Die Vision der Claudia Andujar (2024)
The Lady with the arrows
Dokumentarfilm: Die Fotokünstlerin und Aktivistin Claudia Andujar setzt sich für den Schutz der Yanomami-Indigenen in Brasilien ein.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Claudia Andujar wurde unter dem Namen Claudine Haas im Jahre 1931 in Neuchâtel in der Schweiz geboren und verbrachte ihre Kindheit hauptsächlich im rumänischen Transsilvanien. Ihr Vater wurde (wie ein Großteil der Verwandten väterlicherseits) 1944 im Konzentrationslager Dachau ermordet. Mit ihrer Mutter floh sie zunächst in die Schweiz, wenig später in die USA, wo sie studieren konnte und erste berufliche Erfahrungen als Fotografin machte. Seit 1955 lebt Andujar in Brasilien. Im Schutz des Yanomami-Volkes im Amazonasgebiet hat sie ihre Lebensaufgabe gefunden.
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Filmkritik
"Die Vision der Claudia Andujar": Ich erinnere mich…
Die in Berlin lebende Schweizer Filmemacherin Heidi Specogna (Jahrgang 1959), die für ihr Porträt "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez" (2006) unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und für ihr Werk "Cahier Africain" (2016) mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet wurde, widmet sich in ihrer neuen Arbeit "Die Vision der Claudia Andujar" der titelgebenden Fotokünstlerin und Aktivistin.
Kunst und Politik
Andujars Leben wurde früh von der Flucht vor dem Holocaust geprägt. Specogna und ihr Kameramann Johann Feindt lassen die Protagonistin in Talking-Head-Shots zu Wort kommen und zeigen sie etwa dabei, wie sie in einem alten Familienalbum blättert und ihre Vergangenheit Revue passieren lässt. So erzählt Andujar von ihrer Kindheit und von ihrer späteren Entwicklung. Zudem begleitet der Film sie in eine Ausstellung, in der sie gemeinsam mit ihrem Mitstreiter, dem italienischen Missionar Carlo Zacquini, ihre Bilder und die damaligen Umstände kommentiert.
Der Ausdruckskraft von Andujars Fotografien, die auf einfühlsame Weise Einblick in das Leben des Yanomami-Volkes geben, wird viel Raum gegeben. Hier werden auch die Personen einbezogen, die darauf zu sehen sind. So wird eine ältere Frau, die als Jugendliche von Andujar fotografiert wurde, interviewt. Ebenso wird Andujars politisches Engagement ausführlich beleuchtet. Durch Archivmaterial (etwa frühere Fernsehauftritte) wird demonstriert, wie sie sich für die Rechte und den Schutz der indigenen Amazonas-Völker einsetzte und gegen den Raubbau kämpfte.
Die aktivistische Zukunft
"Die Vision der Claudia Andujar" zeigt überdies, wie eine junge Generation Indigener den Kampf und die Dokumentation fortführt, zum Beispiel mit selbstgedrehten Reportagen, die sowohl die Auswirkungen von Plünderungen und Umweltzerstörung erfassen als auch die Traditionen ihres Volkes festhalten. Andujars Vision, die der Titel benennt, wird weitergetragen – und in diesem Film in all ihren Facetten gekonnt veranschaulicht.
Fazit: Ein gelungenes Porträt, das die künstlerische und politische Arbeit von Claudia Andujar und deren Einfluss treffend einfängt.
Die in Berlin lebende Schweizer Filmemacherin Heidi Specogna (Jahrgang 1959), die für ihr Porträt "Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez" (2006) unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis und für ihr Werk "Cahier Africain" (2016) mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis ausgezeichnet wurde, widmet sich in ihrer neuen Arbeit "Die Vision der Claudia Andujar" der titelgebenden Fotokünstlerin und Aktivistin.
Kunst und Politik
Andujars Leben wurde früh von der Flucht vor dem Holocaust geprägt. Specogna und ihr Kameramann Johann Feindt lassen die Protagonistin in Talking-Head-Shots zu Wort kommen und zeigen sie etwa dabei, wie sie in einem alten Familienalbum blättert und ihre Vergangenheit Revue passieren lässt. So erzählt Andujar von ihrer Kindheit und von ihrer späteren Entwicklung. Zudem begleitet der Film sie in eine Ausstellung, in der sie gemeinsam mit ihrem Mitstreiter, dem italienischen Missionar Carlo Zacquini, ihre Bilder und die damaligen Umstände kommentiert.
Der Ausdruckskraft von Andujars Fotografien, die auf einfühlsame Weise Einblick in das Leben des Yanomami-Volkes geben, wird viel Raum gegeben. Hier werden auch die Personen einbezogen, die darauf zu sehen sind. So wird eine ältere Frau, die als Jugendliche von Andujar fotografiert wurde, interviewt. Ebenso wird Andujars politisches Engagement ausführlich beleuchtet. Durch Archivmaterial (etwa frühere Fernsehauftritte) wird demonstriert, wie sie sich für die Rechte und den Schutz der indigenen Amazonas-Völker einsetzte und gegen den Raubbau kämpfte.
Die aktivistische Zukunft
"Die Vision der Claudia Andujar" zeigt überdies, wie eine junge Generation Indigener den Kampf und die Dokumentation fortführt, zum Beispiel mit selbstgedrehten Reportagen, die sowohl die Auswirkungen von Plünderungen und Umweltzerstörung erfassen als auch die Traditionen ihres Volkes festhalten. Andujars Vision, die der Titel benennt, wird weitergetragen – und in diesem Film in all ihren Facetten gekonnt veranschaulicht.
Fazit: Ein gelungenes Porträt, das die künstlerische und politische Arbeit von Claudia Andujar und deren Einfluss treffend einfängt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Die Vision der Claudia Andujar"
Land: Deutschland, SchweizWeitere Titel: Ich sehe dich durch meine Kamera – Claudia Andujar
Jahr: 2024
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The Lady with the arrows
Länge: 88 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 09.05.2024
Regie: Heidi Specogna
Verleih: W-Film