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Omen (2024)

Augure

In diesem Drama besucht ein Mann aus Belgien seine kongolesische Heimat, stößt dort aber auf die Ablehnung seiner Familie.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
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Koffi (Marc Zinga) hat seine Eltern im Kongo seit 18 Jahren nicht mehr besucht. Er lebt in Belgien mit seiner Frau Alice (Lucie Debay). Das frisch verheiratete Paar erwartet Zwillinge. Koffi reist nun mit Alice in den Kongo, um den Segen seiner Eltern für die Trauung zu erbitten. Er bringt ein paar tausend Euro Aussteuer mit, wie es die Tradition erfordert, hat Swahili gelernt und sich das Haar geschnitten. Die Begrüßung im heimatlichen Dorf fällt jedoch frostig aus. Das Haar ist nicht kurz genug, wie ein Onkel bemängelt.

Den Vater, der in einer Mine arbeitet, kann Koffi nicht erreichen. Die Mutter Mujila (Yves-Marina Gnahoua) ist sehr reserviert. Und dann bekommt Koffi Nasenbluten, als er ein Baby aus der Verwandtschaft auf dem Arm hält. Sofort herrscht Aufruhr und Koffi wird beschimpft und verstoßen, weil sein Blut Unheil bringt. Koffi gilt nämlich von Geburt an als "Zabolo“, was Fleck des Teufels bedeutet. In der Stadt trifft Koffi seine Schwester Tshala (Ellane Umuhire), die ihre eigenen Wege geht und auf den Aberglauben nichts gibt. Als Monate später die Beerdigung seines Vaters ansteht, benötigt Koffi die Hilfe des Straßenjungen Paco (Marcel Otete Kabeya), der ebenfalls ein Ausgestoßener ist.

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"Omen“: Ein Geächteter kehrt zurück

Der aus dem Kongo stammende Held dieses Dramas lebt schon viele Jahre in Belgien, wo er nun geheiratet hat und Vater wird. Der Segen seiner Eltern ist ihm wichtig, so wie es die Tradition vorschreibt. Doch bei seinem Besuch lebt der alte Aberglaube wieder auf, wonach er von Geburt an das Zeichen des Teufels trägt. Auch Baloji, der aus dem Kongo stammende, in Belgien lebende Regisseur und Drehbuchautor von "Omen“, wurde früh als andersartig stigmatisiert. Der Name Baloji bedeutet auf Swahili Zauberer oder Hexer.

Hexen, Hexer und Verhexte

Das Spielfilmdebüt des Filmemachers und Künstlers Baloji ist ein Drama, das auf kreative Weise magischen Realismus und Fantasie in die Handlung einflicht. Diese kreist hauptsächlich um Koffi selbst, der seine Angehörigen im Kongo besucht, widmet aber auch seiner Schwester Tshala, seiner Mutter Mujila und dem Straßenjungen Paco jeweils ein Kapitel. Alle vier sind aus unterschiedlichen Gründen von Ausgrenzung betroffen. Im Laufe des Films erfährt man so auch, wie Ächtung weitergegeben wird von einer Generation zur nächsten.

Stilelemente aus Folklore und Karneval

Baloji geht kritisch mit den Traditionen und den strengen Regeln der kongolesischen Gesellschaft um. Frauen haben, wie die Geschichte von Mujila zeigt, wenig zu melden. Tshala, die vom Land in die Stadt gezogen ist, emanzipiert sich, indem sie sich von ihren Eltern entfernt. Trotz der kritischen Haltung baut Baloji folkloristische Elemente mit Geistern und Traumfiguren in die Geschichte ein. Sein Film ähnelt in diesem Punkt dem Drama "Mami Wata“, einem weiteren Beispiel des jungen afrikanischen Kinos, das sich das Korsett westlicher Erzählkonventionen nicht anlegt.

Baloji betrachtet das Filmemachen als Möglichkeit, auch seine Leidenschaft für Musik, Mode und Kunst auszuleben. So entwarf er beispielsweise, gemeinsam mit Elke Hoste, die fantasievollen Kostüme. Dabei griff er Elemente aus Zentralafrika, aber auch aus dem Karneval auf, wie er in Belgien und in New Orleans gefeiert wird. Eine traumwandlerische Szene entpuppt sich als Version des Märchens "Hänsel und Gretel“. Die Gefühle der Menschen drücken sich oft in geheimnisvollen Visionen und Träumen aus. So reitet eine schwarz gekleidete Frau durch die Wüste, Vogelscheuchen brennen, Trauernde auf einer Matratze sind von Wasser – vielleicht Tränen, vielleicht der Fluss des Lebens – umspült.

Fazit: Das Spielfilmdebüt des aus dem Kongo stammenden Filmemachers Baloji erweist sich als spannendes und mit künstlerischer Kreativität inszeniertes Drama. Es handelt von einem jungen Mann, der aus Belgien mit seiner Frau in die Heimat kommt, um den Segen der Eltern für die Heirat zu erbitten. Doch ein Aberglaube, wonach er von Geburt an den Fleck des Teufels trägt, schwelt dort weiter. Rigide Traditionen machen auch der Mutter und der Schwester des Helden sowie einem Straßenjungen zu schaffen. Baloji verbindet Gesellschaftskritik mit afrikanischem Traditionsbewusstsein, indem er magischen Realismus in die Handlung einfließen lässt.












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Besetzung & Crew von "Omen"

Land: Belgien, Kongo, Niederlande
Jahr: 2024
Genre: Drama
Originaltitel: Augure
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 04.04.2024
Regie: Baloji
Darsteller: Marc Zinga, Yves-Marina Gnahoua, Marcel Otete Kabeya, Eliane Umuhire, Lucie Debay
Kamera: Joachim Philippe
Verleih: Grandfilm

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