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Lipstick on the Glass (2022)

Experimentalfilm: Eine Frau flieht vor ihrem gewalttätigen Mann – und gerät abermals in Gefahr.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.9 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 8 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Emerica (Agnieszka Podsiadlik) lebt in Polen. Sie ist mit dem Gangster Bogey (Stipe Erceg) liiert und hat zusammen mit diesem eine kleine Tochter (Lili Lublinski). Die Brutalität ihres Partners zwingt Emerica zur Flucht – unterstützt von einer rätselhaften Gestalt (Lena Lauzemis). Die beiden landen auf einer dänischen Insel und begegnen einer Frauensekte, die ebenfalls zur Bedrohung wird.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

"Lipstick on the Glass": Ein filmischer Trip

Der 1984 in Breslau geborene Drehbuchautor und Regisseur Kuba Czekaj ("Baby Bump") liefert mit seinem neuen Werk "Lipstick on the Glass" einen wilden, in Kapitel unterteilten Mix aus Bildideen, inszenatorischen Experimenten und Versatzstücken bekannter Filme.

Diverse Vorbilder

Die exzentrische Farbgebung lässt zuweilen an die italienische Thriller-Spielart des Giallo denken, etwa an Mario Bavas "Blutige Seide" (1964) oder an Dario Argentos "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (1969). Der Einsatz futuristischer Kostüme im Prolog ruft wiederum Erinnerungen an abgedrehtes Science-Fiction-Kino wach, unter anderem Bavas "Planet der Vampire" (1965) oder Roger Vadims "Barbarella" (1968).

Die Verbindung einer durchaus ernsthaften Story – in diesem Fall die Flucht einer Frau vor ihrem brutalen und kriminellen Partner – und einer albtraumhaft-surreal anmutenden Umsetzung, die ihrer ganz eigenen Logik folgt, steht zudem offenkundig in der Tradition des einflussreichen Film- und Serienmachers David Lynch, der in "Blue Velvet" (1986), "Twin Peaks" (1990-1991, 2017), "Mulholland Drive" (2001) und weiteren Arbeiten ebenfalls von Unterdrückung und ungleichen Machtverhältnissen erzählt und in seiner Inszenierung auf Irritation, Absurdität und Verrätselung setzt.

Solides Schauspiel

Nicht immer gelingt es Czekaj, die faszinierende audiovisuelle Welt, die er uns eröffnet, auch auf dramaturgischer Ebene spannend zu formen. Zwischen Zeitlupe, Überblendungen und einem Spiel mit Bildformaten gerät das Interesse am Schicksal der Figuren allzu sehr in den Hintergrund. Komplexe Charaktere, wie sie sich bei Lynch bei aller Verfremdung meist finden, entwickeln sich in "Lipstick on the Glass" letztlich nicht.

Agnieszka Podsiadlik ("Die Maske"), Stipe Erceg ("Die fetten Jahre sind vorbei") und Lena Lauzemis ("Wer wenn nicht wir") verleihen ihren Rollen dennoch eine beachtliche Ausstrahlung; insbesondere Lauzemis bringt das Enigmatische des von ihr verkörperten Wesens einnehmend zum Ausdruck.

Fazit: Ein neonfarbener Cocktail aus gestalterischen Einfällen, die eine gewisse Dringlichkeit vermissen lassen, aber für eine interessante Seherfahrung sorgen und von einem talentierten Cast getragen werden.




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Besetzung & Crew von "Lipstick on the Glass"

Land: Polen, Deutschland
Jahr: 2022
Genre: Drama, Krimi
Länge: 110 Minuten
Kinostart: 25.07.2024
Regie: Kuba Czekaj
Darsteller: Agnieszka Podsiadlik als Emerica, Lena Lauzemis als The Something, Stipe Erceg, India Menuez, Laura Benson als Mary
Kamera: Tomasz Wozniczka
Verleih: W-Film

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