Die Amitié (2023)
Gesellschaftskomödie: Eine Frau aus Polen und ein Mann von der Elfenbeinküste reisen nach Deutschland, um dort zu arbeiten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 18 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Agnieszka (Sylwia Gola) stammt aus Polen; Dieudonné (Yann Mbiene) kommt von der Elfenbeinküste. Beide treffen mit einem Reisebus in Lübeck ein. Erstere soll sich hier um Siegfried (Walter Hess), den demenzkranken Vater des Akademikers Carsten (Christoph Bach), kümmern – während Dieudonné zusammen mit Osman (Aziz Çapkurt) unter der Leitung von Sylvie (Anna Stieblich) in einem großen Gewächshaus für Biotomaten zu arbeiten beginnt. Beide machen im Laufe ihres Aufenthalts diverse Erfahrungen mit Ausbeutung.
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Filmkritik
"Die Amitié": Ein Netzwerk für Arbeitsmigrant:innen
Hinter dem Film "Die Amitié" steckt das sogenannte "Kollektiv Amitié". Treibende Kräfte des Projekts sind Ute Holl (Professorin für Medienwissenschaft an der Universität Basel) und Peter Ott (Professor für Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart). Das Werk erzählt von Menschen, die nach Deutschland kommen und hier als Arbeitskräfte ausgebeutet werden. Zugleich entwerfen die Macher:innen aber auch eine Utopie, in der es, wie der Titel bereits verdeutlicht, um ein freundschaftliches, unterstützendes Denken und Verhalten geht.
Willkommen in Deutschland?
Zu Beginn begleiten wir die beiden Hauptfiguren Agnieszka und Dieudonné, die sich bei ihrer Anreise kennenlernen, zu ihren jeweiligen Arbeitsstätten. Dieudonné wurde in Italien noch eine höhere Bezahlung für seine Tätigkeit als Hilfskraft in einer Großgärtnerei für Biotomaten versprochen. Agnieszka wird mit der Pflege eines Demenzkranken weitgehend alleingelassen; nebenher soll sie dann etwa noch den Rasen mähen. "Sie verdienen an deiner Rechtlosigkeit", sagt Dieudonnés Kollege Osman an einer Stelle treffend.
Der Film zeichnet jedoch kein eindimensionales Bild der Strukturen. Auch Dieudonnés Vorgesetzte Sylvie und Agnieszkas "Arbeitgeber" Carsten, der Sohn des alten Patienten, werden als Personen gezeichnet, die ihre Rolle im System reflektieren. Von Anna Stieblich ("Türkisch für Anfänger") und Christoph Bach ("Dutschke") werden sie mit der nötigen Ambivalenz verkörpert.
Der Versuch einer sozialen Revolution
Mit einer Künstlichen Intelligenz, die dazu in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren, baut "Die Amitié" zudem ein Element ein, das für Hoffnung steht. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk für Arbeitsmigrant:innen – eine App, die die Gesellschaft positiv verändern und zu einem besseren Miteinander führen kann.
Mit einem Humor, der zunehmend surreale Züge annimmt, wendet sich der Film den aktuellen Lebens- und Arbeitsverhältnissen zu – und zeigt den Willen, eine Lösung für die herrschenden Probleme zu finden.
Fazit: Ein komödiantisch-satirischer Blick auf die ausbeuterische Arbeitswelt, der uns eine soziale Utopie als Verbesserungsvorschlag präsentiert.
Hinter dem Film "Die Amitié" steckt das sogenannte "Kollektiv Amitié". Treibende Kräfte des Projekts sind Ute Holl (Professorin für Medienwissenschaft an der Universität Basel) und Peter Ott (Professor für Film und Video an der Merz Akademie in Stuttgart). Das Werk erzählt von Menschen, die nach Deutschland kommen und hier als Arbeitskräfte ausgebeutet werden. Zugleich entwerfen die Macher:innen aber auch eine Utopie, in der es, wie der Titel bereits verdeutlicht, um ein freundschaftliches, unterstützendes Denken und Verhalten geht.
Willkommen in Deutschland?
Zu Beginn begleiten wir die beiden Hauptfiguren Agnieszka und Dieudonné, die sich bei ihrer Anreise kennenlernen, zu ihren jeweiligen Arbeitsstätten. Dieudonné wurde in Italien noch eine höhere Bezahlung für seine Tätigkeit als Hilfskraft in einer Großgärtnerei für Biotomaten versprochen. Agnieszka wird mit der Pflege eines Demenzkranken weitgehend alleingelassen; nebenher soll sie dann etwa noch den Rasen mähen. "Sie verdienen an deiner Rechtlosigkeit", sagt Dieudonnés Kollege Osman an einer Stelle treffend.
Der Film zeichnet jedoch kein eindimensionales Bild der Strukturen. Auch Dieudonnés Vorgesetzte Sylvie und Agnieszkas "Arbeitgeber" Carsten, der Sohn des alten Patienten, werden als Personen gezeichnet, die ihre Rolle im System reflektieren. Von Anna Stieblich ("Türkisch für Anfänger") und Christoph Bach ("Dutschke") werden sie mit der nötigen Ambivalenz verkörpert.
Der Versuch einer sozialen Revolution
Mit einer Künstlichen Intelligenz, die dazu in der Lage ist, Informationen auszutauschen, Sprachen zu lehren, Migrationsrouten zu vergleichen, Jobs zu vermitteln und Geld zu transferieren, baut "Die Amitié" zudem ein Element ein, das für Hoffnung steht. Dabei handelt es sich um ein Netzwerk für Arbeitsmigrant:innen – eine App, die die Gesellschaft positiv verändern und zu einem besseren Miteinander führen kann.
Mit einem Humor, der zunehmend surreale Züge annimmt, wendet sich der Film den aktuellen Lebens- und Arbeitsverhältnissen zu – und zeigt den Willen, eine Lösung für die herrschenden Probleme zu finden.
Fazit: Ein komödiantisch-satirischer Blick auf die ausbeuterische Arbeitswelt, der uns eine soziale Utopie als Verbesserungsvorschlag präsentiert.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Amitié"
Land: DeutschlandJahr: 2023
Genre: Drama
Länge: 102 Minuten
Kinostart: 21.03.2024
Regie: Ute Holl, Peter Ott
Darsteller: Sylwia Gola als Agnieska, Yann Mbiene als Diedonné, Christoph Bach, Aziz Çapkurt, Walter Hess
Kamera: Jörg Gruber
Verleih: Real Fiction
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