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Tatami (2024)

Eine Judo-Weltmeisterschaft der Frauen wird zum Schauplatz eines politischen Thrillers, als der Iran seine Spitzensportlerin zwingen will, das Turnier abzubrechen.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4 / 5
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Die Iranerin Leila Hosseini (Arienne Mandi) hat große Chancen, bei der Judo-Weltmeisterschaft im georgischen Tiflis die erste Goldmedaille für ihr Land zu gewinnen. Sie darf keinen einzigen Zweikampf verlieren und ihre Trainerin Maryam (Zar Amir) steht ihr in jeder Sekunde unterstützend zur Seite. Daheim fiebert Leilas Mann Nader (Ash Goldeh) mit dem kleinen Sohn und vielen Freunden vor dem Fernseher mit. Bald zeichnet sich ab, dass Leila im Turnier vielleicht gegen die ebenfalls starke israelische Sportlerin antreten wird. Das iranische Regime will aber diesen Zweikampf mit der Vertreterin des zum Todfeind erklärten Landes unbedingt vermeiden.

Maryam erhält Telefonanrufe aus dem Iran: Leila soll sofort eine Verletzung vortäuschen und das Turnier abbrechen! Unter dem Druck immer neuer Drohungen knickt Maryam ein, aber Leila will nicht aufgeben. Nun gerät ihre Familie zuhause in Gefahr. Eine Organisatorin (Jaime Ray Newman) vom Weltjudoverband bemerkt, dass Leila bedrängt wird und bietet ihre Hilfe an. Aber kann sich Leila überhaupt noch auf den sportlichen Wettkampf konzentrieren?

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Tatami - Arienne Mandi als Leila HosseiniTatami - Arienne Mandi als Leila HosseiniTatami - Regisseurin Zar Amir EbrahimiTatami - Arienne Mandi als Leila HosseiniTatami - Arienne Mandi als Leila HosseiniTatami - Arienne Mandi als Leila Hosseini

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"Tatami“: Eine Sportlerin pfeift auf das Regime

Wie steht es wirklich um die Chancen iranischer Sportler*innen, bei internationalen Turnieren eine Medaille zu holen? Inspiriert von verschiedenen wahren Ereignissen, erzählt der spannende Thriller "Tatami“ vom Schicksal einer Judokämpferin, die das eigene Regime auf absurde Weise gängelt. Wichtiger als der Erfolg der eigenen Spitzensportlerin bei der Weltmeisterschaft in Tiflis ist der islamischen Regierung, dass es auf der Judomatte keine Begegnung mit der Vertreterin Israels gibt. Denn eine Niederlage Irans darf dabei unter keinen Umständen riskiert werden. Erstmals führt mit Guy Nattiv ("Golda“) und Zar Amir ein israelisch-iranisches Duo die Regie bei einem Spielfilm.

Sportlich fair oder politisch gelenkt

Leila soll solange Sport treiben, wie es dem iranischen Regime gefällt. Die iranischen Judokämpferinnen müssen stets bereit sein, das politische Interesse über den persönlichen Erfolg zu stellen. So korrumpieren die iranischen Machthaber den Geist des Sports, demzufolge die Beste in einem fairen Wettkampf siegen soll. Die hervorragende Judoka Leila will aber kein Bauernopfer sein. In Rückblenden und auch während der Telefonate Leilas mit ihrem Mann im Iran wird deutlich, dass sie und ihr Umfeld liberal eingestellt sind. Sie glaubt aufrichtig an die freie Selbstbestimmung. Aber der Streit mit ihrer Trainerin fördert auch zutage, dass Leila durchaus weiß, wie lange das Regime schon Judotalente gängelt und Karrieren ausbremst.

In Schwarzweiß und dem engen 4:3-Bildformat gedreht, verbreiten die Aufnahmen rasch die dunkle, bedrückende Stimmung, die sich über das WM-Turnier legt. Wenn Leila am Austragungsort durch die langen Flure geht, kann die Trainerin sie überall abpassen oder ihr ein iranischer Funktionär auflauern, um sie mit neuen Drohungen zu überschütten.

Ein Wettkampf um die Freiheit

Leila und auch Maryam sind eindrucksvoll gespielte Charaktere, die mit dem Unrecht, das ihnen widerfährt, unterschiedlich verfahren. Leila will die Angst nicht siegen lassen, Maryam erlebt sich im politischen Würgegriff zeitweise als ohnmächtig. Beide Frauen wissen, dass zuhause Menschenleben in Gefahr sind. Leilas Mann versucht, mit dem Kind zu fliehen. In Tiflis paart sich für Leila die ohnehin große Spannung der Judo-Wettkämpfe mit der größeren, in der es um die pure Existenz geht. Auf beklemmende Weise vermittelt dieser intensive Spielfilm, wie das iranische System der Unterdrückung funktioniert und wie unglaublich schwer es für einzelne Personen ist, sich zu widersetzen.

Fazit: Das Regie-Duo Guy Nattiv und Zar Amir schildert in diesem beklemmenden Thriller, wie das iranische Regime in den Verlauf einer Judo-Weltmeisterschaft eingreift. Die beste iranische Judokämpferin soll ihre Chancen auf die Goldmedaille fallen lassen und das Turnier abbrechen, nur damit sie auf der Matte nicht auf die israelische Konkurrentin trifft. Aber die Judoka bietet dem Regime und der Trainerin die Stirn. Die Spannung steigt in der Atmosphäre existenzieller Bedrohung unerbittlich an.




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Zum Video: Tatami

Besetzung & Crew von "Tatami"

Land: Georgien, USA
Jahr: 2024
Genre: Thriller
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 01.08.2024
Regie: Zahra Amir Ebrahimi, Guy Nattiv
Darsteller: Arienne Mandi, Zahra Amir Ebrahimi, Jaime Ray Newman, Nadine Marshall, Lir Katz
Kamera: Todd Martin
Verleih: Wild Bunch

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