Ivo (2024)
Deutsches Drama über eine Palliativpflegerin und ihren nicht immer ganz leichten Alltag mit ihren Patienten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ivo (Minna Wündrich) ist als mobile Palliativpflegerin tätig. Der tägliche Besuch bei schwer kranken Patienten und ihren Angehörigen ist für die ambulante Sterbebegleiterin Alltag. So unterschiedlich die Menschen sind, die sie besucht, so verschieden sind auch die häuslichen Umgebungen und Situationen, zu deren Teil sie wird. Trotz der hohen Anforderungen macht Ivo ihren Job gerne und führt ihn jederzeit professionell aus. Zu einigen Patienten baut sie gar enge Beziehungen auf, wie zu der an ALS erkrankten Solveigh (Pia Hierzegger). Gemeinsam mit ihrem Ehemann kümmert sich Ivo aufopferungsvoll um Solveigh – und all ihre anderen Patienten.
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Filmkritik
Zustand der Palliativmedizin in Deutschland
Regisseurin Eva Trobisch legt in ihrem neuesten Film großen Wert auf Glaubwürdigkeit und Authentizität. So handelt es sich fast ausschließlich bei Minna Wündrich, Pia Herzegger und Lukas Turtur, der Solveighs Mann Franz spielt, um gelernte Schauspieler. Ein Großteil der anderen Nebenfiguren sind Laien. Menschen aus dem "echten Leben“, darunter die Kolleginnen und Kollegen von Ivo.
Sie gewähren, ebenso wie der geschilderte Berufsalltag Ivos, intensive, glaubhafte Einblicke in die Arbeit als Palliativpfleger/-in. Und Trobisch geht noch tiefer, wenn sie bestimmte Themen anspricht, die den Zustand der Palliativmedizin in Deutschland im Allgemeinen behandeln. Von (allgemein bekannten) wirtschaftlichen Engpässen und Sterbehilfe über Bürokratie bis hin zum enormen Zeitdruck, unter dem die Mitarbeiter stehen. Stellvertretend für sie steht die resolute und nach Außen stets gefasst auftretende Ivo, mitreißend verkörpert von Minna Wündrich.
Konfrontation mit dem wahren Leben
Ein Schutzmantel umhüllt Ivo, die zumeist etwas kühl und distanziert bei ihren Patienten auftritt, aber stets verlässlich und regelrecht im Akkord ihre fehlerlose Arbeit verrichtet. Emotionen haben ihrer Ansicht nach in ihrem Job keinen Platz, dasselbe gilt für private Beziehungen wie etwa Freundschaften. Eine Ausnahme stellt die enge Verbindung zu Solveigh dar.
Zwiespältig und höchst ambivalent stehen mitunter manche Zuschauer in dem Moment der Hauptfigur gegenüber, ab dem klar wird, dass sie Solveigh auf perfide Weise hintergeht. Dieser Umstand zwingt den Zuschauer zu einer kritischen Hinterfragung der eigenen Beziehung zur Protagonistin und wie empathisch man dieser gesonnen ist. Überhaupt ist "Ivo“ kein einfacher Film, aber: er konfrontiert einen mit der Realität. Mit dem wahren Leben. Und dazu gehört die Unausweichlichkeit des eigenen Ablebens ebenso wie die Allgegenwärtigkeit von Trauer, Schmerz, Verlust und Abschied.
Fazit: Routiniert und faszinierend gespielte Darstellung des Alltagslebens einer gleichgültig wirkenden, aber professionell auftretenden Palliativpflegerin. Sie steht im Mittelpunkt eines Films, der ebenso das deutsche Palliativsystem kritisch hinterfragt.
Regisseurin Eva Trobisch legt in ihrem neuesten Film großen Wert auf Glaubwürdigkeit und Authentizität. So handelt es sich fast ausschließlich bei Minna Wündrich, Pia Herzegger und Lukas Turtur, der Solveighs Mann Franz spielt, um gelernte Schauspieler. Ein Großteil der anderen Nebenfiguren sind Laien. Menschen aus dem "echten Leben“, darunter die Kolleginnen und Kollegen von Ivo.
Sie gewähren, ebenso wie der geschilderte Berufsalltag Ivos, intensive, glaubhafte Einblicke in die Arbeit als Palliativpfleger/-in. Und Trobisch geht noch tiefer, wenn sie bestimmte Themen anspricht, die den Zustand der Palliativmedizin in Deutschland im Allgemeinen behandeln. Von (allgemein bekannten) wirtschaftlichen Engpässen und Sterbehilfe über Bürokratie bis hin zum enormen Zeitdruck, unter dem die Mitarbeiter stehen. Stellvertretend für sie steht die resolute und nach Außen stets gefasst auftretende Ivo, mitreißend verkörpert von Minna Wündrich.
Konfrontation mit dem wahren Leben
Ein Schutzmantel umhüllt Ivo, die zumeist etwas kühl und distanziert bei ihren Patienten auftritt, aber stets verlässlich und regelrecht im Akkord ihre fehlerlose Arbeit verrichtet. Emotionen haben ihrer Ansicht nach in ihrem Job keinen Platz, dasselbe gilt für private Beziehungen wie etwa Freundschaften. Eine Ausnahme stellt die enge Verbindung zu Solveigh dar.
Zwiespältig und höchst ambivalent stehen mitunter manche Zuschauer in dem Moment der Hauptfigur gegenüber, ab dem klar wird, dass sie Solveigh auf perfide Weise hintergeht. Dieser Umstand zwingt den Zuschauer zu einer kritischen Hinterfragung der eigenen Beziehung zur Protagonistin und wie empathisch man dieser gesonnen ist. Überhaupt ist "Ivo“ kein einfacher Film, aber: er konfrontiert einen mit der Realität. Mit dem wahren Leben. Und dazu gehört die Unausweichlichkeit des eigenen Ablebens ebenso wie die Allgegenwärtigkeit von Trauer, Schmerz, Verlust und Abschied.
Fazit: Routiniert und faszinierend gespielte Darstellung des Alltagslebens einer gleichgültig wirkenden, aber professionell auftretenden Palliativpflegerin. Sie steht im Mittelpunkt eines Films, der ebenso das deutsche Palliativsystem kritisch hinterfragt.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Ivo"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Drama
Länge: 104 Minuten
Kinostart: 20.06.2024
Regie: Eva Trobisch
Darsteller: Minna Wündrich als Ivo, Pia Hierzegger als Solveigh, Lukas Turtur als Franz, Lilli Lacher, Pierre Siegenthaler
Kamera: Adrian Campean
Verleih: Piffl Medien
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