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All of Us Strangers (2023)
Drama: Ein Mann trifft auf seine Eltern, die vor 30 Jahren tödlich verunglückten.Kritiker-Film-Bewertung:
5 / 5User-Film-Bewertung:
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Drehbuchautor Adam (Andrew Scott) ist in seinen Vierzigern und lebt in einem fast leeren Hochhaus in London. Er will über seine Eltern schreiben, die durch einen Autounfall starben, als er 12 Jahre alt war. Aus diesem Grund begibt er sich in seinen Heimatort – und begegnet dort zu seiner großen Überraschung seinem Vater (Jamie Bell) und seiner Mutter (Claire Foy). Die beiden scheinen seit dem damaligen Unglück um keinen Tag gealtert zu sein – und empfangen ihren erwachsenen Sohn mit völliger Selbstverständlichkeit.
Zudem lernt Adam den jüngeren Harry (Paul Mescal) kennen, der neben ihm der einzige andere Bewohner des Londoner Apartmentkomplexes zu sein scheint. Adam verhält sich zunächst abweisend und distanziert, kommt dem einsam wirkenden Mann dann aber doch näher.
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Filmkritik
5 / 5
"All of Us Strangers": All those lonely, lonely times
Nach "Weekend" (2011), "45 Years" (2015) und "Lean on Pete" (2017) liefert der britische Drehbuchautor und Regisseur Andrew Haigh (Jahrgang 1973) mit "All of Us Strangers" ein weiteres ergreifendes Kinodrama, das mitten ins Herz trifft, ohne auf Kitsch zu setzen. Als Vorlage diente der 1987 veröffentlichte Roman "Sommer mit Fremden" des japanischen Schriftstellers Taichi Yamada (1934-2023). Die Adaption greift die wesentlichen Punkte des literarischen Werks auf, schildert jedoch eine schwule Lebens- und Liebesgeschichte.
Einsamkeit und Bedauern
Der Ire Andrew Scott (bekannt als "Sherlock"-Antagonist Moriarty und als Priester aus der Serie "Fleabag") verkörpert auf hingebungsvolle Art und Weise einen Mann, der den Verlust seiner Eltern vor drei Dekaden noch immer nicht gänzlich verarbeiten konnte – und nun durch eine Zeitreise die Möglichkeit zu bekommen scheint, mit seiner Mutter und seinem Vater zu interagieren. So kann er etwa sein Coming-out ihnen gegenüber nachholen.
Dabei entstehen sehr emotionale Szenen, die gerade deshalb so berühren, weil die Figuren hier ganz unverstellt ihre Gedanken und Gefühle mitteilen. Bittersüß und tragisch ist wiederum die Ahnung, dass es eigentlich längst zu spät ist, einander all diese wichtigen Dinge zu sagen.
Die Kraft der Liebe (und der Pop-Musik)
Auch die Sequenzen, in denen der Protagonist Adam mit dem nicht minder einsamen Harry eine intime Beziehung eingeht, sind wunderschön und zugleich tieftraurig. Die Chemie zwischen Scott und seinem Leinwandpartner Paul Mescal ("Aftersun") ist atemberaubend; die Darstellung der körperlichen Annäherung gehört zu den stärksten Momenten des queeren Kinos der letzten Jahre.
Hinzu kommt der perfekte Einsatz der Pop-Hits "Always on My Mind" von den Pet Shop Boys (in einer weihnachtlichen Familienszene) und "The Power of Love" von Frankie Goes to Hollywood. Haigh beweist in solchen Augenblicken, dass er zu den versiertesten Filmemachern seiner Generation zählt.
Fazit: Ein unfassbar schöner und sensibler Film über Trauer, Reue und Liebe – virtuos inszeniert und hervorragend gespielt.
Nach "Weekend" (2011), "45 Years" (2015) und "Lean on Pete" (2017) liefert der britische Drehbuchautor und Regisseur Andrew Haigh (Jahrgang 1973) mit "All of Us Strangers" ein weiteres ergreifendes Kinodrama, das mitten ins Herz trifft, ohne auf Kitsch zu setzen. Als Vorlage diente der 1987 veröffentlichte Roman "Sommer mit Fremden" des japanischen Schriftstellers Taichi Yamada (1934-2023). Die Adaption greift die wesentlichen Punkte des literarischen Werks auf, schildert jedoch eine schwule Lebens- und Liebesgeschichte.
Einsamkeit und Bedauern
Der Ire Andrew Scott (bekannt als "Sherlock"-Antagonist Moriarty und als Priester aus der Serie "Fleabag") verkörpert auf hingebungsvolle Art und Weise einen Mann, der den Verlust seiner Eltern vor drei Dekaden noch immer nicht gänzlich verarbeiten konnte – und nun durch eine Zeitreise die Möglichkeit zu bekommen scheint, mit seiner Mutter und seinem Vater zu interagieren. So kann er etwa sein Coming-out ihnen gegenüber nachholen.
Dabei entstehen sehr emotionale Szenen, die gerade deshalb so berühren, weil die Figuren hier ganz unverstellt ihre Gedanken und Gefühle mitteilen. Bittersüß und tragisch ist wiederum die Ahnung, dass es eigentlich längst zu spät ist, einander all diese wichtigen Dinge zu sagen.
Die Kraft der Liebe (und der Pop-Musik)
Auch die Sequenzen, in denen der Protagonist Adam mit dem nicht minder einsamen Harry eine intime Beziehung eingeht, sind wunderschön und zugleich tieftraurig. Die Chemie zwischen Scott und seinem Leinwandpartner Paul Mescal ("Aftersun") ist atemberaubend; die Darstellung der körperlichen Annäherung gehört zu den stärksten Momenten des queeren Kinos der letzten Jahre.
Hinzu kommt der perfekte Einsatz der Pop-Hits "Always on My Mind" von den Pet Shop Boys (in einer weihnachtlichen Familienszene) und "The Power of Love" von Frankie Goes to Hollywood. Haigh beweist in solchen Augenblicken, dass er zu den versiertesten Filmemachern seiner Generation zählt.
Fazit: Ein unfassbar schöner und sensibler Film über Trauer, Reue und Liebe – virtuos inszeniert und hervorragend gespielt.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "All of Us Strangers"
Land: England, USAJahr: 2023
Genre: Drama, Fantasy, Romantik
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 08.02.2024
Regie: Andrew Haigh
Darsteller: Andrew Scott als Adam, Paul Mescal als Harry, Carter John Grout, Jamie Bell als Dad, Claire Foy als Mum
Kamera: Jamie Ramsay
Verleih: Disney
