Horizon (2024)
Horizon: An American Saga
Erster Teil der Western-Saga von Regisseur Kevin Costner.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 12 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In den Jahren um 1860 machen sich unzählige Menschen auf den Weg, um den Wilden Westen zu besiedeln. Einige werden von einem Plakat angelockt, das fruchtbares Land in einer aufstrebenden Gemeinde namens "Horizon“ verspricht. Sie schlagen ihre Zelte am Ufer des San-Pedro-Flusses im Südwesten auf, bauen erste Häuser. Doch die White-Mountain-Apachen greifen unbarmherzig an. Frances Kittredge (Sienna Miller) und ihre Tochter Elizabeth (Georgia MacPhail) überleben als einzige ihrer Familie. Der Kavallerieleutnant Trent (Sam Worthington) und seine Männer geleiten alle Überlebenden zum Camp Gallant, wo sie sich unter andere Siedler mischen.
Im Nordwesten des Landes spüren die Söhne der berüchtigten gesetzlosen Familie Sykes eine Frau (Jena Malone) auf, die ihren Vater schwer verletzt hat und mit dem gemeinsamen Baby geflohen ist. Zufällig läuft einer der Söhne dem Pferdehändler Hayes (Kevin Costner) über den Weg und zieht beim folgenden Showdown den Kürzeren. Hayes nimmt das Baby und die Prostituierte Marigold (Abbey Lee), in deren Obhut es zuletzt war, unter seine Fittiche und flieht, bevor der andere Sohn und seine Leute zuschlagen können.
Durch das Gebiet von Kansas zieht ein Treck von Planwagen. Der Anführer Matthew (Luke Wilson) hat alle Hände voll zu tun, um Konflikte zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft zu entschärfen. Von einer Anhöhe schauen indianische Späher herab. Wird es einen Angriff geben?
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Filmkritik
"Horizon“: Westwärts, wo es Land gibt
Seit den glorreichen Zeiten des Genres haben sich die Westernfilme ziemlich verändert. Einen Meilenstein setzte Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1990: Einmal ging es um die freundschaftliche Annäherung an einen indianischen Stamm, dessen Neugier für die Welt der Weißen, welche aber die Bisons abschlachten und sich das Land nehmen sollten. Auch in der epischen, als vierteilig geplanten Westernsaga "Horizon“, deren erster Film nun nach den Filmfestspielen von Cannes 2024 auch in deutsche Kinos kommt, schildert der Regisseur und Co-Autor Costner die Verdrängung und Dezimierung der indigenen Amerikaner.
Sein Blick auf die Besiedlung des Westens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist schonungslos, aber er stellt die Weißen, die unaufhaltsam herbeiströmen, dennoch nicht an den Pranger. Vielmehr huldigt Costner zugleich, wie in den alten Western üblich, den moralischen Werten der ersten Siedler, ihrem Familien- und Gemeinschaftssinn.
Die Sprache der Apachen
Dieser dreistündige Film erzählt verschiedene, beispielhafte Geschichten. Die Besiedlung wird im Wesentlichen als unkontrollierte Welle geschildert, die alles überflutet. Es gibt blutige Gemetzel mit den Apachen. Sie sind sich selbst nicht einig, wie sie sich den Neuankömmlingen gegenüber verhalten sollen. Ein besonnener Häuptling (Gregory Cruz) und sein kriegerisch gestimmter Sohn Pionsenay (Owen Crow Shoe) entzweien sich. Costner lässt die Apachen in ihrer eigenen Sprache sprechen, die Dialoge werden untertitelt. Auch sonst mutet seine Haltung oft zeitgemäß an, beispielsweise steckt er die unstete Prostituierte Marigold nicht in eine negative Schublade, sondern zeichnet sie als gutherzige Frau.
Parallel erzählte Geschichten
Gesetzlose, die Angst und Schrecken verbreiten, Einzelgänger, die Kavallerie, die Armen: Im Wilden Westen tummeln sich verschiedenste Figuren. Costner wechselt zwischen weit voneinander entfernten Schauplätzen. Es gibt keine Hauptperson, kein klares Zentrum, wodurch es dem Publikum nicht leicht fällt, emotional anzudocken.
Merkwürdig wirkt es, wenn sich Figuren unvermittelt in lange, unrealistisch anmutende Dialoge vertiefen. Die Landschaften mit den felsigen Tafelbergen lassen hingegen keine Wünsche offen. Uninteressant ist Costners sperriges Werk nicht, aber es dauert eine Weile, bis man sich auf die inhaltliche Vielfalt und die atmosphärischen Eigentümlichkeiten einstellt.
Fazit: Der Regisseur Kevin Costner pflegt im ersten Film seiner mehrteiligen Western-Saga einen differenzierten Blick auf die große Zeit der Siedlertrecks. An verschiedenen Schauplätzen blättert er exemplarisch die Ära der Landnahme und der blutigen Kämpfe gegen die zunehmend auf verlorenem Posten stehenden Native Americans auf. Er würdigt die moralischen Werte rechtschaffener Siedlerfamilien und -gruppen, zeigt aber auch Kriminalität, Profitgier, Gewalt gegen Frauen als Teil der Historie. Weil es so viele Figuren und Erzählstränge gibt, fällt es beim Zuschauen zunächst nicht leicht, sich auf das Geschehen einzustimmen.
Seit den glorreichen Zeiten des Genres haben sich die Westernfilme ziemlich verändert. Einen Meilenstein setzte Kevin Costners "Der mit dem Wolf tanzt“ im Jahr 1990: Einmal ging es um die freundschaftliche Annäherung an einen indianischen Stamm, dessen Neugier für die Welt der Weißen, welche aber die Bisons abschlachten und sich das Land nehmen sollten. Auch in der epischen, als vierteilig geplanten Westernsaga "Horizon“, deren erster Film nun nach den Filmfestspielen von Cannes 2024 auch in deutsche Kinos kommt, schildert der Regisseur und Co-Autor Costner die Verdrängung und Dezimierung der indigenen Amerikaner.
Sein Blick auf die Besiedlung des Westens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist schonungslos, aber er stellt die Weißen, die unaufhaltsam herbeiströmen, dennoch nicht an den Pranger. Vielmehr huldigt Costner zugleich, wie in den alten Western üblich, den moralischen Werten der ersten Siedler, ihrem Familien- und Gemeinschaftssinn.
Die Sprache der Apachen
Dieser dreistündige Film erzählt verschiedene, beispielhafte Geschichten. Die Besiedlung wird im Wesentlichen als unkontrollierte Welle geschildert, die alles überflutet. Es gibt blutige Gemetzel mit den Apachen. Sie sind sich selbst nicht einig, wie sie sich den Neuankömmlingen gegenüber verhalten sollen. Ein besonnener Häuptling (Gregory Cruz) und sein kriegerisch gestimmter Sohn Pionsenay (Owen Crow Shoe) entzweien sich. Costner lässt die Apachen in ihrer eigenen Sprache sprechen, die Dialoge werden untertitelt. Auch sonst mutet seine Haltung oft zeitgemäß an, beispielsweise steckt er die unstete Prostituierte Marigold nicht in eine negative Schublade, sondern zeichnet sie als gutherzige Frau.
Parallel erzählte Geschichten
Gesetzlose, die Angst und Schrecken verbreiten, Einzelgänger, die Kavallerie, die Armen: Im Wilden Westen tummeln sich verschiedenste Figuren. Costner wechselt zwischen weit voneinander entfernten Schauplätzen. Es gibt keine Hauptperson, kein klares Zentrum, wodurch es dem Publikum nicht leicht fällt, emotional anzudocken.
Merkwürdig wirkt es, wenn sich Figuren unvermittelt in lange, unrealistisch anmutende Dialoge vertiefen. Die Landschaften mit den felsigen Tafelbergen lassen hingegen keine Wünsche offen. Uninteressant ist Costners sperriges Werk nicht, aber es dauert eine Weile, bis man sich auf die inhaltliche Vielfalt und die atmosphärischen Eigentümlichkeiten einstellt.
Fazit: Der Regisseur Kevin Costner pflegt im ersten Film seiner mehrteiligen Western-Saga einen differenzierten Blick auf die große Zeit der Siedlertrecks. An verschiedenen Schauplätzen blättert er exemplarisch die Ära der Landnahme und der blutigen Kämpfe gegen die zunehmend auf verlorenem Posten stehenden Native Americans auf. Er würdigt die moralischen Werte rechtschaffener Siedlerfamilien und -gruppen, zeigt aber auch Kriminalität, Profitgier, Gewalt gegen Frauen als Teil der Historie. Weil es so viele Figuren und Erzählstränge gibt, fällt es beim Zuschauen zunächst nicht leicht, sich auf das Geschehen einzustimmen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Horizon"
Land: USAJahr: 2024
Genre: Western
Originaltitel: Horizon: An American Saga
Länge: 181 Minuten
Kinostart: 22.08.2024
Regie: Kevin Costner
Darsteller: Kevin Costner als Hayes Ellison, Abbey Lee als Marigold, Isabelle Fuhrman als Diamond Kittredge, Jena Malone als Ellen / Lucy, Sienna Miller als Frances Kittredge
Kamera: J. Michael Muro
Verleih: Tobis Film
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