Maria Montessori (2023)
La nouvelle femme
Biopic: Eine Frau aus Paris reist nach Rom und lernt dort die Ärztin Maria Montessori kennen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Hauptstadt: Lili d'Alengy (Leïla Bekhti) ist eine begehrte Kurtisane. Niemand weiß, dass sie eine Tochter mit Behinderung hat, die bisher bei der Großmutter aufwuchs. Als diese stirbt, muss sich Lili plötzlich selbst um die kleine Tina (Rafaelle Sonneville-Caby) kümmern.
Die junge Frau hofft, dass sie das Kind in dem von Maria Montessori (Jasmine Trinca) und Giuseppe Montesano (Raffaele Esposito) geleiteten Institut in Rom unterbringen kann. Zwischen Lili und Maria entwickelt sich allmählich eine Freundschaft.
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Filmkritik
"Maria Montessori": Kampf der Frauen
Um vom Leben und von der Arbeit der populären Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) zu erzählen, wählen die Drehbuchautorin Julie Dupeux-Harlé und die Regisseurin Léa Todorov einen ähnlichen Weg wie Frauke Finsterwalder in ihrem Drama "Sisi & Ich" (2023) über die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn: Die titelgebende Pionierin wird in "Maria Montessori" durch die Begegnung mit einer fiktiven Figur porträtiert.
Zwei Schicksale
Maria Montessori und die (erdachte) Pariser Kurtisane Lili d'Alengy sind auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Frauen. Was sie indes verbindet, ist die Mutterschaft. Maria musste ihren Sohn Mario, den sie mit ihrem Kollegen Giuseppe Montesano bekam, zu einer Amme aufs Land geben, weil ein uneheliches Kind in ihren Kreisen zu einem rufschädigenden Skandal geführt hätte. Lili wiederum schämt sich für ihre Tochter Tina, die eine Behinderung hat, und sieht sich völlig außerstande, für das Kind zu sorgen.
Die Hauptdarstellerinnen Jasmine Trinca ("Das Zimmer meines Sohnes") und Leïla Bekhti ("Die Ruhelosen") verkörpern ihre Rollen mit viel Einfühlungsvermögen. Beide bringen zum Ausdruck, dass ihre Figuren durch patriarchalische Strukturen unterdrückt werden. Der Kampf um ihre jeweilige Unabhängigkeit bringt Maria und Lili einander näher und lässt sie zu guten Freundinnen werden.
Zwischen Biopic und Period Piece
Als Filmbiografie ist "Maria Montessori" gegenüber seiner Protagonistin etwas zu idealisierend. Die in der heutigen Erziehungswissenschaft diskutierten kritischen Seiten der Entwicklerin der sogenannten Montessoripädagogik werden kaum beleuchtet. Stimmiger ist das Werk hingegen als Geschichtsdrama. Hier ist es nicht zuletzt die genaue Ausstattung, die neben den Schauspielleistungen eine einnehmende Seherfahrung bewirkt.
Fazit: Ein souverän gefilmtes biografisches Drama, das vor allem durch seine feministischen Töne und die Darbietungen von Jasmine Trinca und Leïla Bekhti überzeugt.
Um vom Leben und von der Arbeit der populären Ärztin und Pädagogin Maria Montessori (1870-1952) zu erzählen, wählen die Drehbuchautorin Julie Dupeux-Harlé und die Regisseurin Léa Todorov einen ähnlichen Weg wie Frauke Finsterwalder in ihrem Drama "Sisi & Ich" (2023) über die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn: Die titelgebende Pionierin wird in "Maria Montessori" durch die Begegnung mit einer fiktiven Figur porträtiert.
Zwei Schicksale
Maria Montessori und die (erdachte) Pariser Kurtisane Lili d'Alengy sind auf den ersten Blick zwei sehr unterschiedliche Frauen. Was sie indes verbindet, ist die Mutterschaft. Maria musste ihren Sohn Mario, den sie mit ihrem Kollegen Giuseppe Montesano bekam, zu einer Amme aufs Land geben, weil ein uneheliches Kind in ihren Kreisen zu einem rufschädigenden Skandal geführt hätte. Lili wiederum schämt sich für ihre Tochter Tina, die eine Behinderung hat, und sieht sich völlig außerstande, für das Kind zu sorgen.
Die Hauptdarstellerinnen Jasmine Trinca ("Das Zimmer meines Sohnes") und Leïla Bekhti ("Die Ruhelosen") verkörpern ihre Rollen mit viel Einfühlungsvermögen. Beide bringen zum Ausdruck, dass ihre Figuren durch patriarchalische Strukturen unterdrückt werden. Der Kampf um ihre jeweilige Unabhängigkeit bringt Maria und Lili einander näher und lässt sie zu guten Freundinnen werden.
Zwischen Biopic und Period Piece
Als Filmbiografie ist "Maria Montessori" gegenüber seiner Protagonistin etwas zu idealisierend. Die in der heutigen Erziehungswissenschaft diskutierten kritischen Seiten der Entwicklerin der sogenannten Montessoripädagogik werden kaum beleuchtet. Stimmiger ist das Werk hingegen als Geschichtsdrama. Hier ist es nicht zuletzt die genaue Ausstattung, die neben den Schauspielleistungen eine einnehmende Seherfahrung bewirkt.
Fazit: Ein souverän gefilmtes biografisches Drama, das vor allem durch seine feministischen Töne und die Darbietungen von Jasmine Trinca und Leïla Bekhti überzeugt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Maria Montessori"
Land: Frankreich, ItalienJahr: 2023
Genre: Drama
Originaltitel: La nouvelle femme
Länge: 100 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 07.03.2024
Regie: Léa Todorov
Darsteller: Jasmine Trinca als Maria Montessori, Leïla Bekhti als Lili d'Alengy, Pietro Ragusa, Emily Di Ronza als Student
Kamera: Sébastien Goepfert
Verleih: Neue Visionen
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