The Bikeriders (2023)
Prominent besetztes Krimi-Drama mit Hauptdarsteller Tom Hardy als Mitglied einer gefürchteten Biker-Gang im Chicago der 1960er-Jahre.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Benny (Austin Butler) gehört voller Leidenschaft den Vandals an, einem Biker-Club, für den er alles tun würde. Es sind die 1960er im Mittleren Westen der USA und Biker-Gangs sind in den verstaubten Orten gefürchtet. Der Anführer der Vandals ist der raubeinige Johnny (Tom Hardy). Doch Johnny kann den Club nicht ewig führen und sucht einen würdigen Nachfolger. Der charismatische Benny scheint der perfekte Kandidat zu sein, aber genau das stellt sich als Problem heraus. Denn die Vandals sind mittlerweile ein Haufen krimineller Männer, die auch vor Gewalt und Straftaten nicht zurückschrecken. Mit ihren fragwürdigen Methoden haben sie die Polizei, die Justiz und rivalisierende Banden gegen sich aufgebracht. Bennys Frau Kathy (Jodie Comer) sieht die Entwicklungen mit wachsender Sorge.
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Filmkritik
Wahrheit und Fiktion
Schon häufiger befasste sich der 45-jährige Regisseur Jeff Nichols in seinen Filmen mit Grenzgängern und Außenseitern, darunter in seinem gefeierten Drama "Take Shelter“ von 2012. In "The Bikeriders“ beschwört er den Mythos der legendären Motorradszene in den USA der 60er- und 70er-Jahre mit all ihren Gangs und Clubs. Wahrheit und Fiktion geben sich in "The Bikeriders“ die Hand, da Nichols geschickt mit eben jenen Legenden spielt – gleichzeitig aber auch an reale Begebenheiten und Überliefertes anknüpft. So sind etwa die Vandals rein erfunden, es hat sie nie gegeben.
Gleichwohl aber gab es zum Beispiel den im Film auftretenden Reporter Danny Lyon, der in den 60ern das Leben in einer Biker-Gang porträtierte und fotografisch dokumentierte. Sein im darauffolgenden Jahrzehnt erschienener Bildband lieferte die namentliche Vorlage für Nichols sechsten abendfüllenden Film. Ebenso wie Lyon zeigt Nichols den Alltag innerhalb einer verschworenen Gemeinschaft von Außenseitern, die ihre Leidenschaften und Interessen miteinander teilen: Asphalt, Geschwindigkeit, Motorräder, Frauen, Gewalt und Alkohol. Eine von Schweiz und Staub geprägte Subkultur.
Aus dem Blickwinkel der Freundin
Die gegensätzlichen Protagonisten Benny und Johnny sind interessante, spannend gezeichnete Zeitgenossen. Ihre inneren Haltungen und Motivationen könnten unterschiedlicher nicht sein. Butler und Hardy sind stark in ihren Rollen, doch der heimliche Star ist Jodie Comer als Bennys Partnerin. Die immer stärker aus dem Ruder laufenden Geschehnisse zunehmend aus ihrer – außenstehenden – Perspektive zu schildern, ist ein geschickter Schachzug von Nichols.
Zuletzt durchweht "The Bikeriders“ ein Hauch von Abgesang und Schwermut. So, wie es in vielen Filmen über jugendliches Aufbegehren, kurzzeitige Bewegungen und Rebellion der Fall ist. Bisweilen verliert sich der Regisseur in seiner Nostalgie allerdings etwas zu sehr in Schwärmerei und Romantisierung einer Zeit, die eben nicht nur von Freiheit und dem "Alles ist möglich“-Gedanken geprägt war – sondern ebenso so von unnötiger Gewalt und brutalen Bandenkriegen, die viele Opfer forderten.
Fazit: Mit Akribie und Liebe zur detailreichen Schilderung umgesetztes Porträt einer amerikanischen, in den 60er-Jahren aktiven Motorradgang, die gesellschaftliche Regeln ablehnt. Toll gespielt und temporeich inszeniert, neigt der Film mitunter zu einer unnötigen Verklärung und Beschönigung des Gang-Daseins.
Schon häufiger befasste sich der 45-jährige Regisseur Jeff Nichols in seinen Filmen mit Grenzgängern und Außenseitern, darunter in seinem gefeierten Drama "Take Shelter“ von 2012. In "The Bikeriders“ beschwört er den Mythos der legendären Motorradszene in den USA der 60er- und 70er-Jahre mit all ihren Gangs und Clubs. Wahrheit und Fiktion geben sich in "The Bikeriders“ die Hand, da Nichols geschickt mit eben jenen Legenden spielt – gleichzeitig aber auch an reale Begebenheiten und Überliefertes anknüpft. So sind etwa die Vandals rein erfunden, es hat sie nie gegeben.
Gleichwohl aber gab es zum Beispiel den im Film auftretenden Reporter Danny Lyon, der in den 60ern das Leben in einer Biker-Gang porträtierte und fotografisch dokumentierte. Sein im darauffolgenden Jahrzehnt erschienener Bildband lieferte die namentliche Vorlage für Nichols sechsten abendfüllenden Film. Ebenso wie Lyon zeigt Nichols den Alltag innerhalb einer verschworenen Gemeinschaft von Außenseitern, die ihre Leidenschaften und Interessen miteinander teilen: Asphalt, Geschwindigkeit, Motorräder, Frauen, Gewalt und Alkohol. Eine von Schweiz und Staub geprägte Subkultur.
Aus dem Blickwinkel der Freundin
Die gegensätzlichen Protagonisten Benny und Johnny sind interessante, spannend gezeichnete Zeitgenossen. Ihre inneren Haltungen und Motivationen könnten unterschiedlicher nicht sein. Butler und Hardy sind stark in ihren Rollen, doch der heimliche Star ist Jodie Comer als Bennys Partnerin. Die immer stärker aus dem Ruder laufenden Geschehnisse zunehmend aus ihrer – außenstehenden – Perspektive zu schildern, ist ein geschickter Schachzug von Nichols.
Zuletzt durchweht "The Bikeriders“ ein Hauch von Abgesang und Schwermut. So, wie es in vielen Filmen über jugendliches Aufbegehren, kurzzeitige Bewegungen und Rebellion der Fall ist. Bisweilen verliert sich der Regisseur in seiner Nostalgie allerdings etwas zu sehr in Schwärmerei und Romantisierung einer Zeit, die eben nicht nur von Freiheit und dem "Alles ist möglich“-Gedanken geprägt war – sondern ebenso so von unnötiger Gewalt und brutalen Bandenkriegen, die viele Opfer forderten.
Fazit: Mit Akribie und Liebe zur detailreichen Schilderung umgesetztes Porträt einer amerikanischen, in den 60er-Jahren aktiven Motorradgang, die gesellschaftliche Regeln ablehnt. Toll gespielt und temporeich inszeniert, neigt der Film mitunter zu einer unnötigen Verklärung und Beschönigung des Gang-Daseins.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "The Bikeriders"
Land: USAJahr: 2023
Genre: Drama, Krimi
Länge: 116 Minuten
Kinostart: 20.06.2024
Regie: Jeff Nichols
Darsteller: Jodie Comer als Kathy, Austin Butler als Benny, Tom Hardy als Johnny, Michael Shannon als Zipco, Mike Faist als Danny
Kamera: Adam Stone
Verleih: Universal Pictures International
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