Eureka (2024)
Abenteurer im Goldrausch, Banditen und Westernhelden, ausgebrannte Reservats-Polizeibeamte. Das alles steckt im epischen, episodenartig angelegten Experimental-Drama "Eureka“.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Erschöpft von der Monotonie und der Langeweile ihres Lebens im Pine Ridge Reservat in South Dakota, beschließt Sadie (Sadie LaPointe), sich auf eine außergewöhnliche und geheimnisvolle Reise zu begeben. Mithilfe eines besonderen Tranks, den ihr Großvater gebraut hat, erfährt sie, wie sie ihren Geist von ihrem Körper trennen und durch verschiedene Zeiten reisen kann. Es ist der Beginn eines Trips durch Zeit und Raum zwischen den Dekaden.
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Filmkritik
Beachtliche Themenfülle
Doch die Geschichte um Sadie ist nur ein kleiner Teil der gewaltigen, vielfältigen Storyline und komplexen Dramaturgie von "Eureka“. Die Fülle an Genre-Elementen, Themen, Epochen und Ebenen, die der argentinische Regisseur Lisandro Alonso in "Eureka“ verhandelt, ist beachtlich. Später wechseln noch die Bildformate, die Farbgebung, Tonalität und die Erzählweisen. Die Story entfaltet sich von 1870 und 2019 zwischen den USA, Mexiko und dem Amazonas-Regenwald.
Eine Episode etwa ist im klassischen Wilden Westen angesiedelt. Wir sehen einen kleinen, scheinbar typischen Rache-Western, in Schwarz-Weiß gehalten, in dem Viggo Mortensen als alternder, schweigsamer Revolverhelden agiert. Genüsslich spielt Alonso mit einigen Western-Klischees und unterläuft die Erwartungen, als er den Western nahtlos in einen in der Gegenwart angesiedelten Polizei-Krimi übergehen lässt. Darin steht die überlastete Polizistin Alaina im Zentrum. Sie kommt mit den desaströsen Zuständen im Dakota-Reservat, in dem sie arbeitet, nicht mehr klar.
Sozialkritische Töne
"Eureka“ verweist hier ganz klar auf die miserablen Lebensbedingungen der Ureinwohner und stimmt sozialkritische Töne an. Vor allem im Pine Ridge Reservat, in dem die Arbeitslosenquote noch immer bei rund 90 Prozent liegt. Ein Dasein zwischen (notgedrungener) Kriminalität, schlecht bezahlten Jobs, Gewalt und der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Drogen. Diese Story wiederum ist unmittelbar mit jener um Alainas Nichte Sadie verbunden. Es zeigt sich: Alles hängt irgendwie miteinander zusammen, bedingt einander und baut aufeinander auf. Später geht es noch ins Südamerika der 1970er-Jahre, als das Goldfieber im brasilianischen Amazonas-Dschungel grassierte.
Und dann gibt es ja noch diese starke transzendentale, mystische Aura, die "Eureka“ umweht. Durchbrochen von entrückten, philosophischen Äußerungen, die oft von Sadies tiefgläubigem Großvater stammen. Raum sei wichtiger als das rein menschengemachte, fiktive Konstrukt Zeit, so betont er mehrmals. Was er damit meint, zeigt sich anhand von Sadie, die als Wandervogel die Zeitebenen und Schicksale miteinander verbindet.
Fazit: Verschiedene Epochen und diverse Kontinente: Der argentinische Regisseure Lisandro Alonso wandert in "Eureka“ durch die Jahrhunderte und arbeitet das Verbindende von damals und heute heraus. Und die Unterschiede. "Eureka“ besticht durch dramaturgische Originalität und seine magische, träumerische Aura.
Doch die Geschichte um Sadie ist nur ein kleiner Teil der gewaltigen, vielfältigen Storyline und komplexen Dramaturgie von "Eureka“. Die Fülle an Genre-Elementen, Themen, Epochen und Ebenen, die der argentinische Regisseur Lisandro Alonso in "Eureka“ verhandelt, ist beachtlich. Später wechseln noch die Bildformate, die Farbgebung, Tonalität und die Erzählweisen. Die Story entfaltet sich von 1870 und 2019 zwischen den USA, Mexiko und dem Amazonas-Regenwald.
Eine Episode etwa ist im klassischen Wilden Westen angesiedelt. Wir sehen einen kleinen, scheinbar typischen Rache-Western, in Schwarz-Weiß gehalten, in dem Viggo Mortensen als alternder, schweigsamer Revolverhelden agiert. Genüsslich spielt Alonso mit einigen Western-Klischees und unterläuft die Erwartungen, als er den Western nahtlos in einen in der Gegenwart angesiedelten Polizei-Krimi übergehen lässt. Darin steht die überlastete Polizistin Alaina im Zentrum. Sie kommt mit den desaströsen Zuständen im Dakota-Reservat, in dem sie arbeitet, nicht mehr klar.
Sozialkritische Töne
"Eureka“ verweist hier ganz klar auf die miserablen Lebensbedingungen der Ureinwohner und stimmt sozialkritische Töne an. Vor allem im Pine Ridge Reservat, in dem die Arbeitslosenquote noch immer bei rund 90 Prozent liegt. Ein Dasein zwischen (notgedrungener) Kriminalität, schlecht bezahlten Jobs, Gewalt und der allgegenwärtigen Verfügbarkeit von Drogen. Diese Story wiederum ist unmittelbar mit jener um Alainas Nichte Sadie verbunden. Es zeigt sich: Alles hängt irgendwie miteinander zusammen, bedingt einander und baut aufeinander auf. Später geht es noch ins Südamerika der 1970er-Jahre, als das Goldfieber im brasilianischen Amazonas-Dschungel grassierte.
Und dann gibt es ja noch diese starke transzendentale, mystische Aura, die "Eureka“ umweht. Durchbrochen von entrückten, philosophischen Äußerungen, die oft von Sadies tiefgläubigem Großvater stammen. Raum sei wichtiger als das rein menschengemachte, fiktive Konstrukt Zeit, so betont er mehrmals. Was er damit meint, zeigt sich anhand von Sadie, die als Wandervogel die Zeitebenen und Schicksale miteinander verbindet.
Fazit: Verschiedene Epochen und diverse Kontinente: Der argentinische Regisseure Lisandro Alonso wandert in "Eureka“ durch die Jahrhunderte und arbeitet das Verbindende von damals und heute heraus. Und die Unterschiede. "Eureka“ besticht durch dramaturgische Originalität und seine magische, träumerische Aura.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Eureka"
Jahr: 2024Genre: Drama, Experimentalfilm
Kinostart: 25.04.2024
Regie: Lisandro Alonso
Darsteller: Viggo Mortensen, Chiara Mastroianni, Rafi Pitts, Luísa Cruz, Robert Alan Packard
Kamera: Mauro Herce, Timo Salminen
Verleih: Grandfilm
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