Nur noch ein einziges Mal - It ends with us (2024)

"Nur noch ein einziges Mal – It Ends With Us": Den Teufelskreis durchbrechen

Das Drama "Nur noch ein einziges Mal – It Ends With Us" basiert auf dem 2016 veröffentlichten (und 2022 fortgeführten) gleichnamigen Bestseller von Colleen Hoover. In Szene gesetzt wurde der Film von Justin Baldoni, der insbesondere als Seriendarsteller (etwa in den fünf Staffeln von "Jane the Virgin") bekannt wurde und als Regisseur zuvor beispielsweise die tragische Coming-of-Age-Romanze "Drei Schritte zu Dir" (2019) drehte. Zudem übernahm er hier einen der Hauptparts.

Ein ernstes Thema in Hochglanzverpackung

In der aseptisch-hochglänzenden Optik des urbanen Umfeldes sowie in der Wahl der Requisiten, in der aufwendig-stylishen Gestaltung der Kostüme sowie im Haar- und Make-up-Design lässt die Roman-Adaption an Werke wie "Fifty Shades of Grey" (2015) denken. Auch die erotischen Momente und die Zeichnung der Figuren weisen Ähnlichkeiten mit dem seichten Liebes- und Sexmärchen auf. Die Konstellation einer wunderschönen und stets charmanten Frau zwischen zwei charakterlich gegensätzlichen, ebenso hochattraktiven Männern erinnert an zahllose triviale Stoffe, die in filmischer Form oft eine Instagram- oder Pinterest-Ästhetik haben.

Dahinter verbirgt sich im Falle von "Nur noch ein einziges Mal" allerdings eine Geschichte, die zuweilen durchaus klug und mit treffenden Beobachtungen aus der Opferperspektive häusliche Gewalt schildert. Relativ zu Beginn bezeichnet sich die Protagonistin Lily als "unzuverlässige Erzählerin" – und liefert damit womöglich den Schlüssel zu dieser Inszenierung. Die zauberhafte Oberfläche ist lediglich das, was Lily selbst sehen möchte, während sie zunächst, durch Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend, nicht in der Lage ist, die Wahrheit zu erkennen. Der Film zeigt, wie der Teufelskreis durchbrochen werden kann, statt die Fehler an die nächste Generation weiterzugeben.

Eine tolle Hauptdarstellerin

Nicht alles an diesem Konzept vermag zu funktionieren – da die Kontraste zwischen Illusion und Wirklichkeit weniger pointiert herausgearbeitet werden als etwa im italienischen Hit "Morgen ist auch noch ein Tag" (2023). Das Werk läuft Gefahr, die wichtige Botschaft hinter dem glamourösen Schein aus den Augen zu verlieren. Dennoch gelingt der Umsetzung in vielen Situationen eine echte Intensität – was in erster Linie der ausdrucksstarken Verkörperung von Blake Lively ("Gossip Girl", "The Shallows") zu verdanken ist. Sie verleiht Lily die nötige Tiefe, um die Message trotz diverser Schwächen letztlich zu transportieren.

Fazit: Ein Drama über häusliche Gewalt in einem überraschend märchenhaften Gewand. Das ambivalente Konzept wird von Hauptdarstellerin Blake Lively souverän getragen.