Die Q ist ein Tier (2023)
The All Is One
In dieser Satire über Fleischkonsum führt eine Sabotageaktion gegen einen Schlachthofbetreiber zu polizeilichen Ermittlungen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im niedersächsischen Mahrendorf wurden Schlachtabfälle vor dem Haus des Schlachthofbesitzers Werner Haas (Martin König) ausgekippt. Die Polizistin Helena (Anna Pfingsten) und ihr Kollege Thorben (Martin Timmy Haberger) ermitteln. Auch die Nachwuchsjournalistin Emily (Annaleen Frage) von der örtlichen Zeitung beginnt zu recherchieren: Haas hat eine Erweiterung des Schlachtbetriebs beantragt, aber die Gemeinde will eine Bürgerbeteiligung am Verfahren vermeiden. Das Polizeiduo befragt das Personal des Schlachthofs ebenso wie Aktivist*innen aus dem Spektrum des Tierschutzes. Sie bekommen wiederholt zu hören, dass die Schweine bei der Schlachtung leiden, die Arbeitsbedingungen fragwürdig sind, die Fleischproduktion im industriellen Maßstab insgesamt verwerflich sei. Emilys Artikel stoßen auf großes Interesse, während die Polizei scheinbar im Dunkeln tappt.
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Filmkritik
"Die Q ist ein Tier“: Ein Krimi über Fleisch
An diesem Spielfilm, der sich im Untertitel "Eine philosophisch politische Gesellschaftssatire“ nennt, ist vieles ungewöhnlich. Als einem Schlachthofbetreiber heimlich Schlachtabfälle in den Vorgarten gekippt werden, ermittelt die Polizei. Aber was sie von Anwohnern, Tierschutzaktivisten und im Schlachtbetrieb Beschäftigten mehrheitlich zu hören bekommt, verweist auf ein größeres Unrecht. Wie zeitgemäß ist es noch, Tiere zu schlachten, und wie grausam sind die Bedingungen, unter denen das geschieht? Die Spurensuche gerät zur Lehrstunde für das Publikum. "Die Q ist ein Tier“ wurde, wie der Abspann verrät, von der Agentur für Arbeit gefördert. Der Film des Regisseurs Tobias Schönenberg und der Drehbuchautorin Hilal Sezgin entstand nämlich im Rahmen eines Weiterbildungslehrgangs der Tobby Holzinger Filmproduktion.
Vielstimmiges Plädoyer für Tierrechte
Hilal Sezgin hat Bücher verfasst, in denen sie für Tierrechte und eine vegane Ernährung plädiert. Sie betreibt auch einen Lebenshof für ausrangierte Nutztiere. Den diversen Filmcharakteren, die der Polizei erklären, was sie vom Schlachthof halten, legt sie hier die ganze Vielfalt an Argumenten gegen die Haltung und Schlachtung von Nutztieren in den Mund. Ginge es nach den Bewohnern von Mahrendorf, würde der örtliche Schlachtbetrieb zumindest seine Kapazität nicht mehr erweitern dürfen. Der Film zeigt nebenbei auch mit der Person einer jungen Journalistin, die in der Gemeindeverwaltung recherchiert, wie wichtig die Presse als Informationsmedium ist. Denn ohne Öffentlichkeit blühen Missstände und Mauscheleien, hat die Profitgier leichtes Spiel.
Mit einfachen Mitteln gestaltet
Stilistisch ist der Film sehr einfach gehalten. Die Polizei steht oder sitzt den Personen gegenüber, die sie einzeln befragt. Dabei sagen die zwei Beamt*innen kaum etwas, während ihre Gegenüber ausführlich ihre Meinung äußern. Langweilig wirkt diese Dramaturgie jedoch nicht, denn die Ausgangsfrage, wer die Schlachtabfälle in den Vorgarten gekippt hat, sorgt auch für spannenden Suspense, je mehr sich die Gespräche von ihr wegbewegen. Manches, was gesagt wird, wirkt aus dem Leben gegriffen, zum Beispiel die Klage einer jungen Tierrechtlerin über die Verwandtschaft, die über ihre vegane Ernährung herzieht. Insgesamt verpackt der Film ein aktuelles Thema in zwar anspruchslos gestaltete, aber dennoch anregende Unterhaltung.
Fazit: Die Drehbuchautorin Hilal Sezgin und der Regisseur Tobias Schönenberg verwenden in ihrem satirischen Drama eine polizeiliche Ermittlung als Vorwand, um zahlreiche Charaktere gegen die industrielle Fleischproduktion plädieren zu lassen. Die Vielfalt der gelieferten Argumente erweist sich als kurzweilig und interessant, ebenso wie der Hinweis, wie wichtig die Wächterfunktion der Presse in einer demokratischen Gesellschaft ist. Gestalterisch aber geht dieses Produkt einer filmischen Weiterbildung nicht über einfache Dialogszenen hinaus.
An diesem Spielfilm, der sich im Untertitel "Eine philosophisch politische Gesellschaftssatire“ nennt, ist vieles ungewöhnlich. Als einem Schlachthofbetreiber heimlich Schlachtabfälle in den Vorgarten gekippt werden, ermittelt die Polizei. Aber was sie von Anwohnern, Tierschutzaktivisten und im Schlachtbetrieb Beschäftigten mehrheitlich zu hören bekommt, verweist auf ein größeres Unrecht. Wie zeitgemäß ist es noch, Tiere zu schlachten, und wie grausam sind die Bedingungen, unter denen das geschieht? Die Spurensuche gerät zur Lehrstunde für das Publikum. "Die Q ist ein Tier“ wurde, wie der Abspann verrät, von der Agentur für Arbeit gefördert. Der Film des Regisseurs Tobias Schönenberg und der Drehbuchautorin Hilal Sezgin entstand nämlich im Rahmen eines Weiterbildungslehrgangs der Tobby Holzinger Filmproduktion.
Vielstimmiges Plädoyer für Tierrechte
Hilal Sezgin hat Bücher verfasst, in denen sie für Tierrechte und eine vegane Ernährung plädiert. Sie betreibt auch einen Lebenshof für ausrangierte Nutztiere. Den diversen Filmcharakteren, die der Polizei erklären, was sie vom Schlachthof halten, legt sie hier die ganze Vielfalt an Argumenten gegen die Haltung und Schlachtung von Nutztieren in den Mund. Ginge es nach den Bewohnern von Mahrendorf, würde der örtliche Schlachtbetrieb zumindest seine Kapazität nicht mehr erweitern dürfen. Der Film zeigt nebenbei auch mit der Person einer jungen Journalistin, die in der Gemeindeverwaltung recherchiert, wie wichtig die Presse als Informationsmedium ist. Denn ohne Öffentlichkeit blühen Missstände und Mauscheleien, hat die Profitgier leichtes Spiel.
Mit einfachen Mitteln gestaltet
Stilistisch ist der Film sehr einfach gehalten. Die Polizei steht oder sitzt den Personen gegenüber, die sie einzeln befragt. Dabei sagen die zwei Beamt*innen kaum etwas, während ihre Gegenüber ausführlich ihre Meinung äußern. Langweilig wirkt diese Dramaturgie jedoch nicht, denn die Ausgangsfrage, wer die Schlachtabfälle in den Vorgarten gekippt hat, sorgt auch für spannenden Suspense, je mehr sich die Gespräche von ihr wegbewegen. Manches, was gesagt wird, wirkt aus dem Leben gegriffen, zum Beispiel die Klage einer jungen Tierrechtlerin über die Verwandtschaft, die über ihre vegane Ernährung herzieht. Insgesamt verpackt der Film ein aktuelles Thema in zwar anspruchslos gestaltete, aber dennoch anregende Unterhaltung.
Fazit: Die Drehbuchautorin Hilal Sezgin und der Regisseur Tobias Schönenberg verwenden in ihrem satirischen Drama eine polizeiliche Ermittlung als Vorwand, um zahlreiche Charaktere gegen die industrielle Fleischproduktion plädieren zu lassen. Die Vielfalt der gelieferten Argumente erweist sich als kurzweilig und interessant, ebenso wie der Hinweis, wie wichtig die Wächterfunktion der Presse in einer demokratischen Gesellschaft ist. Gestalterisch aber geht dieses Produkt einer filmischen Weiterbildung nicht über einfache Dialogszenen hinaus.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Die Q ist ein Tier"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: The All Is One
Länge: 81 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 16.05.2024
Regie: Tobias Schönenberg
Darsteller: Anna Pfingsten als Helena Spahn, Martin Timmy Haberger als Thorben Kugler, Annaleen Frage als Emily Hahn, Martín König als Werner Haas, Reiki von Carlowitz als Michaela Petzold
Kamera: Timo Sonnenschein
Verleih: Drop-Out Cinema eG
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