnörkel
Erneut liefert Arslan eine dichte Erzählung, die sich offenkundig an den französischen Unterwelt-Thrillern von Jean-Pierre Melville ("Der eiskalte Engel") und an effektivem US-Kino wie Don Siegels "Der große Coup" (1973) orientiert. Der Protagonist strahlt eine ähnliche Gleichmut aus wie die Vorbilder in jenen modernen Klassikern.
Trojan führt stets kurze und knappe Unterredungen – sowohl in (semi-)privatem Kontext als auch bei Job-Verhandlungen. Wenn er nachts auf Beutezug geht oder wenn er sich geschickt aus der Falle eines vermeintlichen Interessenten für die gestohlene Ware herauswindet, wird klar, dass er noch immer ein Meister seines Fachs ist. Zugleich vermittelt das Skript aber, dass die Welt seit 2010 eine andere geworden ist – und Trojan mit den Methoden des digitalen Zeitalters seine Schwierigkeiten hat.
Stylish, jedoch reduziert
Die Kamera von Reinhold Vorschneider verzichtet auf Aufnahmen des hippen oder des touristischen Berliner Lebens. Der Score von Ola Fløttum verleiht dem Ganzen etwas Düsteres. Zuweilen hat "Verbrannte Erde" in der präzisen Schilderung eine dokumentarische Anmutung.
Mišel Matičević ("Exil") agiert wunderbar zurückhaltend und setzt in seinem Spiel vor allem auf die physische Ebene. Alexander Fehling ("Im Labyrinth des Schweigens") bildet dazu als exzentrischer Antagonist einen spannenden Kontrast. Auch der Nebencast, etwa Marie-Lou Sellem ("Winterschläfer") und Katrin Röver ("Dinky Sinky"), überzeugt.
Fazit: Nüchtern erzählt und gekonnt bebildert – mit einem wortkargen Anti-Helden, den Mišel Matičević perfekt interpretiert.
Andreas Köhnemann
TrailerAlle "Verbrannte Erde"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Verbrannte Erde"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Thriller
Originaltitel: Scorched Earth
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 18.07.2024
Regie: Thomas Arslan
Darsteller: Misel Maticevic, Marie Leuenberger, Alexander Fehling, Tim Seyfi, Marie-Lou Sellem
Kamera: Reinhold Vorschneider
Verleih: Piffl Medien
Verknüpfungen zu "Verbrannte Erde"Alle anzeigen
Trailer