OPUS - Ryuichi Sakamoto (2023)
Ryuichi Sakamoto | Opus
Abschied in filmsicher Form von Ryuichi Sakamoto, dem großen, 2023 verstorbenen japanischen Musiker und Pianisten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Anfang 2023 verstarb der begnadete Komponist und Produzent Ryuichi Sakamoto nach jahrelanger Krebserkrankung. Seine musikalische Laufbahn startete Sakamoto in den 70er-Jahren beim Yellow Magic Orchestra (YMO), einer wegweisenden Formation in der elektronischen Musik. Im Anschluss daran begann Sakamoto seine erfolgreiche Sololaufbahn, in deren Verlauf er mit zahlreichen Pop- und Jazzkünstlern zusammenarbeite und etliche gefeierte Filmsoundtracks komponierte. Darunter "Der letzte Kaiser“ und "Little Buddha“. Ende 2022, bereits deutlich vom Krebs gezeichnet, spielte Sakamoto ein Abschiedskonzert. Die Doku "Opus“ würdigt dieses besondere Solo-Konzertereignis.
Bildergalerie zum Film "OPUS - Ryuichi Sakamoto"
Hier streamen
Filmkritik
Ein Musiker und sein Flügel "Opus“
zeigt kein gewöhnliches Abschiedskonzert. Wir sehen Ryuichi Sakamoto nicht etwa in einem riesigen Konzertsaal mit einer jubelnden Menschenmenge oder zumindest vor einem kleinen, ausgewählten Hörerkreis. Zu sehen und zu hören ist nur er, am Flügel sitzend. Auf ein Publikum wurde verzichtet. Aufgenommen wurde "Opus“ im Studio 509 im NHK Broadcast Center in Tokio, das Sakamoto so sehr für seine herausragende Akustik schätzte. Da man weiß, dass der Musiker nur wenige Monate nach dieser Aufzeichnung sterben würde, liegt eine besonders bedrückende Atmosphäre der Vergänglichkeit und Schwermut über dem Gezeigten.
Bewusste Reduktion
Dazu trägt auch die Optik bei. Die edlen und gestochen scharfen, aber eben auch strengen Schwarz-Weiß-Bilder verstärken die melancholische Grund- und Abschiedsstimmung. Neo Sora, Sakamotos Sohn und Regisseurs von "Opus“, beweist Vielseitigkeit und Kreativität bei seinen Einstellungen und der Kameraarbeit. Er filmt den ganz in der Musik versunkenen Vater mal seitlich, mal frontal, mal aus der Ferne und mal in beeindruckenden Nahaufnahmen. Ergänzt durch Split-Screens. Die Detailbilder von Sakamotos Gesicht oder auch seinen filigran über die Tasten schwebenden Fingern, präsentieren einen zwar geschwächten, aber wie gewohnt hochkonzentriert und akribisch aufspielenden Künstler – angetrieben vom eigenen Perfektionismus.
Durch die Konzentration auf Sakamotos Musik fehlt es an einordnenden Hintergrundinfos und sonstigen, typischen Doku-Elementen, wie Interviews oder Archivaufnahmen. Die Reduktion und jener Minimalismus machen den Film vermutlich daher nur für ein ausgewähltes Kinopublikum und Sakamoto-Fans interessant, die bereits mit seinem Leben und Werk vertraut sind. Wer sich allerdings darauf einlässt, kommt in den Genuss einiger der wichtigsten Stücke aus allen Karrierephasen: vom "Little Buddha“-Soundtrack und zentralen YMO-Werken ("Too Pong“) über seine Experimente aus den 90ern ("BTTB“) bis hin zu aktuellen Stücken aus seinem Abschiedsalbum "12“ von 2023.
Fazit: Minimalistische, auf das Wesentliche beschränkte Doku, die sich ganz auf den Künstler Ryuichi Sakamoto und sein facettenreiches Werk konzentriert.
zeigt kein gewöhnliches Abschiedskonzert. Wir sehen Ryuichi Sakamoto nicht etwa in einem riesigen Konzertsaal mit einer jubelnden Menschenmenge oder zumindest vor einem kleinen, ausgewählten Hörerkreis. Zu sehen und zu hören ist nur er, am Flügel sitzend. Auf ein Publikum wurde verzichtet. Aufgenommen wurde "Opus“ im Studio 509 im NHK Broadcast Center in Tokio, das Sakamoto so sehr für seine herausragende Akustik schätzte. Da man weiß, dass der Musiker nur wenige Monate nach dieser Aufzeichnung sterben würde, liegt eine besonders bedrückende Atmosphäre der Vergänglichkeit und Schwermut über dem Gezeigten.
Bewusste Reduktion
Dazu trägt auch die Optik bei. Die edlen und gestochen scharfen, aber eben auch strengen Schwarz-Weiß-Bilder verstärken die melancholische Grund- und Abschiedsstimmung. Neo Sora, Sakamotos Sohn und Regisseurs von "Opus“, beweist Vielseitigkeit und Kreativität bei seinen Einstellungen und der Kameraarbeit. Er filmt den ganz in der Musik versunkenen Vater mal seitlich, mal frontal, mal aus der Ferne und mal in beeindruckenden Nahaufnahmen. Ergänzt durch Split-Screens. Die Detailbilder von Sakamotos Gesicht oder auch seinen filigran über die Tasten schwebenden Fingern, präsentieren einen zwar geschwächten, aber wie gewohnt hochkonzentriert und akribisch aufspielenden Künstler – angetrieben vom eigenen Perfektionismus.
Durch die Konzentration auf Sakamotos Musik fehlt es an einordnenden Hintergrundinfos und sonstigen, typischen Doku-Elementen, wie Interviews oder Archivaufnahmen. Die Reduktion und jener Minimalismus machen den Film vermutlich daher nur für ein ausgewähltes Kinopublikum und Sakamoto-Fans interessant, die bereits mit seinem Leben und Werk vertraut sind. Wer sich allerdings darauf einlässt, kommt in den Genuss einiger der wichtigsten Stücke aus allen Karrierephasen: vom "Little Buddha“-Soundtrack und zentralen YMO-Werken ("Too Pong“) über seine Experimente aus den 90ern ("BTTB“) bis hin zu aktuellen Stücken aus seinem Abschiedsalbum "12“ von 2023.
Fazit: Minimalistische, auf das Wesentliche beschränkte Doku, die sich ganz auf den Künstler Ryuichi Sakamoto und sein facettenreiches Werk konzentriert.
Björn Schneider
Besetzung & Crew von "OPUS - Ryuichi Sakamoto"
Land: JapanJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Ryuichi Sakamoto | Opus
Länge: 103 Minuten
Kinostart: 28.03.2024
Regie: Neo Sora
Darsteller: Ryuichi Sakamoto
Kamera: Bill Kirstein
Verleih: Rapid Eye Movies