Wald:Sinfonie (2024)

"Wald:Sinfonie": Natur und Musik

Im Dokumentarfilm "Wald:Sinfonie" befasst sich das Regieduo Meri Koivisto und Nils Dettmann mit der Stimmung in Kuhmo, einer von Wäldern umgebenen Stadt in der ostfinnischen Region Kainuu. Die beiden fangen ein, wie dort die jährlich stattfindenden Kammermusikfestspiele zunächst vorbereitet werden – und es schließlich zu jener ganz besonderen Symbiose kommt, die im Titel angedeutet wird: Die Schönheit der Natur trifft auf die Kraft der Musik.

Viel Platz zum Nachdenken

Meri Koivisto lebt seit dem Jahr 2000 in Berlin, stammt jedoch aus Finnland. Ihr Regiedebüt sehe sie selbst als Liebeserklärung an ihre Heimat und auch an das Festival, das in Kuhmo alles verzaubere. Nils Dettmann (aufgewachsen in Schleswig-Holstein) sei wiederum durch seinen ersten Besuch der Kammermusikfestspiele dazu inspiriert worden, diese "zwei Wochen pure Lebensfreude" filmisch zu ergründen.

Gemeinsam beobachten sie in "Wald:Sinfonie", wie die Hochkultur im Sommer für kurze Zeit in diesen ruhigen Ort Einzug hält. Via Voice-over wird uns der Alltag in Kuhmo auf humorvolle Weise präsentiert. Zu den Protagonisten des Films gehören die langjährigen Freunde Pertti und Lassi, die ihren Ruhestand gerne mit Angeln und Eisbaden verbringen. Es macht Spaß, den beiden zuzuschauen. Darüber hinaus zeigt das Werk aber auch, dass der idyllische Schauplatz mit einer schwachen wirtschaftlichen Situation zu kämpfen hat. Es gibt viel Leerstand; selbst der Supermarkt im Zentrum scheint ständig insolvent zu sein.

Hartnäckigkeit und Magie

Der Zusammenprall zweier unterschiedlicher Welten wird in einnehmenden Bildern festgehalten. Wir sehen die sogenannte "finnische Ausdauer", mit der das Leben bestritten und der Festivaltrubel organisiert wird, und wir erhalten Einblick in die Arbeit der Kulturschaffenden und in die Begeisterung des Publikums bei den Konzerten. Die angestrebte Liebeserklärung ist damit fraglos geglückt.

Fazit: Eine dokumentarische Betrachtung, in der die Atmosphäre eines großen Kammermusikfestivals in einem abgelegenen Idyll gekonnt vermittelt wird.