Squaring the Circle - The Story of Hipgnosis (2023)
Squaring the Circle
Dokumentarfilm von Anton Corbijn, der die prägendsten Jahre der Rockgeschichte über die Cover-Arts des Grafiker-Duos Hipgnosis wieder auferstehen lässtKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im Jahr 1964, nachdem sie sich der Polizei bei einer illegalen Party in Cambridge widersetzen, verbinden die Kunststudenten Po Powell und Storm Thorgerson ihre Talente, um das Grafik-Label 'Hipgnosis' zu gründen. Sie gestalten kreative und kompromisslose Cover-Kunstwerke für aufstrebende Rockbands, darunter Pink Floyd, Led Zeppelin oder etwas später Peter Gabriel.
Hipgnosis verstehen sich dabei als gleichberechtigte, artistische Partner der Bands und schaffen es, originäre und ungewöhnliche Ideen umzusetzen und unter die Masse zu bringen. Aus einem kleinen Duo, das in einem heruntergekommenen Atelier ohne Toilette werkt, wird ein lukratives Unternehmen, das megalomanische künstlerische Visionen umsetzen kann, bei denen Geld keine Rolle spielt. Erst persönliche Differenzen der beiden Gründer und der Beginn der "MTV-Ära" Anfang der 1980er stoppt den Erfolg.
Regisseur Anton Corbijn - selbst früher als Musikvideoregisseur tätig - lässt diese Ära durch Interviews mit Po Powell und Größen des Rock auferstehen.
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Filmkritik
"Squaring the Circle - The Story of Hipgnosis" ist eine filmische Zeitreise: In schwarz-weißen Bildern entführt uns Corbijn nach London, nach New York und andere Metropolen in die Geburtsstunden der modernen Rockmusik. Als zentraler Tourguide fungiert dabei Po Powell, ein Teil des titelgebenden Kreativduos, der anschaulich und detailliert über die Anfänge von Hipgnosis, aber auch seine Bekannt- und Freundschaft mit den Größen des Rock erzählt. Legenden wie Robert Plant, Jimmy Page, David Gilmour oder Peter Gabriel ergänzen das betörende Mosaik durch Anekdoten über die Zusammenarbeit und die teils haarsträubenden und wahnsinnigen kreativen Prozesse, die zu den Artworks führten.
Hipgnosis stand in den Augen der Öffentlichkeit im Schatten der Stars, mit denen sie arbeiteten. Doch gelang es ihnen, ihre stets eigenwilligen Ideen so umzusetzen, wie sie wollten, und die Bands von ihnen zu überzeugen. Grundlage war eine kreative Kompromisslosigkeit und Idealismus, um jeden Preis das Bestmögliche zu schaffen: Kunst um der Kunst willen, Album-Cover nicht als simple, banale Marketing-Instrumente, sondern als eigenständige Kunstwerke. Dass Album-Cover heute im besten Fall als kleine, zentimetergroße digitale Bilder auf Smartphone-Playlists angezeigt werden, erscheint als trauriges Armutszeugnis und Kulturverfall, der sich jedoch bereits Anfang der 80er ankündigte und das Ende von Hipgnosis einleitete.
Corbijn gelingt es wie in allen seinen Filmen, dem an sich schon spannenden Sujet seinen persönlichen Stempel aufzudrücken und "Squaring the Circle" zu einer beinahe spielfilmartigen Erzählung zu verdichten, obwohl es sich dabei an sich um einen Dokumentarfilm handelt. Er wird zu einer allgemeinen Abhandlung über künstlerische Autonomie, Genialität und die Licht- und Schattenseiten einer inzwischen zur Industrie verkommenen Branche. Die Corbijn eigene Melancholie, die sich auch in seinen Spielfilmen wie "Control" zeigt, mischt sich passenderweise auch in diese Geschichte über die möglicherweise letzte, große Ära der Populärmusik.
Der Titel "Squaring the Circle" spricht von der Quadratur des Kreises, also von einem unmöglichen Unterfangen. Dieses, nämlich anspruchsvolle, radikale Kunst in die Populärkultur zu tragen, war nicht nur Bands wie Pink Floyd gelungen, sondern auch Hipgnosis. Die Alben-Cover von "Dark Side of the Moon" oder "Houses of the Holy" gelten heute nicht nur wegen der darunter versteckten Musik als ikonisch, sondern auch aufgrund der Arbeit, die Po Powell und Storm Thorgerson in sie investierten. "The Story of Hipgnosis" lässt das Publikum retrospektiv Teil dieses spannenden Arbeitsprozesses sein.
Fazit: Ein stilvoll umgesetzter, geradezu ergreifender Dokumentarfilm, der illustriert, was es heißt, wahre Kunst und nicht Kunstware zu machen, aber auch einen einmaligen filmischen Trip in die Blütezeit der Rockmusik ermöglicht. Der aus All-Time-Klassikern bestehende Soundtrack trägt das Seine zu einem erfüllenden filmischen (und musikalischen) Erlebnis bei.
Hipgnosis stand in den Augen der Öffentlichkeit im Schatten der Stars, mit denen sie arbeiteten. Doch gelang es ihnen, ihre stets eigenwilligen Ideen so umzusetzen, wie sie wollten, und die Bands von ihnen zu überzeugen. Grundlage war eine kreative Kompromisslosigkeit und Idealismus, um jeden Preis das Bestmögliche zu schaffen: Kunst um der Kunst willen, Album-Cover nicht als simple, banale Marketing-Instrumente, sondern als eigenständige Kunstwerke. Dass Album-Cover heute im besten Fall als kleine, zentimetergroße digitale Bilder auf Smartphone-Playlists angezeigt werden, erscheint als trauriges Armutszeugnis und Kulturverfall, der sich jedoch bereits Anfang der 80er ankündigte und das Ende von Hipgnosis einleitete.
Corbijn gelingt es wie in allen seinen Filmen, dem an sich schon spannenden Sujet seinen persönlichen Stempel aufzudrücken und "Squaring the Circle" zu einer beinahe spielfilmartigen Erzählung zu verdichten, obwohl es sich dabei an sich um einen Dokumentarfilm handelt. Er wird zu einer allgemeinen Abhandlung über künstlerische Autonomie, Genialität und die Licht- und Schattenseiten einer inzwischen zur Industrie verkommenen Branche. Die Corbijn eigene Melancholie, die sich auch in seinen Spielfilmen wie "Control" zeigt, mischt sich passenderweise auch in diese Geschichte über die möglicherweise letzte, große Ära der Populärmusik.
Der Titel "Squaring the Circle" spricht von der Quadratur des Kreises, also von einem unmöglichen Unterfangen. Dieses, nämlich anspruchsvolle, radikale Kunst in die Populärkultur zu tragen, war nicht nur Bands wie Pink Floyd gelungen, sondern auch Hipgnosis. Die Alben-Cover von "Dark Side of the Moon" oder "Houses of the Holy" gelten heute nicht nur wegen der darunter versteckten Musik als ikonisch, sondern auch aufgrund der Arbeit, die Po Powell und Storm Thorgerson in sie investierten. "The Story of Hipgnosis" lässt das Publikum retrospektiv Teil dieses spannenden Arbeitsprozesses sein.
Fazit: Ein stilvoll umgesetzter, geradezu ergreifender Dokumentarfilm, der illustriert, was es heißt, wahre Kunst und nicht Kunstware zu machen, aber auch einen einmaligen filmischen Trip in die Blütezeit der Rockmusik ermöglicht. Der aus All-Time-Klassikern bestehende Soundtrack trägt das Seine zu einem erfüllenden filmischen (und musikalischen) Erlebnis bei.
Christian Klosz
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Besetzung & Crew von "Squaring the Circle - The Story of Hipgnosis"
Land: GroßbritannienJahr: 2023
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Squaring the Circle
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 14.03.2024
Regie: Anton Corbijn
Darsteller: Paul McCartney, David Gilmour, Jimmy Page, Robert Plant, Roger Waters
Kamera: Stuart Luck, Martijn van Broekhuizen
Verleih: Splendid Film, 24 Bilder