Godzilla Minus One Minus Color (2023)
Gojira Mainasu Wan
In diesem japanischen Monsterfilm von Regisseur und Drehbuchautor Takashi Yamazaki taucht das titelgebende Urviech bereits während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erstmals auf der Bildfläche auf.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs kommt der junge Kōichi Shikishima (Ryunosuke Kamiki) als Kamikaze-Flieger zum Einsatz. Doch statt sein Leben sinnlos zu opfern, täuscht er einen Defekt an seinem Flugzeug vor und landet zur Reparatur auf einer Insel. Noch in derselben Nacht steigt ein Monster, das die Einheimischen "Godzilla" nennen, aus dem Meer und greift die Insulaner an. Anstatt sich dem Monster in den Weg zu stellen, versagen Kōichi abermals die Nerven – und die auf der Insel stationierten Soldaten lassen bis auf den Chefmechaniker Sōsaku Tachibana (Munetaka Aoki) allesamt ihr Leben. Von den Kriegsgräueln gezeichnet und als Feigling abgestempelt, kehrt Kōichi in ein zerstörtes Tokio heim.
Dort trifft er in der Nähe des Hauses seiner im Krieg ums Leben gekommenen Eltern auf Noriko Ōishi (Minami Hamabe), die sich und ein Waisenmädchen, das ihr zugelaufen ist, mehr schlecht als recht über Wasser hält. Kōichi lässt Noriko und das Mädchen bei sich wohnen. Alsbald bilden die drei eine kleine Ersatzfamilie. Während Noriko im wiederaufblühenden Stadtviertel Ginza einer Arbeit nachgeht, verdient Kōichi sein Geld mit der lebensgefährlichen Arbeit auf einem Minenräumboot. Unter dem Kommando des Kapitäns Yōji Akitsu (Kuranosuke Sasaki) und an der Seite des Wissenschaftlers Kenji Noda (Hidetaka Yoshioka) und des Lehrlings Shirō Mizushima (Yūki Yamada) stoßen sie auf den wiedererweckten und inzwischen mutierten Godzilla, der infolgedessen ganz Tokio bedroht. Wird sich Kōichi der Herausforderung dieses Mal stellen?
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Filmkritik
"Godzilla Minus One": Unsterbliche Riesenechse
Dieses Filmmonster ist nicht totzukriegen! Bereits zum 32. Mal verbreitet die an einen Dinosaurier erinnernde Riesenechse in einem japanischen Spielfilm Furcht und Schrecken. Was als Allegorie auf das Trauma der amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki begann, hat sich längst als popkulturelles Phänomen verselbstständigt – und den Sprung bis in die USA geschafft.
Mit Roland Emmerich wagte ausgerechnet ein Deutscher der Nachkriegsgeneration (1955 in Stuttgart geboren und damit nur ein Jahr jünger als der erste "Godzilla"-Film) den Schritt, das Monster nach Hollywood zu holen. Inzwischen ist es Teil des "MonsterVerse" von Legendary Pictures und Warner Bros., zu dem neben weiteren Kreaturen der japanischen Filmproduktionsgesellschaft Tōhō auch der Riesenaffe King Kong zählt. Godzilla selbst hatte bislang in drei Filme aus dem "MonsterVerse" seinen großen Auftritt: "Godzilla" (2014), "Godzilla 2 - King Of The Monsters" (2019) und "Godzilla vs. Kong" (2021). Im nächsten Jahr soll mit "Godzilla x Kong: Das neue Imperium" die nächste Episode des Riesenviecher-Franchise folgen.
Doch genug der Rede über die amerikanischen Ausgeburten. Zurück ins Monster-Mutterland!
Auf den Überraschungserfolg folgt eine Rückbesinnung
Hier feierte Tōhō vor wenigen Jahren mit "Shin Godzilla" (2016) einen Überraschungserfolg. Es war der erste japanische Godzilla-Film seit zwölf Jahren, zu dem sich das Studio entschloss, nachdem es gesehen hatte, wie erfolgreich die Hollywood-Version aus dem Jahr 2014 gewesen war. Und auch dieser "neue" Godzilla (wofür das japanische "shin" steht) war von Erfolg gekrönt. Ein weltweites Einspielergebnis von fast 80 Millionen US-Dollar machte ihn zum bis dato umsatzstärksten Vertreter der (japanischen) Filmreihe.
In der Folge taten sich die Macher schwer, daran anzuschließen. Ein neuer inhaltlicher Dreh musste her, den der Regisseur und Autor Takashi Yamazaki schließlich lieferte. Statt die Handlung aus "Shin Godzilla" einfach fortzusetzen, kehrt Yamazaki zu den Anfängen des Monsters zurück und geht dabei noch einen Schritt weiter. Denn die Geschichte spielt noch vor dem Entstehungsjahr des ersten "Godzilla"-Films, was wiederum den Titel "Godzilla Minus One" erklärt.
Klassische Action vor historischem Setting
Yamazaki, der das Drehbuch selbst verfasst hat, legt die Handlung seines Films so klassisch an, wie er auch die Action inszeniert. Das Familien- und Berufsleben seines Protagonisten laufen zunächst parallel und greifen sukzessive ineinander, bis dem Antihelden Kōichi Shikishima (Ryunosuke Kamiki) schließlich auch die Kollegen zu einer Familie geworden sind. Auch wenn diese verschworene Gemeinschaft bis zuletzt mehr behauptet bleibt, weil es insgesamt an Szenen fehlt, die die Gruppe ordentlich zusammenschweißen, setzt gerade dieses Handlungselement "Godzilla Minus One" positiv von den amerikanischen "Godzilla"-Filmen ab, in denen nie eine richtige Verbindung zwischen dem Kinopublikum und den Figuren aufkam.
Bei der Action ist weniger eindeutig mehr. Statt auf ein großes CGI-Gewitter setzt Yamazaki die visuellen Effekte (wie die Spezialeffekte) dosiert und stets im Hinblick auf eine Spannungssteigerung ein. Wenn sich das Monster an Land bewegt oder zu Wasser mit erhobener Finne auf ein winziges Boot zurast, dann erinnert das in den besten Momenten an Klassiker wie "Jurassic Park" (1993) und "Der weiße Hai" (1975).
Die Geschichte, in der sich ein Feigling am Ende entscheiden muss, ob er ein Feigling bleiben oder ein Held werden will, kommt freilich nicht gänzlich ohne Pathos aus. Den Gesamteindruck trübt das jedoch nur leicht in einem Film, der erfrischend kritisch mit dem Militär und dessen Rolle während des Zweiten Weltkriegs ins Gericht geht.
Fazit: Dieses Filmmonster ist nicht totzukriegen! In Hollywood sucht es seit nunmehr fast zehn Jahren das "MonsterVerse" heim, in seinem Mutterland Japan folgt auf seine Wiederbelebung in "Shin Godzilla" (2016) mit "Godzilla Minus One" nun eine Rückbesinnung auf dessen Ursprünge. Regisseur und Drehbuchautor Takashi Yamazaki setzt dabei weniger auf Bombast und vielmehr auf spannend umgesetzte Action und eine klassisch erzählte Geschichte. Das ist sehenswert, wenn auch nicht ohne Schwächen.
Dieses Filmmonster ist nicht totzukriegen! Bereits zum 32. Mal verbreitet die an einen Dinosaurier erinnernde Riesenechse in einem japanischen Spielfilm Furcht und Schrecken. Was als Allegorie auf das Trauma der amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki begann, hat sich längst als popkulturelles Phänomen verselbstständigt – und den Sprung bis in die USA geschafft.
Mit Roland Emmerich wagte ausgerechnet ein Deutscher der Nachkriegsgeneration (1955 in Stuttgart geboren und damit nur ein Jahr jünger als der erste "Godzilla"-Film) den Schritt, das Monster nach Hollywood zu holen. Inzwischen ist es Teil des "MonsterVerse" von Legendary Pictures und Warner Bros., zu dem neben weiteren Kreaturen der japanischen Filmproduktionsgesellschaft Tōhō auch der Riesenaffe King Kong zählt. Godzilla selbst hatte bislang in drei Filme aus dem "MonsterVerse" seinen großen Auftritt: "Godzilla" (2014), "Godzilla 2 - King Of The Monsters" (2019) und "Godzilla vs. Kong" (2021). Im nächsten Jahr soll mit "Godzilla x Kong: Das neue Imperium" die nächste Episode des Riesenviecher-Franchise folgen.
Doch genug der Rede über die amerikanischen Ausgeburten. Zurück ins Monster-Mutterland!
Auf den Überraschungserfolg folgt eine Rückbesinnung
Hier feierte Tōhō vor wenigen Jahren mit "Shin Godzilla" (2016) einen Überraschungserfolg. Es war der erste japanische Godzilla-Film seit zwölf Jahren, zu dem sich das Studio entschloss, nachdem es gesehen hatte, wie erfolgreich die Hollywood-Version aus dem Jahr 2014 gewesen war. Und auch dieser "neue" Godzilla (wofür das japanische "shin" steht) war von Erfolg gekrönt. Ein weltweites Einspielergebnis von fast 80 Millionen US-Dollar machte ihn zum bis dato umsatzstärksten Vertreter der (japanischen) Filmreihe.
In der Folge taten sich die Macher schwer, daran anzuschließen. Ein neuer inhaltlicher Dreh musste her, den der Regisseur und Autor Takashi Yamazaki schließlich lieferte. Statt die Handlung aus "Shin Godzilla" einfach fortzusetzen, kehrt Yamazaki zu den Anfängen des Monsters zurück und geht dabei noch einen Schritt weiter. Denn die Geschichte spielt noch vor dem Entstehungsjahr des ersten "Godzilla"-Films, was wiederum den Titel "Godzilla Minus One" erklärt.
Klassische Action vor historischem Setting
Yamazaki, der das Drehbuch selbst verfasst hat, legt die Handlung seines Films so klassisch an, wie er auch die Action inszeniert. Das Familien- und Berufsleben seines Protagonisten laufen zunächst parallel und greifen sukzessive ineinander, bis dem Antihelden Kōichi Shikishima (Ryunosuke Kamiki) schließlich auch die Kollegen zu einer Familie geworden sind. Auch wenn diese verschworene Gemeinschaft bis zuletzt mehr behauptet bleibt, weil es insgesamt an Szenen fehlt, die die Gruppe ordentlich zusammenschweißen, setzt gerade dieses Handlungselement "Godzilla Minus One" positiv von den amerikanischen "Godzilla"-Filmen ab, in denen nie eine richtige Verbindung zwischen dem Kinopublikum und den Figuren aufkam.
Bei der Action ist weniger eindeutig mehr. Statt auf ein großes CGI-Gewitter setzt Yamazaki die visuellen Effekte (wie die Spezialeffekte) dosiert und stets im Hinblick auf eine Spannungssteigerung ein. Wenn sich das Monster an Land bewegt oder zu Wasser mit erhobener Finne auf ein winziges Boot zurast, dann erinnert das in den besten Momenten an Klassiker wie "Jurassic Park" (1993) und "Der weiße Hai" (1975).
Die Geschichte, in der sich ein Feigling am Ende entscheiden muss, ob er ein Feigling bleiben oder ein Held werden will, kommt freilich nicht gänzlich ohne Pathos aus. Den Gesamteindruck trübt das jedoch nur leicht in einem Film, der erfrischend kritisch mit dem Militär und dessen Rolle während des Zweiten Weltkriegs ins Gericht geht.
Fazit: Dieses Filmmonster ist nicht totzukriegen! In Hollywood sucht es seit nunmehr fast zehn Jahren das "MonsterVerse" heim, in seinem Mutterland Japan folgt auf seine Wiederbelebung in "Shin Godzilla" (2016) mit "Godzilla Minus One" nun eine Rückbesinnung auf dessen Ursprünge. Regisseur und Drehbuchautor Takashi Yamazaki setzt dabei weniger auf Bombast und vielmehr auf spannend umgesetzte Action und eine klassisch erzählte Geschichte. Das ist sehenswert, wenn auch nicht ohne Schwächen.
Falk Straub
TrailerAlle "Godzilla Minus One Minus Color"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Godzilla Minus One Minus Color"
Land: JapanJahr: 2023
Genre: Action, Abenteuer
Originaltitel: Gojira Mainasu Wan
Länge: 125 Minuten
Kinostart: 03.11.2024
Regie: Takashi Yamazaki
Darsteller: Minami Hamabe als Noriko Oishi, Ryunosuke Kamiki als Koichi Shikishima, Sakura Ando als Sumiko Ota, Yûki Yamada als Shiro Mizushima, Munetaka Aoki als Sosaku Tachibana
Kamera: Kôzô Shibasaki
Verleih: Peppermint-Anime
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