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Déserts - Für eine handvoll Dirham (2024)

Déserts

Arthouse-Western trifft auf Buddy-Movie: Skurriles Abenteuer um zwei Schuldeneintreiber auf gefährlicher Mission in der Wüste Nordafrikas.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.2 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 10 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Die beiden Marokkaner Mehdi (Abdelhadi Taleb) und Hamid (Fehd Benchemsi) leben davon, Kredite im Auftrag eines zwielichtigen Inkassobüros einzutreiben. Das Problem: Die Schuldner sind so arm, dass von ihnen kaum etwas zu holen ist. Mehdi und Hamid müssen also viel Zeit und Mühe aufrbingen, um überhaupt etwas einzutreiben. Während ihrer Reisen durch den Süden Marokkos, in dem sie nach pfändbaren Wertgegenständen suchen, begegnen sie einem namenlosen Bankräuber (Rabii Benjhaile). Diesen sollen sie gegen eine Belohnung ausliefern. Der Beginn einer ganz und gar verrückten Geschichte mitten aus der Wüste.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Schuldeneintreibung in der Wüste

Regisseur Faouzi Bensaïdi, der auch das Drehbuch verfasste, präsentiert mit "Déserts - Für eine Handvoll Dirham“ einen ungewöhnlichen, schwermütig-poetischen Film, der schon im Titel an die guten alten Italo-Western erinnert. Florian Berutti fängt dank seiner hochkonzentrierten, stimmigen Kamera-Arbeit die dazu passenden, staubtrockenen Bilder der kargen Wüstengegend ein. Mehdi und Hamid treffen in den dortigen, abgeschiedenen Dörfern auf eine größtenteils verarmte Bevölkerung.

Das geliehene Geld ist weg, die Gründe dafür sind ebenso facettenreich wie zum Teil höchst absurd. Aber den beiden grundverschiedenen Charakteren bei ihren "Streifzügen“ durch die weiten, endlos wirkenden Gerölllandschaften beim Geldeintreiben zuzusehen, ist ein wahres Vergnügen. Denn in diesen Situationen kombiniert Bensaïdi treffsicheren Humor und Slapstick mit sozialrealistischen Ansätzen und einer messerscharfen Kritik am Haifisch-Kapitalismus.

Am Ende bleiben Fragezeichen

Der ein oder andere mag sich vielleicht an der etwas hölzern wirkenden, episodischen Anlage der ersten Hälfte stören, in der die Hauptfiguren ihre Stationen abarbeiten. Alle anderen dürfen sich auf den gewohnt makabren, typischen Bensaïdi-Witz ("Short Plays“) freuen - gewürzt mit subtiler Gesellschaftskritik, die zündet. Mit dem Auftauchen des Bankräubers geht es dann etwas ernster und gemächlicher zu. Das Humorvolle tritt in den Hintergrund. Das ist von Bensaïdi nicht unbedingt eine schlechte Entscheidung, jene Tonalität des gewitzt Absonderlichen durch wohl dosierte Sentimentalitäten und eine gewisse Ernsthaftigkeit zu ersetzen.

Dennoch verliert man in der zweiten Hälfte mitunter den Bezug zu den Figuren. Diese machen es dem Betrachter mit ihrer verschlossenen, stoischen Art ohnehin nicht immer leicht. Zudem erweist sich der Film am Ende als bruchstückhafte Angelegenheit. Denn Bensaïdi lässt – womöglich bewusst – zu viele Fragen unbeantwortet. Das reicht vom Verhältnis der Figuren untereinander über deren Vorgeschichten bis zu dem ominösen Inkassobüro, für das sie arbeiten.

Fazit: Provokativer, ambitionierter Wüstenwestern mit reichlich Gesellschaftskritik und zwei sich gut ergänzenden, unerschütterlichen Hauptfiguren. Am Ende bleibt ein skizzenhaft inszenierter Film, dessen erste Hälfte deutlich mehr überzeugt.




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Besetzung & Crew von "Déserts - Für eine handvoll Dirham"

Land: Deutschland, Marokko, Belgien, Frankreich
Jahr: 2024
Genre: Drama
Originaltitel: Déserts
Länge: 125 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 27.06.2024
Regie: Faouzi Bensaidi
Darsteller: Fehd Benchemsi, Abdelhadi Talbi, Rabii Benjhaile, Hajar Graigaa, Mohamed Choubi
Verleih: Camino

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