Zwei zu Eins (2024)
2:1
Komödie über eine Hausgemeinschaft in der DDR des Jahres 1990, die aus einem Stollen eingelagertes Ostgeld entwendet und für eigene Zwecke nutzt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 17 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Im Sommer 1990 herrscht in Halberstadt gute Stimmung. Vor ihrem Wohnblock sitzen Maren (Sandra Hüller) und ihr Mann Robert (Max Riemelt) mit den Kindern und Nachbarn zusammen. Da taucht Volker (Ronald Zehrfeld) plötzlich wieder auf. Maren nimmt es ihm übel, dass er sich ohne ein Abschiedswort gen Westen aufgemacht hatte. Doch sie kann Volker, der mehr als nur ein guter alter Freund ist, auf Dauer nicht böse sein.
Es ist die Zeit der Währungsunion und privates Geldvermögen kann in D-Mark umgetauscht werden. Maren, Robert und Volker brechen mit Hilfe des NVA-Mannes Markowski (Peter Kurth) in den Stollen ein, in dem die DDR ihre wertlos gewordenen Geldscheine zum Verrotten eingelagert hat. Mit Rucksäcken voller Geld laufen sie der Wache davon. Zusammen mit den Nachbarn – unter ihnen die alte Käte (Ursula Werner) und der frühere Stasi-Mann Lunkewitz (Martin Brambach) - stellen sie einen florierenden Handel mit Westwaren auf die Beine, um aus den alten Scheinen noch Kapital zu schlagen. Dabei kommen auch 200- und 500-Mark-Scheine in Umlauf, die in der DDR zwar gedruckt, aber nie herausgegeben wurden…
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Filmkritik
"Zwei zu Eins“: Ran an den Geldschatz der DDR!
Natja Brunckhorst hat in 24 Jahren zwar einige Drehbücher geschrieben, aber erst einmal bei einem Spielfilm ("Alles in bester Ordnung“) Regie geführt. Was sie anpackt, muss sie wirklich interessieren. Für ihre neue Regiearbeit "Zwei zu Eins“ hat sich Brunckhorst einen Stoff aus der ehemaligen DDR ausgesucht, die im Sommer 1990 gerade noch existiert. Wegen der Währungsunion hat der Ost-Staat seine Geldscheine zum Verrotten in einen Stollen eingelagert, doch findige Menschen mit Rucksäcken verschaffen sich Zugang zum Versteck. Brunckhorst hat sich von solchen Fakten zu einem Heist-Movie im Stil einer leichten Sommerkomödie inspirieren lassen.
Mikrowellen im Überfluss
Dass es hier nicht darum geht, eine originelle Anekdote aus der deutsch-deutschen Geschichte billig auszuschlachten, merkt man dem vergnüglichen Film sofort an. Die Rollen sind nämlich mit Schauspielern und Schauspielerinnen besetzt, die aus der DDR stammen. Mit ihnen bekennt sich der Film zu einer ostdeutschen Perspektive auf die Geschehnisse des Jahres 1990. Die Gaunerkomödie persifliert auf pfiffige Weise die unrühmlichen Umstände, unter denen der Westen sozusagen die DDR eroberte. Warum sollen, so fragt sich die Nachbarschaft in Halberstadt, die alten Geldscheine im Stollen verrotten, wo doch täglich Westverkäufer an den Türen klingeln und ihre Mikrowellen und Kaffeemaschinen feilbieten? Die Menschen ahnen, dass der wirtschaftliche Niedergang mit Arbeitslosigkeit und Betriebsschließungen bevorsteht. Die Passage, in der sie entdecken, für wen die örtliche Fabrik produzierte und was sie jetzt noch wert sein soll, fällt schmerzlich aus. Mit ihrem bitteren Ernst setzt sie einen Kontrast zum vergleichsweise harmlosen Schelmenstück der Nachbarschaft.
Sandra Hüller als fröhliche Frau
Über weite Strecken sieht man die Leute Kartons mit Westwaren in die Wohnungen hieven - und wieder heraus in Transportfahrzeuge zum Weiterverkauf. Es gibt lustige Dialoge, zum Beispiel wenn der Ex-Stasimann weiß, wer sicher vertrauenswürdig ist. Sandra Hüller spielt Maren als fröhliche, unbeschwerte Frau, Peter Kurth und Ursula Werner stellen ihre Figuren als sympathische Originale dar. Dennoch ist die Komödie nicht makellos. Es fehlt ihr deutlich an Tempo. Die Dreiecksliebe wirkt aufgepfropft. Die Filmmusik besteht wenig passend aus englischen Songs mit Blues- und Folk-Einschlag. Sehenswert aber ist der Film mit seiner originellen Geschichte und dem im Großen und Ganzen authentischen Blick allemal.
Fazit: In einem Stollen der untergehenden DDR liegt im Sommer 1990 ein riesiger Geldschatz. Es wäre doch schade, die DDR-Banknoten einfach verrotten zu lassen, denken sich ein paar Freunde. Wie sie mit den Nachbarn einen schwunghaften Handel aufziehen und den Kapitalisten aus dem Westen ein Schnippchen schlagen, erzählt Katja Brunckhorsts pfiffige, unbeschwerte Gaunerkomödie. Sandra Hüller, Roland Zehrfeld, Max Riemelt, Ursula Werner spielen mit diebischer Freude ostdeutsche Charaktere, die in der Wendezeit ihren Chancen nachhelfen.
Natja Brunckhorst hat in 24 Jahren zwar einige Drehbücher geschrieben, aber erst einmal bei einem Spielfilm ("Alles in bester Ordnung“) Regie geführt. Was sie anpackt, muss sie wirklich interessieren. Für ihre neue Regiearbeit "Zwei zu Eins“ hat sich Brunckhorst einen Stoff aus der ehemaligen DDR ausgesucht, die im Sommer 1990 gerade noch existiert. Wegen der Währungsunion hat der Ost-Staat seine Geldscheine zum Verrotten in einen Stollen eingelagert, doch findige Menschen mit Rucksäcken verschaffen sich Zugang zum Versteck. Brunckhorst hat sich von solchen Fakten zu einem Heist-Movie im Stil einer leichten Sommerkomödie inspirieren lassen.
Mikrowellen im Überfluss
Dass es hier nicht darum geht, eine originelle Anekdote aus der deutsch-deutschen Geschichte billig auszuschlachten, merkt man dem vergnüglichen Film sofort an. Die Rollen sind nämlich mit Schauspielern und Schauspielerinnen besetzt, die aus der DDR stammen. Mit ihnen bekennt sich der Film zu einer ostdeutschen Perspektive auf die Geschehnisse des Jahres 1990. Die Gaunerkomödie persifliert auf pfiffige Weise die unrühmlichen Umstände, unter denen der Westen sozusagen die DDR eroberte. Warum sollen, so fragt sich die Nachbarschaft in Halberstadt, die alten Geldscheine im Stollen verrotten, wo doch täglich Westverkäufer an den Türen klingeln und ihre Mikrowellen und Kaffeemaschinen feilbieten? Die Menschen ahnen, dass der wirtschaftliche Niedergang mit Arbeitslosigkeit und Betriebsschließungen bevorsteht. Die Passage, in der sie entdecken, für wen die örtliche Fabrik produzierte und was sie jetzt noch wert sein soll, fällt schmerzlich aus. Mit ihrem bitteren Ernst setzt sie einen Kontrast zum vergleichsweise harmlosen Schelmenstück der Nachbarschaft.
Sandra Hüller als fröhliche Frau
Über weite Strecken sieht man die Leute Kartons mit Westwaren in die Wohnungen hieven - und wieder heraus in Transportfahrzeuge zum Weiterverkauf. Es gibt lustige Dialoge, zum Beispiel wenn der Ex-Stasimann weiß, wer sicher vertrauenswürdig ist. Sandra Hüller spielt Maren als fröhliche, unbeschwerte Frau, Peter Kurth und Ursula Werner stellen ihre Figuren als sympathische Originale dar. Dennoch ist die Komödie nicht makellos. Es fehlt ihr deutlich an Tempo. Die Dreiecksliebe wirkt aufgepfropft. Die Filmmusik besteht wenig passend aus englischen Songs mit Blues- und Folk-Einschlag. Sehenswert aber ist der Film mit seiner originellen Geschichte und dem im Großen und Ganzen authentischen Blick allemal.
Fazit: In einem Stollen der untergehenden DDR liegt im Sommer 1990 ein riesiger Geldschatz. Es wäre doch schade, die DDR-Banknoten einfach verrotten zu lassen, denken sich ein paar Freunde. Wie sie mit den Nachbarn einen schwunghaften Handel aufziehen und den Kapitalisten aus dem Westen ein Schnippchen schlagen, erzählt Katja Brunckhorsts pfiffige, unbeschwerte Gaunerkomödie. Sandra Hüller, Roland Zehrfeld, Max Riemelt, Ursula Werner spielen mit diebischer Freude ostdeutsche Charaktere, die in der Wendezeit ihren Chancen nachhelfen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Zwei zu Eins"
Land: DeutschlandJahr: 2024
Genre: Komödie
Originaltitel: 2:1
Länge: 116 Minuten
Kinostart: 25.07.2024
Regie: Natja Brunckhorst
Darsteller: Sandra Hüller als Maren, Max Riemelt als Robert, Ronald Zehrfeld als Volker, Ursula Werner als Käte, Peter Kurth als Markowski
Kamera: Martin Langer
Verleih: Warner Bros.
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