What Happens Later (2024)

"What Happens Later“: Im Wartesaal mit dem Ex

Die Schauspielerin und Regisseurin Meg Ryan hat ihre romantische Komödie der verstorbenen Nora Ephron gewidmet. Aus Ephrons Feder stammte die legendäre Liebeskomödie "Harry und Sally“, in der Meg Ryan glänzte. Sie spielte auch unter der Regie von Ephron in den RomComs "Schlaflos in Seattle“ und "E-Mail für Dich“. Aber kann Meg Ryan mit "What Happens Later“, einer Adaption des Theaterstücks "Shooting Star“ von Steven Dietz, das Genre wieder glänzen lassen wie vor 30 Jahren?

Gegensätze, die sich anziehen

Ein Schneesturm hat Willa und Bill, die in entgegensetzte Richtungen reisen, im Wartebereich eines Flughafens stranden lassen. Der Anzugträger Bill lässt sich nur zögerlich auf ein Geplänkel mit Willa ein, deren blonde Haarmähne und das mädchenhafte weiße Kleid erahnen lassen, dass sie immer noch wie früher alternativ angehaucht ist. Wenn die Masseurin und Esoterikerin Willa über Chakren spricht, reagiert der nüchterne Bill unwirsch. Wie zur Aufwärmung ziehen sich die beiden erst einmal gegenseitig auf.

Dem leicht flippigen Charme Willas aber kann Bill nicht ewig widerstehen. Er bemerkt zugleich die Melancholie in ihrem Blick. Warum, fragen sich die beiden, musste ihre Beziehung damals scheitern? Jetzt, in ihren 50ern, schauen sie mehr zurück auf das Leben als in die Zukunft, und was sie seit ihrer Trennung erreicht haben, lässt sie beide nicht vor Glück jubeln. Meg Ryan und David Duchovny spielen das gegensätzliche Paar überzeugend, das unter der Erleichterung, nicht mehr zusammen zu sein, doch noch knisternde Anziehung vorfindet. Die Erkenntnis über Missverständnisse und verpasste Chancen wiederum wirkt lebensnah und sorgt für eine wehmütige Stimmung.

Verhaltener Charme und Melancholie

Wie um Willas spirituelle Neigung zu spiegeln, leistet sich die Komödie augenzwinkernd eine Prise Magie. Die Durchsagen, die aus dem Lautsprecher erklingen, richten sich manchmal so direkt an diese beiden Passagiere, als schaute ihnen eine wohlwollende Macht von weit oben zu. Nur wenige andere Menschen kreuzen in den Gängen und Hallen des Flughafens auf. Diese Leere lässt den Schauplatz kulissenhaft wirken und verstärkt das leicht traumwandlerische Gefühl, das sich über die Handlung legt. Der inhaltlichen Spannung setzen auch unschlüssige Pausen zu, so dass sich der Charme dieser Begegnung nur verhalten entwickelt.

Fazit: Als Hauptdarstellerin und Regisseurin dieser romantischen Komödie huldigt Mey Ryan dem Genre, in dem sie in jungen Jahren schauspielerische Erfolge feierte. Sie stellt eine esoterisch veranlagte Frau dar, die in der Halle eines Flughafens unerwartet dem Mann begegnet, der sie vor 25 Jahren verließ und mit dem sie nun einen Schneesturm aussitzen muss. Ryans Figur und der nüchterne, von David Duchovny gespielte Charakter liefern sich spöttische Wortgefechte und entdecken, dass sie noch Gefühle füreinander hegen. Der romantische Charme kann sich während der melancholisch gefärbten Rückschau der beiden in der kulissenhaften Leere des Schauplatzes nur zögerlich entfalten.